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Taxdoo gewinnt beim nextMedia.Elevator 2017

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Bekannte Gesichter auf dem Siegertreppchen beim nextMedia.Elevator: Taxdoo und Nect, die 2017 schon einige Preise gewinnen konnten, waren auch bei diesem Wettbewerb ganz vorn. Dazu mit Nordantech ein Neuling auf der Pitchbühne. Wie genau der Abend verlief, steht in unserem Nachbericht.

An einem Tag seine Premiere und gleichzeitig zehntes Jubiläum zu feiern – das schafft nur der nextMedia.Elevator. Der Name ist nämlich ganz neu, der Wettbewerb dagegen, der früher Webfuture Award hieß, eine feste größe in der Hamburger Startup-Szene. Auch der Standort des Events, das betahaus, hat schon Tradition.

Veronika Reichboth von nextMedia.Hamburg

Ebenso der Ablauf: In der ersten Phase durften sich alle Startups bewerben, die ein digitales und innovatives Geschäftsmodell aufzuweisen haben. Insgesamt 35 Jungunternehmen haben das getan, eine Pre-Selection-Jury wählte daraus neun besonders vielversprechende. Das Teilnehmerfeld komplettiert hat der Gewinner einer Publikumswahl. Am 14. Juni, dem Tag der Entscheidung, stellten sich die zehn Finalisten dann tagsüber der Hauptjury, und zwar in einem „Business-Idea-Speed-Dating“.

Erste Phase: „Business-Idea-Speed-Dating“

Das funktioniert so: Jedes Startup hat für jeweils fünf Minuten Gelegenheit, sein Konzept den insgesamt elf Jurymitgliedern im Einzelgespräch vorzustellen. Ein intensives Prozedere, das allen Beteiligten höchste Konzentration abfordert. Sind alle Gespräche geführt, berät sich die Jury und bestimmt die drei Kandidaten, die auf der öffentlichen Abendveranstaltung um den Sieg pitchen dürfen, wobei die Teilnehmer erst kurz vor ihrem großen Auftritt von ihrem Glück erfahren.

Jennifer Schäfer von DailyDress und Nicolas Chibac von SpiceVR haben Spaß beim Interview.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die sieben Startups, die es nicht ganz unter die Top 3 geschafft haben. Ganz neu am Start ist Aiconix, das Videos analysiert und hilft, schon bei der Produktion die richtige Ansprache an die Zielgruppe zu finden. Attenio nutzt Augmented Reality, um unnötigen Papierkram in der Industrieproduktion zu vermeiden. Bei eBlocker ist der Name Programm, hier gibt es ein Gerät für werbefreies und anonymes Surfen im Internet.

Von der Videoanalyse bis zu VR-Konzerten: 7 Startups im Schnelldurchlauf

FUSE AI hilft Ärzten mit künstlicher Intelligenz bei der Diagnose.  Liimex ist ein digitaler Versicherungsmakler für Unternehmen; mehr dazu in diesem Interview. Auch über Wingu gibt es einen aktuellen Beitrag bei Hamburg Startups; wie das Startup Beacon-Technologie einsetzt, erfahrt ihr hier. Schließlich der Publikumskandidat NOYS-VR, der Livekonzerte und Virtual Reality miteinander verbindet.

Erdal Alim von CHEF.ONE

Wie so ein Tag beim nextMedia.Elevator abläuft, weiß die Moderatorin der Abenveranstaltung ganz genau. Jennifer Schäfer war als Mitgründerin von DailyDress 2016 nämlich selber am Start. Dieses Jahr kündigte sie unter anderem Veronika Reichboth an, die als Projektleiterin beim Veranstalter nextMedia.Hamburg wesentlich zum Gelingen des Events beigetragen hat. Vorjahressieger Nicolas Chibac von SpiceVR erzählte, was er und seine Drohne Spherie in den letzten zwöf Monaten so alles erlebt hatten, und dann ging es los mit den drei entscheidenden Pitches: jeweils fünf Minuten, keine Nachfragen.

Das Juryurteil beim nextMedia.Elevator fiel eindeutig aus

Danach zog sich die Jury, der unter anderem auch Hamburg Startups-Mitgründerin Sanja Stankovic angehörte, zu einer letzten Beratung zurück. Unterdessen erzählte Erdal Alim die Geschichte seines Startups CHEF.ONE, die auch hier nachzulesen ist. Direkt danach konnte der Juryvorsitzende Dr. Heiko Milde von der IFB auch schon das Urteil verkünden. Das sei eindeutig ausgefallen und habe sich daran orientiert, ob eine echte Lösung für ein echtes Problem aufgezeigt werden konnte. Und die Qualität des Pitches spielte auch eine Rolle.

Doppelte Freude bei Christian Kuhs und Jonas Steeger von Nordantech

Den dritten Platz und damit 1.000 Euro und jede Menge Preise der Sponsoren (die auch an Platz eins und zwei gingen) holte sich demnach Nordantech mit einer Software, die beim Projektmanagement wertvolle Dienste leistet. Der Clou: Das Programm lernt mit und hilft so, gängige Fehler zu vermeiden. Für Mitgründer Dr. Jonas Steeger war es der erste öffentliche Pitch überhaupt und gleich ein doppelter Erfolg: Für Falcon – so heißt das Produkt – gab es zusätzlich noch einen Sonderpreis der Telekom, nämlich Cloud-Infrastruktur im Wert von 100.000 Euro.

Sicherten sich den zweiten Platz: Fabian Kohn, Benny Bennet Jürgens und Carlo Ulbrich von Nect

Blieben für den Sieg noch zwei Startups übrig, die im letzten halben Jahr in der Hamburger Szene so richtig durchgestartet sind. Schon beim Wettbewerb Gründergeist im Februar holten sie die ersten beiden Plätze, damals in umgekehrter Reihenfolge. Den Scheck über 2.000 Euro und damit Rang zwei sicherte sich dieses Mal nämlich Nect mit seinem „digitalen Personalausweis“, der mehr Sicherheit im Netz verspricht und den üblichen Passwort-Ärger vergessen lässt. Was sich sonst noch über Nect sagen lässt, steht in diesem Interview.

Das Siegerteam von Taxdoo, Roger Gothmann, Matthias Almendinger und Christian Königsheim, mit Scheck und 3D-Druck-Trophäe

Taxdoo überzeugte am meisten

Am meisten überzeugt hat beim nextMediaElevator: Taxdoo. Ein optimal aufgestelltes Team, ein Problem, das viele beschäftigt (Umsatzsteuer bei EU-Geschäften) und eine Lösung, deren Nutzen sich in barem Geld messen lässt, all das bietet dieses Hamburger Startup. Für den real existierenden Kunden wellyou rechnet sich das so: Kostete früher allein der Verwaltungsaufwand, die Umsatzsteuer zu ermitteln und abzuführen, 1.610 Euro im Monat (die Steuern selbst noch gar nicht mitgerechnet!), so sinkt der Betrag dank Taxdoo auf 289 Euro. Das ist dann zweifellos 5.000 Euro Preisgeld und eine Trophäe aus dem 3D-Drucker wert. Ach ja, ein Interview mit weiteren Infos gibt es natürlich auch hier.

Am Ende waren sich alle einig: eine gelungene Veranstaltung mit Kandidaten, die durchweg seriöse, erfolgversprechende Geschäftsmodelle zu bieten hatten. An der Spitze drei Siegerteams, die sich bestätigt fühlen können, auf dem richtigen Weg zu sein, und die durch den nextMedia.Elevator noch mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und freuen uns schon auf das nächste Mal!

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Kaiserschlüpfer – für Frauen nach dem Kaiserschnitt

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Die besten Startup-Ideen sind solche, die aus einer persönlichen Erfahrung resultieren. Wenn eine Hebamme und eine Marketingexpertin, beide mehrfache Mütter, spezielle Slips für die Zeit nach dem Kaiserschnitt entwerfen, dann wissen sie sicherlich, was sie tun. Was genau, erklären uns Daniela Westberg-Heuer und Julia Steinbach im Interview.

 

Liebe Gründerinnen, könnt ihr euch bitte beide kurz vorstellen?

Daniela: Wir sind das Kaiserschlüpfer-Team aus Hamburg: Ich bin Daniela Westberg-Heuer, gelernte Hebamme, verheiratet und Mutter von drei Jungs. Julia Steinbach ist Marketingfachfrau, verheiratet und zweifache Mutter. Wir haben 2016 die Kaiserschlüpfer GbR gegründet und sind seit April 2017 mit unseren ersten drei Produkten am Markt präsent.

 

Wie kam es zu der Idee zum Kaiserschlüpfer?

Julia: Daniela ist meine Hebamme und hat mich vor und nach der Geburt betreut. Wir waren uns von der ersten Sekunde an super sympathisch. Nach einer Kaiserschnittgeburt hatte ich starke Probleme damit, Druck auf der Narbe auszuhalten. Sämtliche Slips und Hosen waren unerträglich. Was also tun? Ein Tape zum Schutz aufkleben, das nicht genug Luft an die Narbe lässt, eine Damenbinde in den Slip kleben? Mit diesen unbefriedigenden Lösungen wollte ich mich nicht abfinden.

Die Idee für den Kaiserschlüpfer entstand – einem Slip nach dem Kaiserschnitt. Kurze Zeit später entwickelten wir die beiden weiteren Produkte Kaiserschlüpfer „Warme Tage“ und Kaiserschlüpfer „Bauchschmeichler“. Die Basis für unser Unternehmen war gelegt.

 

Was unterscheidet den Kaiserschlüpfer von herkömmlichen Unterhosen?

Daniela: Die Kaiserschlüpfer sind innovative Slips, nach dem Kaiserschnitt, Spontangeburt, für die Zeit in der Schwangerschaft (ab Juli) und bei Regelschmerzen. Unsere Slips sind atmungsaktiv, bi-elastisch und passen sich somit perfekt dem Körper an. Durch den Stützbund rollen die Slips nicht runter, sie haben auch keine Silikonbänder zum Halten. Somit sind sie zudem auch noch als bequeme Shapewear einsetzbar.

Julia: Der original Kaiserschlüpfer ist die Innovation für Frauen nach einem Kaiserschnitt. Denn er schützt und kühlt die Naht, hält den Bauch und schenkt direkt nach der Geburt Wohlbefinden und Sicherheit. Wie das geht? In den Slip ist eine Tasche eingearbeitet, in die sich ein Kühlpad einlegen lässt, von außen nicht sichtbar. Dieses Gelpad wird einfach nach dem Anziehen des Slips in die Tasche eingefügt. Es vermeidet Reibung und Druck durch den Hosenbund auf die Kaiserschnittnaht und kühlt diese. Ohne auftragende Seitennähte und mit extra hohem Bund sorgt der Kaiserschlüpfer für ein angenehmes Tragegefühl und optimalen Halt. Das gleiche Prinzip gilt für den Kaiserschlüpfer „Warme Tage“ – den Slip bei Regelschmerzen. Hier wird ein Wärmepad in die Tasche eingefügt. Für unterwegs gibt es das praktische Wärmepad to go.

Daniela Westberg-Heuer und Julia Steinbach

 

Gibt es bereits Rückmeldungen von Trägerinnen beziehungsweise Testergebnisse zum Kaiserschlüpfer?

Julia: Wir haben bis jetzt nur positives Feedback von unseren Kunden, aber vor allem auch von Hebammen und Ärzten erhalten. Unsere Studie in der Berliner Charité mit 100 Kaiserschnittpatientinnen steht kurz vor dem Abschluss, und bis jetzt gibt es auch aus Berlin nur positive Rückmeldungen. Von unserem Multitalent „Bauchschmeichler“, der figurformend und dabei super bequem ist, sind ebenfalls viele Frauen begeistert, nicht nur nach einer Geburt. Das beste Zeichen ist doch immer, wenn gleich der zweite Slip nachbestellt wird.

 

Wie und wo wird der Kaiserschlüpfer hergestellt?

Daniela: Unser Ziel ist höchste Qualität, die wir kontrollieren können. Wir produzieren mit einem großen deutschen Wäschehersteller in Italien. Unsere Gelpads werden in Deutschland produziert und entsprechen ebenfalls den höchsten Qualitätsstandards. Wir haben uns ganz bewusst gegen eine günstigere Produktion in Asien entschieden.

 

Wo kann ich den Kaiserschlüpfer kaufen?

Julia: Alle Kaiserschlüpfer sind in unserem Online-Shop auf www.kaiserschluepfer.de erhältlich.

 

Wie ist euer Startup finanziert?

Julia: Am Anfang haben wir jeder einen bestimmten Betrag in einen gemeinsamen Topf geschmissen und später mit einem Kredit erweitert.

 

Gibt es weitere Produkte speziell für Mütter, die bisher fehlen und die ihr gern produzieren würdet?

Daniela: Wir erweitern gerade unsere Produktpalette um den Kaiserschlüpfer „Bauchgefühl“, der Bauch und Rücken in der Schwangerschaft stützt. Den Slip „Warme Tage“ – für Frauen mit Regelschmerzen – wird es ab Juli noch in einer kürzeren Version, farbig und etwas verspielter geben. Wir möchten damit bewusst sehr junge Frauen ansprechen.

Wir haben noch so viele Ideen für neue Produkte, die wir gern auf den Markt bringen möchten. Das funktioniert natürlich nur, wenn wir uns ein entsprechendes wirtschaftliches Fundament erarbeitet haben. Also, liebe Leute, unterstützt uns und berichtet alle über unsere innovativen Kaiserschlüpfer!

 

Was plant ihr für euer Startup in den kommenden 12 Monaten?

Julia: Wir müssen jetzt die Kaiserschlüpfer unbedingt bekannter machen. Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserer Geschichte und unseren Produkten auch das Interesse der Medien wecken. Einige Bloggerinnen und Mami-Seiten sind schon auf uns aufmerksam geworden. Außerdem sind wir natürlich auf Facebook, Instagram etc. vertreten. Das müssen wir unbedingt ausweiten. Für den Slip „Warme Tage“ haben wir gerade Spots produziert, die wir viral streuen werden. Wir besuchen die großen Hebammen-Kongresse, denn die Hebammen sind unsere wichtigsten Multiplikatoren, und mittlerweile haben wir da echt ein paar tolle Fans.

Wir sind überzeugt davon, dass wir auch Krankenkassen und Krankenhäuser mit unseren Produkten begeistern können, die doch mal ein innovatives Geschenk für Frauen nach der Geburt oder mit Regelschmerzen wären – und damit auch ein tolles Marketinginstrument sind.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Fotos: Kaiserschlüpfer

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6 tolle Ideen bei der Social Innovation Challenge

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Superfood aus Afrika, neue Einstiegschancen in die Arbeitswelt für Benachteiligte durch Honig und Altglas, eine Plattform für Neuankömmlinge in Hamburg und eine für soziale Projekte sowie ein Spielplatz aus recyceltem Müll – an guten Ideen mangelte es nicht bei der Social Innovation Challenge vergangenes Wochenende im betahaus. Wir stellen die Projekte kurz vor und verraten, wer die Jury am meisten überzeugen konnte.

Was die Social Innovation Challenge ist und wer dahintersteckt, hatte uns Mitorganisatorin Dannie Quilitzsch vom Social Impact Lab erst kürzlich in einem Interview verraten. Deshalb erklären wir hier nur kurz das Prinzip. Ähnlich wie bei einem Startup Weekend treffen sich an einem Freitag Leute, um dann innerhalb von 48 Stunden ein Projekt zu entwickeln und am Sonntag vor einer Jury um wertvolle Preise zu pitchen.

Für Localize war die Social Innovation Challenge nicht der erste Wettbewerb

Rund 45 Teilnehmer waren gekommen, davon mehr als die Hälfte Frauen. Anders als bei vielen sonstigen Events dieser Art konnten auch Teams antreten, die sich bereits vorher gefunden hatten. So dürften aufmerksame Leser von Hamburg Startups schon von Localize gehört haben. Das Startup war, wenn auch in etwas anderer Besetzung, bereits im November 2016 beim Unipitch angetreten. Der Geschäftsidee ist es seither weitgehend treu geblieben.

Die Initiatoren: Joko Weykopf (Polycore Werbeagentur GmbH), Robert Beddies (betahaus) Dannie Quilitzsch (Social Impact Lab), Joachim Speicher (Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband) und Jannis Vahl (Polycore)

Localize richtet sich an Personen, hauptsächlich aus dem Ausland, die neu nach Hamburg kommen und Orientierung suchen. Etwa bei der Suche nach dem geeigneten Wohnviertel, passenden Freizeitmöglichkeiten oder der Erledigung behördlicher Formalitäten. Dafür müssen die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen, anhand dessen Auswertung die individuellen Tipps entstehen. Unternehmen sollen der Service für ihre neuen Mitarbeiter bezahlen, während ihn Nutzer mit weniger Geld, zum Beispiel Studierende oder Flüchtlinge, umsonst bekommen – das ist die bei diesem Wettbewerb obligatorische soziale Komponente.

Eine Plattform für Sozialprojekte von Unternehmen

Die war bei einer anderen Plattformlösung mit dem Namen Fund2Change offensichtlich. Dieses Projekt spricht Unternehmen ab einer Größe von mindestens 500 Mitarbeitern an, die über eine eigene CSR-Abteilung verfügen. CSR steht für Corporate Social Responsibility und umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. Es geht also um eine selbstverständlich legitime Form der Imagepflege, und Fund2Change will helfen, dass die richtigen Initiativen gefördert werden.

Ein großer Teil der Teilnehmer an der Social Innovation Challenge auf einem Bild

Dabei hilft eine Onlinecommunity, der Vorschläge macht und bewertet, wobei die letzte Entscheidung selbstverständlich immer beim Unternehmen selbst liegt. Fund2Change fungiert in diesem Prozess als Berater und Vermittler, kümmert sich um Kooperationspartner und erbringt die notwendige Kommunikationsleistung. Gegen eine Gebühr, versteht sich.

Kaum eine Pitchveranstaltung kommt heutzutage noch ohne das Thema Food aus. Bei der Social Innovation Challenge ging es sogar um Superfood. In diese Kategorie fallen nämlich die Blätter der Moringa-Pflanze, ein Strauchgewächs, das überall in den Tropen vorkommt. Diese Blätter sollen in Sachen Nährstoffreichtum ziemlich alles schlagen, was sonst so auf dem Markt ist.

Moringa – ein neues Superfood

Alina Atay will mit ihrem Projekt Back to the Roots die Wunderpflanze nicht nur in Pulverform verkaufen, sondern damit auch Frauen im westafrikanischen Gambia unterstützen. Sie hat Kontakt zu einer dortigen Farm, die fairen und nachhaltigen Anbau garantiert. Beworben werden soll das Produkt mit Infotainment-Elementen. „Sozial ist sexy“ lautet die Botschaft. Der Preis dafür steht allerdings noch nicht fest.

Das Team von Honig hilft Hamburgern: Ole Wobke, Swantje Roersch, Mira M. Hische und Ilay Mahbub

Ebenfalls um Nahrungsmittel dreht es sich beim ersten Gewinner des Nachmittags. Für Honig hilft Hamburgern gab es drei Monate kostenlosen Büroaufenthalt im betahaus. Hier geht es nicht nur darum, etwas gegen das nach wie vor nicht geklärte Problem des Bienensterbens zu tun. Zusätzlich gibt die Initiative Menschen eine Beschäftigung, die sonst auf dem Arbeitsmarkt keine Chance hätten.

Honig und Altglas für den Neuanfang

Sie werden zu sogenannten Bienen Buddys ausgebildet, die sich um die nützlichen Insekten kümmern. In Zusammenarbeit mit der Heilsarmee soll das Projekt bereits in diesem Sommer starten, der erste Honig geht dann, wenn alles klappt, Mitte 2018 an die Kunden, genannt Honeylovers. Unterstützt wird das alles von Wabenpaten titulierten Helfern. Das Team von Honig hilft Hamburgern hat sich übrigens tatsächlich erst während der Social Innovation Challenge gefunden.

Nadine Herbrich und Alessandro L. Cocco räumten mit WE-CYCLE-HEROES gleich doppelt ab

Auch WE-CYCLE-HEROES möchte sozial Benachteiligten wie Langzeitarbeitslosen und Wohnungslosen eine Möglichkeit bieten, wieder erste Schritte in den Arbeitsmarkt zu machen. Dafür müssen sie mit dem Lastenfahrrad Altglas einsammeln. Ein Problem, das anscheinend Privathaushalte (Kostenpunkt: 5 Euro) ebenso wie Gastronomen (7,50 Euro) beschäftigt, die keinen Glascontainer in der Nähe haben.

Für die Finanzierung denkt WE-CYCLE-HEROES zunächst an eine Crowdfunding-Kampagne. Ein Stipendiat beim Social Impact Lab ist schon sicher, denn das ist der ausgelobte Hauptpreis. Zusätzlich gab es noch einen Platz in der NACHTSCHICHT. Dort treffen Unternehmen und Selbständige aus der Kreativbranche auf Vertreter gemeinnütziger Organisation und stellen ihr Know-how zur Verfügung. Im November wird das in Berlin schon erfolgreiche Format Premiere in Hamburg feiern.

Ein Spielplatz aus recyceltem Müll

Einen weiteren Stipendiatsplatz sicherte sich das Müllland. Das klingt zunächst nicht sehr einladend, soll aber ein Freizeitangebot jenseits kommerzieller Interessen für Kinder und Familien werden. Die Besonderheit: Alle Spielgeräte entstehen aus Müll, und damit lassen sich erstaunlich kreative Dinge tun. Einige Beispiele einer spanischen Truppe namens Basurama präsentierte Ideengeberin Annalena Kirchler in ihrem Pitch.

Annalena Kirchler holte sich ihr Stipendiat für Müllland

Damit das Müllland Realität werden kann, gibt es noch eine Menge zu tun. Dazu gehört die Suche nach einer geeigneten Immobilie (möglichst mit Innen- und Außenbereich), Kooperationspartnern, Ideen zur gewerblichen Nutzung der Anlage und vieles mehr. Die Jury traute Annalena offensichtlich zu, dafür das nötige Durchhaltevermögen mitzubringen.

Ob sich dieses und die übrigen Projekte umsetzen lassen, wird sich zeigen. Erste Schritte sind in den meisten Fällen schon gemacht, denn wie gesagt, vieles war schon lange vor der Social Innovation Challenge angelaufen. Und auch für das Event selbst soll es eine Zukunft geben, eine zweite Ausgabe im kommenden Jahr ist in Planung. Gut so, denn für soziales Engagement kann in Hamburg nie zu viel getan werden.

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Patchie hilft kranken Kindern bei der Therapie

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Mukoviszidose ist eine seltene Erbkrankheit, die nur den wenigsten ein Begriff sein dürfte. Sie ist nicht heilbar, aber die richtige Behandlung kann die Lebensqualität deutlich verbessern. Besonders Kindern fällt die Therapie schwer. Da kann ein virtueller Freund eine große Hilfe sein, ein Freund wie Patchie.

Eigentlich ist Patchie ein ganz normaler Außerirdischer mit drei Augen, Hörnern und blauer Haut. Wie viele seiner Artgenossen reist er gerne durchs Weltall und erlebt dort spannende Abenteuer. Eines ist allerdings anders bei ihm: Regelmäßig muss er spezielle Übungen durchführen, um mit seiner Krankheit fertigzuwerden. Patchie hat nämlich Mukoviszidose.

Mukoviszidose ist eine seltene Stoffwechselerkrankung

Dieses Schicksal teilt er mit etwa 8.000 Menschen in Deutschland. Vereinfacht ausgedrückt bewirkt Mukoviszidose eine übermäßige Verschleimung der Lunge und anderer lebenswichtiger Organe. Die vererbbare Stoffwechselerkrankung ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht heilbar, und ihre Behandlung ist mit einem permanenten, zeitintensiven Therapieaufwand verbunden. Dazu gehören Inhalationen, Physiotherapie und die Einnahme von Medikamenten.

Gründer Marc Kamps (mitte) und ein Teil des Teams von Birds and Trees

Von alldem hatte Marc Kamps noch nichts gehört, als 2013 sein Sohn Nalu geboren wurde. Die Geburt war nicht ohne Komplikationen verlaufen. Eine Darmverschlingung hatte einem um zwei Monate vorgezogenen Kaiserschnitt nötig gemacht. Nach acht Wochen kam dann die Diagnose: Mukoviszidose. Marc googlelte die seltene Krankheit und war entsetzt, als er über eine Lebenserwartung von fünf Jahren las.

Nicht heilbar, aber die Lebenswerwartung ist gestiegen

Zum Glück entspricht diese Zahl nicht mehr der Realität, bei der richtigen Therapie ist ein Alter von 40 Jahren erreichbar, in manchen Fällen auch ein deutlich höheres. Eines ist aber unvermeidbar: Die Betroffenen müssen ihr ganzes Leben nach der Krankheit ausrichten. Und in vieler Hinsicht gilt das auch für ihre Familien.

Nalu und seine Schwester Kiana

Eine entscheidende Änderung gab es 2014 für Marc auch beruflich. Jahrelang hatte er bei Innogames gearbeitet, unter anderem an der Entwicklung des Spiels Tribal Wars 2. Dann entschloss er sich, seine eigenen Projekte voranzutreiben, und gründete Birds and Trees. 12 Ideen standen zwischenzeitlich zur Diskussion, am Ende konzentrierte er sich ganz auf eine 13., eine App für Eltern mit Kindern, die an Mukoviszidose erkrankt sind.

Patchie ist ein digitaler Freund wie einst Tamagotchi

Für eine solche App gäbe es keinen Bedarf, lautete die Reaktion aus Ärztekreisen, aber Kindern könne auf diese Weise geholfen werden. Ein digitaler Begleiter würde ihnen die aufwändigen und lästigen Behandlungsmaßnahmen spielerisch näher bringen und erleichtern. Vorbild ist das Tamagotchi, ein in den 1990er Jahren enorm populäres Elektronikspielzeug, das wie ein echtes Haustier gehegt und gepflegt werden musste, um sich entwickeln zu können.

Ähnlich verhält es sich mit Patchie, der seinen Namen übrigens von dem englischen Wort für „Pflaster“ ableitet. Sein jetziges Aussehen ist das Ergebnis von Tests mit Schulklassen und spricht daher Kinder ganz allgemein an. Schließlich soll das Spielen mit ihm in erster Linie Spaß machen, nur dass in seinen Alltag beiläufig auch Therapiemaßnahmen zur Behandlung von Mukoviszidose einfließen, die sich die kleinen Patienten zum Vorbild nehmen können. Dabei ist die Spielzeit auf 20 Minuten pro Tag beschränkt.

Nalu und Marc testen die Patchie-App

Die Entwicklung der App kostet selbstverständlich eine Menge Geld, zumal inzwischen ein elfköpfiges Team an der Entwicklung arbeitet und sich Birds and Trees ausschließlich auf dieses Projekt konzentriert. Es gibt eine Reihe von Unterstützern, unter anderem ein Unternehmen aus der Pharmabranche, und eine Crowdfunding-Kampagne war 2015 auch erfolgreich verlaufen. Mehr als 75.000 Euro kamen dabei in die Kasse.

Es fehlt noch an finanzieller Unterstützung, auch von der Stadt Hamburg

Das alles aber reicht noch lange nicht, um Patchie finanziell auf sichere Beine zu stellen. Insgesamt ist bereits Arbeitsleistung im Wert von 1,2 Millionen Euro in die App eingeflossen, in Programmierung, Forschung und Entwicklung der Story. An der hat ein Kinderbuchautor mitgewirkt. Im Zentrum der Geschichte steht neben Patchie der Roboter Carl, der so ziemlich alles weiß und immer wieder wertvolle Tipps gibt.

 

Das ist Patchie…

Bei der Finanzierung kann Carl allerdings auch nicht helfen. Da wünscht sich Marc mehr Unterstützung von der Stadt Hamburg, die Patchie durchaus als Vorzeigeprojekt versteht. Geld gibt es zurzeit trotzdem nicht, sei es, weil die App nicht innovativ genug sei oder schon zu weit entwickelt. Eine Rolle mag auch die Konkurrenz zwischen Hamburg und Berlin spielen. In der Bundeshauptstadt läuft nämlich gerade eine Machbarkeitsstudie mit der renommierten Charité.

Die wird sicherlich wertvolle Erkenntnisse liefern, doch die Kooperation mit Berlin stößt bei bestimmten Stellen in der Hansestadt nicht gerade auf Begeisterung. Ungeachtet dessen soll im 3. Quartal eine klinische Studie folgen. Inzwischen sind bei der App auch wieder die Eltern mit einbezogen, die mitverfolgen können, wie ihre Kinder das Spiel und die Umsetzung in Therapiemaßnahmen annehmen. Auch Ärzte werden auf diese Weise über den täglichen Behandlungsverlauf informiert.

Kinder mit Mukoviszidose haben auch einen ganz normalen Alltag

Ab Oktober will Marc mit einer Fotoausstellung über den Alltag von jungen Mukoviszidose-Patienten informieren. Der besteht längst nicht nur aus anstrengenden Übungen, sondern auch aus Spiel und Spaß wie bei allen anderen Kindern. Auf den Bildern wird auch Nalus Schwester Kiana zu sehen sein (beide Namen stammen aus dem Hawaiianischen). Geschwister der Erkrankten leiden oft darunter, vermeintlich nicht die gleiche Aufmerksamkeit und Liebe zu kommen. Deshalb ist es wichtig, sie ebenfalls spielerisch mit den Besonderheiten des Lebens mit Mukoviszidose vertraut zu machen.

…und das ist Patchies Zimmer.

In der Regel wird Unternehmern positiv angerechnet, wenn sie sich mit einem Problem auseinandersetzen, das sie auch persönlich beschäftigt. Bei Marc ist das zweifellos der Fall, doch wird ihm das zuweilen negativ ausgelegt; er sei befangen und nicht in erster Linie am Geschäftserfolg interessiert. Tatsächlich lässt sich mit einer App nur zur Behandlung von Mukoviszidose nicht genug Geld verdienen. Zu wenige sind betroffen.

Asthma-App soll den kommerziellen Durchbruch bringen

Bei Asthma sieht das ganz anders aus. Sie gehört zu den weltweit häufigsten Krankheiten. Bis zu zehn Prozent der Kinder in Deutschland sind betroffen und müssen entsprechende Behandlungsschritte durchführen. Auch da könnte ein Patchie als ständiger Begleiter zur Seite stehen. Wenn dann noch die Krankenkassen mitmachen, ergibt sich hier tatsächlich ein skalierbares Geschäftsmodell, das auch für Risikokapitalgeber interessant sein könnte. Zu gönnen wäre das Marc und seinem Team auf jeden Fall, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als anderen Startups.

Fotos (außer Teamfoto): Marc Kamps; Grafiken: Birds and Trees

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Kitchennerds bringt Profiköche in jede Küche

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Einen eigenen Koch zu haben, und sei es nur für einen Abend – das klingt nach Luxus. Allerdings ein Luxus, den sich dank der Plattform Kitchennerds fast jeder leisten kann. Was dort alles geboten wird, ist Thema einer neuen Folge der Reihe „Spot on: Food & Health“.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Die Gastronomie ist eine harte Branche, die vor allem Köchen und Restaurantbesitzern eine Menge abverlangt und mit vielen Unwägbarkeiten verbunden ist. Das musste auch Sandra Roggow feststellen, als sie 2012 ein engagiertes Paar kennenlernte, das in der Hafencity ein Bistro mit Weinverkauf führte und aufgeben musste, weil es mehrere Beschwerden wegen Geruchs- und Lärmbelästigung gegeben hatte. Damals war Sandra für die Bewertungsplattform Qype unterwegs und hat dort zahlreiche Kochkurse und Tastings organisiert.

Das Angebot an Köchen im Internet war unübersichtlich

Daher wurde die gelernte Werbekauffrau und studierte Kommunikationswirtin häufig gefragt, ob sie gute Köche kenne, die für private Kochevents zur Verfügung ständen. Davon kannte sie einige, die allerdings im Internet kaum zu finden waren und nur über unzureichende Webseiten verfügten. So entstand die Idee zu Kitchennerds, einem Marktplatz für Köche. Gern hätte sie auch das Paar mit dem gescheiterten Weinbistro dabei gehabt, doch leider war der Kontakt inzwischen abgerissen.

Mitkochen ist ausdrücklich erlaubt

So ging Kitchennerds im September 2014 mit zehn anderen Köchen online. Davor lagen eineinhalb Jahre Entwicklungszeit, den gegründet wurde das Startup bereits Anfang 2013. Als technischer Partner ist die epublica GmbH an Bord, die sich selbst als Labor für Internet-Technik bezeichnet. Dahinter steckt ein erfahrenes Team aus dem Umfeld von Hamburgs Vorzeigeunternehmen XING.

Konkrete Preisangaben machen den Unterschied

Aber zurück zu Kitchennerds. Die lange Vorbereitungszeit liegt im hohen Qualitätsanspruch begründet. Sandra kennt alle Köche persönlich und hat ihre Künste auch getestet. Zudem soll die Seite für den Nutzer keine Frage offen lassen, alle Vorlieben und die Preisvorstellung können gefiltert werden.  Ein wesentlicher Fehler, den viele Anbieter früher gemacht haben, war die Angabe „Preise auf Anfrage“. Das soll zwar Flexibilität signalisieren, schreckt aber eher ab, da potenzielle Kunden im Dunkeln gelassen werden über den zu erwarteten Kostenaufwand.

Bei Kitchennerds macht dagegen jeder Koch konkrete Menüvorschläge mit festen Preisen und gibt einen Mindestbestellwert an. Basismenüs gibt es schon ab 10 Euro, das gilt dann allerdings nur große Gruppen von mindestens 45 Personen. Im kleineren Kreis sollte man schon um die 50 Euro pro Person  ausgeben, dafür sind dann fünf bis sechs Gänge keine Seltenheit, für die man im Restaurant noch deutlich mehr bezahlen müsste.

Kinder sind begeisterte Küchenhelfer

Sparen lässt sich zudem bei den Getränken, da hier für die Gastronomie oft die einzige Möglichkeit besteht, wirklich Gewinne zu machen. Gerade edle Weine sind im Laden deutlich günstiger. Und da bei den großzügig kalkulierten Mahlzeiten meist noch etwas übrig bleibt, gibt es am nächsten Tag ein leckeres Resteessen.

Eine große Bandbreite an Köchinnen und Köchen

Unter den Köchen ausschließlich erfahrene Profiköche. Von denen haben einige ein Restaurant und finden trotzdem noch Zeit, als Mietköche zu zaubern. Andere sind gerade ohne festen Job oder freiwillig als Freelancer unterwegs. Bei allen können sich Lebens- und Arbeitssituation schnell ändern, weshalb die Fluktuation auf der Plattform relativ hoch ist.

Jeder, der dort gelistet ist, stellt sich in einem Video vor, das Sandra selbst gedreht hat. Das ist Pflicht, damit die Kunden sehen können, wen sie da in ihre Küche lassen. Die muss übrigens nicht perfekt ausgestattet sein, im Zweifelsfall bringen die Köche eigene Geräte mit. Wie natürlich sämtliche Zutaten, und alles sauber gemacht und aufgeräumt wird hinterher auch.

Kochkurse machen allen Spaß!

Mittlerweile bieten in Hamburg 22 Köche (darunter selbstverständlich auch viele Frauen) ihre Dienste an. Im November 2016 ist Berlin als zweiter Standort dazu gekommen, mit bald 16 Küchenkünstlern. Interessanterweise sind die Berliner bereit, mehr Geld auszugeben als die vermeintlich reicheren Hamburger. Wie das in München aussieht, wird sich demnächst zeigen, denn dort sitzen schon die ersten sechs Kandidaten in den Startlöchern.

Gebucht wird von Unternehmen wie von Privatpersonen. Beliebt sind zum Beispiel Junggesellinnenabschiede. Die weibliche Form ist hier kein Zufall, Männer feiern ihre letzten Stunden vor der Eheschließung lieber auf andere Weise. Dafür sind sie etwa für Hochzeitstage oder Candle Light Dinner zu haben. Das größte gewerbliche Event hat Kitchennerds bisher für die Automarke mit dem Stern arrangiert; 60 Personen wurden dabei verköstigt und in die Geheimnisse der Kochkunst eingeführt.

Kitchennerds bietet auch Kochkurse und Showköche

Koch- und Backkurse gehören nämlich ebenfalls zum Angebot, genau wie Showköche, die Kitchennerds wie eine Modelagentur vermittelt. Es läuft also ganz ordentlich bei dem Startup, aber ausgeschöpft ist das Potenzial noch lange nicht. Bisher sind die Kunden eher besser betucht, dabei eignen sich Kochevents gerade für Familien; Kinder sind begeisterte Küchenhelfer. Im Sommer bietet das Thema „Grillen“ zusätzliche Umsatzmöglichkeiten.

Sandra Rogow, Gründerin von Kitchennerds

Um die Kunden noch besser abzuholen, wird gerade die Webseite optimiert. Zudem bastelt Sandra an diversen Landingpages, die gezielt bestimmte Zielgruppen ansprechen sollen, die dann noch schneller zu ihrem Wunschmenü finden. Die Ideen gehen der Gründerin so schnell nicht aus, und ihr bisher an den Tag gelegtes Durchhaltevermögen lässt hoffen, dass Kitchennerds noch viele heimische Küchen zu Gourmettempeln machen wird.

Nicht verpassen: das Food Innovation Camp!

Übrigens: Wer Sandra Roggow einmal live erleben möchte, hat dazu Gelegenheit beim Food Innovation Camp von Hamburg Startups. Das findet am 17. Juli in der Handelskammer statt und bietet ein vielfältiges Programm rund um das Thema Food. Sandra wird sich dort mit einer erfolgreichen Bloggerin über „Blogger-Relations und Startups“ sprechen. Was sonst noch auf dem Programm steht, erfahrt ihr hier. Wir sehen uns!

Fotos © Kitchennerds GmbH

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!

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Eitel Sonnenschein bei der HEUREKA 2017

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Unter den erfolgreichen Digitalkonferenzen gehört die HEUREKA in Berlin zu denen, die auf sympathische Weise überschaubar geblieben sind. Trotzdem war das Programm am 20. Juni so üppig, dass auch der fleißigste Besucher nur einen Bruchteil mitbekommen konnte. Hier ist also unsere kleine Auswahl, ein bisschen durch die Hamburger Brille betrachtet.

Selbstkritik muss man sich auch erstmal leisten können. Mark Hoffmann, Managing Director von Vertical Media, dem Unternehmen, das die HEUREKA dieses Jahr zum sechsten Mal ausgerichtet hat, kann das. Also erinnert er mit einem Augenzwinkern an die nicht ganz so gelungene Webseite aus dem Premierenjahr und die etwas kurzfristige Ankündigung nur zwei Monate vor dem Ereignis. Damals war nur eine einzige Frau als Speakerin dabei. Heute beträgt der Frauenanteil schon 30 %, und für 2019 hat sich Mark die 50 % vorgenommen.

Mark Hoffmann, Managing Director Vertical Media GmbH

Die Qual der Wahl: volles Programm oder Entspannung bei hochsommerlichen Temperaturen

Nach den einleitenden Worten startete das eigentliche Programm, und damit die Qual der Wahl für die rund 1.000 gemeldeten Besucher. Zwei Bühnen und zwei Workshop-Locations, eine davon in einem Lastwagen, lockten das Publikum, aber da waren auch die vielen Startups, von Food bis Virtual Reality, die auf einer Ausstellungsfläche im Innenhof der Malzfabrik über ihre Produkte und Ideen informierten. Überhaupt, die Malzfabrik: die lädt mit einem Frosch- und einem Badeteich sowie zahlreichen Liegestühlen auch zum Entspannen ein. Bei Hochsommertemperaturen an der Grenze zu „zu heiß“ sowieso.

Hubertus Bessau ist einer der Gründer von Mymuesli

Der Beitrag von Hubertus Bessau, einem der Gründer von Mymuesli, war in Zeiten des von Hamburg Startups intensiv begleiteten Food-Booms natürlich trotzdem gern erfüllte Pflicht. Gilt das Unternehmen aus Passau doch als absolutes Vorbild für die Szene. Dabei gingen die Gründer 2007 mit ihrem Shop für individuell zusammenstellbare Müslis online, obwohl eine Befragung zuvor ergeben hatte, dass dafür eigentlich gar kein Markt vorhanden sei.

566.000.000.000.000.000.000.000.000 Müslis möglich

Dann waren sie nach zwei Wochen komplett ausverkauft und konnten sechs Wochen lang gar nicht liefern. Kinderkrankheiten. Heute hat Mymuesli zwei Fabriken, über 50 eigene Läden, verkauft in sechs Ländern in vielen, vielen Supermärkten und bietet nach wie vor die Möglichkeit von 566 Quadrillionen Müslikombinationen. Sagt Hubertus, und wir haben ausnahmsweise darauf verzichtet, das nachzurechnen.

Carsten Maschmeyer sprach über das Krokodil im Menschen

Carsten Maschmeyer spricht das Krokodil in uns an

Und dann war der Vormittag auch schon rum. Wir haben bestimmt viele tolle Programmpunkte verpasst, dafür viele bekannte Gesichter aus der Hamburger Startup-Szene getroffen. Ein bekanntes Gesicht hat zweifellos auch Carsten Maschmeyer, und entsprechend voll war der Saal bei seinem Vortrag. Er erklärte, dass Informationen im Gehirn erst durch das limbische System gehen. Das sei schon im Krokodilhirn vorhanden, weshalb ideale Kundenansprache auch urzeitliche Bedürfnisse befriedigen müsse: einfach, klar, nicht bedrohlich, faszinierend und neu müsse jede Botschaft sein. Nüchterne Fakten kämen erst danach.

Daniel Fuchs, Sven Wedig und Pamela Reif sprachen über Influencer

Nüchterne Fakten sind auch nicht unbedingt das Spezialgebiet von Influencern. Sie verkaufen hauptsächlich über Emotionen und den – zumindest gefühlt – persönlichen Bezug zu ihren Fans. Davon hat Daniel Fuchs auf Instagram 1,2 Millionen, bei Pamela Reif sind es sogar 3 Millionen. Beide erklärten, sich mit der Bezeichnung „Influencer“ gar nicht so anfreunden zu können, und betonten, nur für Produkte und Unternehmen zu werben, mit denen sie sich wirklich identifizieren würden. Ob da ein kleines Startup wie ihres überhaupt eine Chance hätte, fragte aus dem Publikum Ebru Erkunt vom Hamburger Food-Startup Haselherz. Eine definitive Antwort darauf gab es leider nicht.

Live-Interview mit Leif Göritz (r.), Vorsitzender des Aufsichtsrates und Gesellschafter bei Thalia

„Print ist tot“, heißt es zuweilen ketzerisch; das Buch zumindest ist quicklebendig, und zwar überwiegend in gedruckter Form. Bei den E-Books hat in Deutschland die Buchhandlungskette Thalia Pionierarbeit geleistet und war mit dem Tolino früher am Markt als Amazon mit dem Kindle. Das war eine der für manche vielleicht überraschenden Aussagen von Leif Göritz, Vorsitzender des Aufsichtsrates und Gesellschafter bei Thalia, in seinem Interview auf der HEUREKA. Das Unternehmen wechselt gerade von der Telekom zu Kobo aus Kanada, um mit diesem Partner weitere E-Book-Innovationen auf den Weg zu bringen.

Thalia als Partner für Startups

Thalia ist übrigens Gold Partner bei unserem Startups@Reeperbahn Pitch, Leif und sein Kollege Sven Klenner werden dann im Kuratorium und in der Jury vertreten sein.  Leif hat sich schon während seiner gesamten Karriere für die Startup-Welt begeistert, auch während seiner Zeit in China oder bei der Boston Consulting Group. Jetzt ist er auf der Suche nach frischen Unternehmen, die zum Geschäftsmodell von Thalia passen. Darüber wird bei Hamburg Startups noch ausführlich zu lesen sein!

Malte Steiert von Foodguide und Florian Schmitt von lexRocket tragen Sonnenbrillen, weil auf dem Terrassendach der Malzfabrik die Sonne blendet. Coole Jungs sind sie natürlich auch.

Wer statt lesen lieber ins Kino gehen möchte, für den haben wir auch einen Tipp. Am 11. Juli findet im Berliner Zoo Palast die Premiere von „Starting Up USA“ statt. Ein Team von lexRocket, dem Accelerator von Lexware, war vier Wochen lang mit dem Hamburger Gründer Malte Steiert (Foodguide) auf den Spuren des amerikanischen Gründergeists. Mit dem Camper ging es von San Francisco quer durchs Land bis nach New York. Er habe die „Produktivität förmlich auf der Straße schmecken“ können, beschrieb uns Malte seine Eindrücke, als wir ihn und das Filmteam auf der HEUREKA trafen. Wenn alles klappt, wird es auch bald eine Kinovorführung in Hamburg geben. Wann, erfahrt ihr rechtzeitig über uns.

Leopold von Waldthausen (weview) gratuliert Daniel Anderson von 3DQR zum Sieg beim Pitch Fight

Ein Pitch-Wettbewerb schließt die HEUREKA ab

Was fehlt noch zu einer rundum gelungenen Startup-Veranstaltung? Richtig, ein Pitch-Wettbewerb! Am besten gleich ein richtig großer. Über den ganzen Tag verteilt stellten sich 50 Startups 15 Investoren. Die besten vier durften dann vor Publikum ihr Geschäftsmodell in drei Minuten präsentieren. Das Fintech investify mit Sitz in Luxemburg bietet Vermögensverwaltung online. Lindera hat eine digitale Sturzprophylaxe entwickelt. weview ist eine Video-Community, wo Nutzer Produkte empfehlen, die man dort gleich kaufen kann. Dafür gab es den zweiten Preis, zwei Tolinos mit hunderten von Büchern über Entrepreneurship. Eine Teamreise nach Marrakesch schließlich schnappte sich 3DQR, dessen App es ermöglicht, sich Augmented Reality-Inhalte per QR-Code auf das Smartphone zu holen.

Die Malzfabrik überzeugte nicht nur als Eventlocation, sondern bot auch viel Platz zum Entspannen.

Der Rest war dann Dank an das vielköpfige Organisationsteam und Party bei nach wie vor feinstem Sommerwetter. Das zwischenzeitlich angekündigte Gewitter blieb aus, und so gab es bis spät in den Abend die Gelegenheit, auf der Dachterrasse kühle Getränke zu genießen und neue Kontakte zu knüpfen. Der Termin für die nächste HEUREKA steht auch schon fest: Am 12 Juni 2018 ist es wieder soweit – wir sehen uns in Berlin!

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collectAI – Inkasso mit künstlicher Intelligenz

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Künstliche Intelligenz ist ein viel genutzter Begriff heutzutage, aber passt er wirklich überall, wo er auftaucht? Das Startup collectAI trägt ihn als Kürzel schon im Namen (AI = Artificial Intelligence). Wir haben uns in den neuen Büros in der Hafencity mal umgeschaut und gefragt, was wirklich dahintersteckt.

Wenn ein Startup nur etwas mehr als ein Jahr nach seinem Geschäftsbeginn schon wieder umzieht, ist das ein gutes Zeichen. Bedeutet es doch in der Regel, dass ein größer gewordenes Team in den alten Räumen nicht mehr genug Platz hat. Genau das ist bei collectAI der Fall. Gestartet war man im Mai 2016 mit 15 Mitarbeitern, mittlerweile sind es über 30, und das Wachstum ist noch längst nicht abgeschlossen.

Die Idee entstand nach einer eigenen Erfahrung

Die neue Adresse von collectAI lautet Am Sandtorkai 50, die alte war Poststraße 12. Das ist der Standort von Liquid Labs, dem Company Builder der Otto Group. Kein Wunder, denn die Idee entstand, als Liquid Labs-Geschäftsführer Michael Backes 2015 nach einem längeren USA-Aufenthalt in seiner Post einen Inkassobrief fand, weil er über eine offene Rechnung nicht richtig informiert worden war. Das muss doch auch eleganter gehen, dachte er sich, digitaler vor allem. Und unter Einsatz künstlicher Intelligenz.

CEO Mirko Krauel mit der Speicherstadt im Hintergrund.

Wobei Mirko Krauel den Begriff gar nicht für optimal gewählt hält für das, was collectAI macht. „Smarte Algorithmen“ träfe es besser, meint der CEO des Startups. Mirko ist Banker und BWLer, der schon einige Erfahrungen im Ausland und in vielen Bankbereichen gemacht und sich dabei immer besonders für Innovationen interessiert hat. Dementsprechend musste er nicht lange überlegen, als er das Angebot bekam, beim Aufbau eines neuen Unternehmens dabei zu sein.

Startup-Geist, abgesichert durch ein Großunternehmen

collectAI bietet die Vorteile der kurzen Wege und schnellen Entscheidungen, die ein Startups auszeichnen, ohne sich mit dem sonst üblichen Hauptproblem herumschlagen zu müssen, nämlich dem der Finanzierung. Die ist durch Otto erstmal gesichert. Stattdessen können sich Mirko und sein Team ganz der Umsetzung und Optimierung der Idee widmen.

An der Optimierung der Software wird ständig gearbeitet

Die besteht hauptsächlich darin, Unternehmen das heikle Thema Inkasso abzunehmen. Oft wird da nach Schema F und mit dem Holzhammer vorgegangen, mit dem Ergebnis, dass einerseits zahlungsfähige und -willige Kunden unnötig verärgert werden. Andererseits lassen sich schwierigere Fälle mit den richtigen Methoden eher zum Zahlen bewegen als über den altmodischen Postweg. Mit E-Mails und über das Smartphone zum Beispiel.

Keine Anrufe nachts um drei

Bei diesen Kanälen lässt sich auch der ideale Zeitpunkt viel genauer aussteuern, etwa der Wochentag oder die Tageszeit. Die größte Aufmerksamkeit würde mit ziemlicher Sicherheit ein Anruf nachts um drei erzielen, aber auch die größte Verärgerung. Deshalb sind die Algorithmen so programmiert, dass sie solche Auswüchse vermeiden, genau wie inflationären Spam oder eine zu aggressive Sprache.

Das Team von collectAI (Foto: collectAI)

Auch der Datenschutz setzt gewisse Grenzen. Aus Standartinforationen wie Alter, Wohnort, Beruf und Geschlecht lassen sich aber gewisse Gewohnheiten und Verhaltensweisen ableiten, die passende Ansprachen beim Inkasso nahelegen. Erweisen sich diese dann als erfolgreich (oder auch nicht), fließt diese Erfahrung eigenständig in die Algorithmen ein. Entsprechend den Realitäten angepasst und verbessert werden dann sämtliche Vorgehensweisen bei der Kundenansprache. Das ist es, was man dann künstliche Intelligenz nennen kann.

collectAI bietet 20 Kunden umfassenden Service

Als es im Mai 2016 losging bei collecAI, war RatePAY der erste Kunde. Heute sind es insgesamt 20, überwiegend mittlere und große Unternehmen aus Branchen wie Energie, Finanzdienstleistungen und E-Commerce. Denen wird übrigens nicht nur ein Inkassoservice angeboten, sondern ein komplettes Paket inklusive Rechnungsstellung und Mahnwesen. Gerade durch den jeweiligen Bedürfnissen angepasste Bezahllösungen kann ein für alle Seiten unangenehmes Inkassoverfahren oft vermieden werden.

Willkommensschild im neuen Büro

Hamburg ist bisher keine Hochburg für künstliche Intelligenz, und überhaupt ist sie bisher nur für 2 % aller deutschen Unternehmen ein Thema. Mirko ist aber davon überzeugt, dass diese Technologie noch enorme Veränderungen in fast allen Branchen bewirken wird. Deshalb hat collectAI die Patenschaft für die Initiative Hamburg AI übernommen. Die ist Teil der Bewegung City AI, der sich weltweit 27 Metropolen angeschlossen haben.

Eine Initiative, um künstliche Intelligenz populärer zu machen

Die Initiative will Startups, Corporates und überhaupt alle an den lernenden Algorithmen Interessierten zusammenbringen. Die Auftaktveranstaltung kürzlich im Mindspace war sehr gut besucht, die nächste Ausgabe ist schon für den Frühherbst geplant. Ein schöner Erfolg auch für collectAI, das zwar international ausgerichtet ist, sich aber gern als echtes Hamburger Startup bezeichnet.

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NOAH 2017 – die Konferenz der Einhörner

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Einhörner sind gar nicht so selten, wie oftmals behauptet wird. Über 40 von ihnen hatten sich vergangene Woche anlässlich der NOAH Conference an zwei Tagen in Berlin versammelt. Dazu kamen rund 3.500 Teilnehmer aus aller Welt und natürlich auch aus Hamburg. Auf die haben wir für den ersten Teil unseres Rückblicks besonderes Augenmerk gelegt.

Schließlich hat der Spiegel doch Hamburg kürzlich erst zu einer Hauptstadt erklärt. Etwas leichtfertig vielleicht, denn das ist offiziell immer noch Berlin, erst recht, wenn es um die Startup-Szene geht. Aber stimmt das noch so uneingeschränkt? Jens Mueffelmann, CEO von Axel Springer Digital Ventures, sähte da gleich zu Beginn erhebliche Zweifel. Unter Berücksichtigung einer ganzen Reihe von Kriterien sind 2016 unter anderem London, Paris und Stockholm an Berlin vorbeigezogen. In der Kategorie „Skills“ erreicht die Bundeshauptstadt sogar nur Rang 44.

Mohamed Chahin und Marco Langhoff von eatclever und Simon Brunke von Exporo

Und das nur in Europa. Im globalen Wettbewerb hat der gesamte alte Kontinent erhebliche Defizite, referierte Klaus Hommels, CEO von Lakestar, in seiner Keynote. Er wies auf ein deutliches Handelsdefizit im Digitalsektor hin und fasste zusammen: Die USA sind innovativ, China kopiert erfolgreich und Europa reguliert und spricht nicht mit einer Sprache. Zudem sind die wichtigsten europäischen Unternehmen zumindest teilweise US-finanziert; umgekehrt ist das viel seltener der Fall.

Zur Einstimmung kritische Töne

Durchaus kritische Töne also zum Einstieg, doch die sollten nicht die Stimmungslage für die gesamte NOAH definieren. Schließlich galt es, Erfolgsgeschichten im Akkord zu erzählen, meist nicht länger als zehn Minuten und ohne Mittagspause in dem Programmteil, der auf der Hauptbühne des Tempodroms stattfand.

JohannesWeber von bentekk und Heiko Rahlfs von figo

Wobei wahrscheinlich ein nicht unwesentlicher Teil der Besucher kaum einen der Vorträge mitbekommen hat. Schließlich gilt die NOAH nicht nur als Spielwiese der Einhörner, also der Digitalunternehmen mit Milliardenbewertung. Sie ist auch und vor allem Schauplatz ausgiebigen Netzwerkens. Viele Teilnehmer hatten schon im Vorfeld reichlich Termine gemacht und trafen sich bei zunächst tadellosem Sommerwetter auf der Dachterrasse des Tempodroms. Dort gab es in entspannter Beachclub-Atmosphäre viele Ecken für hoffentlich zukunftsweisende Gespräche.

Hamburger Startups unter den Besuchern und auf der Bühne

Für solche waren auch einige Vertreter aus dem Hamburger Ökosystem nach Berlin gekommen – oder einfach, um sich von der NOAH inspirieren zu lassen. Manche von ihnen haben wir auf dem Konferenzgelände für ein paar Fotos gewinnen können, andere präsentierten sich auf einer der beiden Bühnen dem Publikum.

Stripe-Gründer John Collison im Gespräch mit NOAH-Cheforganisator Marco Rodzynek

Da gab es zunächst die „Start-up Stage“, ein Nebenraum, der sich schnell als zu klein erwies. Hier ließen sich nämlich noch echte Entdeckungen machen, waren die möglichen Einhörner von übermorgen zu sehen. Aus Hamburg dabei: Mesaic, Wunder, collectAI und figo. Zweimal Fintech also, und das war kein Zufall.

Zwar ließ die NOAH kaum eine relevante Zukunftsbranche aus, der erste Tag wurde jedoch eindeutig dominiert von den modernen Finanzdienstleistern. Als ein Höhepunkt war das Interview mit John Collison angekündigt worden. Der 1990 geborene Ire gilt als jüngster Selfmade-Milliardär der Welt. Sein Online-Bezahldienst Stripe ist jetzt auch in der DACH-Region offiziell verfügbar. Zudem hilft Stripe Atlas bei der Firmengründung weltweit.

Alexander Graubner-Müller von Kreditech auf der großen Bühne

Hamburgs stärkste Branche bei der NOAH: Fintech

Wenn es eine Branche gibt, in der Hamburger Startups international mithalten können, dann ist das Fintech, jedenfalls, wenn man das Programm der NOAH als Maßstab nimmt. Auf der ganz großen Bühne hatten nämlich gleich drei Unternehmen aus der Hansestadt ihren Auftritt: Deposit Solutions, Kreditech und Finanzcheck.de. Diese Ehre gebührte dann am zweiten Tag dann nur noch ABOUT YOU mit seinem von der Otto Group unterstützten Onlineshop für Mode.

Mark Miller (CatCap), Rolf Schrömgens (Trivago) und Hauke Windmüller (Familionet)

Während auf der Hauptbühne also unermüdlich ein Vortrag den nächsten jagte, wurde es draußen am Nachmittag ziemlich ungemütlich. Das Unwetter, das in Hamburg sogar für Tornadoalarm gesorgt hatte, erreichte in abgeschwächter Form auch Berlin. Mit der Strandatmosphäre war vorerst Schluss, auch wenn sich gegen Abend die Wetterlage vorübergehend entspannte. Wer auf eine rauschende Party gehofft hatte, wurde allerdings enttäuscht. Nachdem die letztes Jahr für unliebsame Schlagzeilen gesorgt hatte (#escortgate), gab es 2017 sicherheitshalber erst gar keine.

Mehr über die NOAH im StartupSpot

Was nicht heißen soll, dass der erste Tag nicht mit einem Höhepunkt zu Ende ging. Für den sorgte Oliver Samwer, Liebling und Buhmann der deutschen Startup-Szene zugleich. Was er zu sagen hatte und was alles sonst noch auf dem Programm der NOAH stand, lest Ihr morgen im zweiten Teil des Rückblicks, dann auf unserer Partnerseite StarupSpot!

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FUSE-AI – künstliche Intelligenz für die zweite Meinung

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Sich eine zweite Meinung einholen ist in der Medizin oft unerlässlich, gerade bei Diagnosen zu ernsten Krankheiten. Was aber, wenn diese Zweitmeinung nicht von einem Arzt stammt, sondern von einem Algorithmus? Das Hamburger Startup FUSE-AI hat diese Idee aufgegriffen und zu einem zukunftsweisenden Geschäftsmodell weiterentwickelt.

Sogenannte bildgebende Verfahren, wie etwa MRT oder CT, gewinnen in der Medizin immer mehr an Bedeutung. Dabei werden Bilddaten von Organen vor allem zur Diagnose krankheitsbedingter Veränderungen eingesetzt. In den letzten zehn Jahren ist der Einsatz solcher Methoden rasant angestiegen. 2016 wurden in Deutschland bereits acht Millionen CTs und MRTs durchgeführt.

Radiologen sind zunehmend überlastet

Die Folge: Die Arbeitsbelastung der Radiologen, die die Untersuchungen durchführen, steigt ebenfalls und erreicht mittlerweile ein kritisches Ausmaß. Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt um Aufnahmen auszuwerten, läuft irgendwann Gefahr, geringfügige, aber vielleicht entscheidende Abweichungen von der Norm zu übersehen. Das ist zwar menschlich, doch bei der Krankheitsdiagnose kann das ernste Konsequenzen haben.

Das Kernteam von FUSE-AI: Matthias Steffen, Dirk Schäfer, Dr. Sabrina Reimers-Kipping und Maximilian Waschka (Foto: FUSE-AI)

Wenn es nach FUSE-AI geht, kann hier Kollege Comupter wertvolle Hilfe leisten. Das Startup arbeitet nämlich an einer Software, die die medizinische Bildanalyse beherrscht und dabei mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Nun könnte man vermuten, dass eine solche Idee an einer Universität entstanden sei, im Bereich IT oder an einer medizinischen Fakultät. Tatsächlich steckt allerdings eine Werbeagentur für digitale Kommunikation dahinter: FUSE, mit Sitz in der Bergstraße, ganz in der Nähe des Rathauses.

Muttergesellschaft von FUSE-AI ist eine Digitalagentur

Der Schritt ist allerdings nicht so groß, wie er auf den ersten Blick scheint. FUSE entwickelt seit vielen Jahren Apps für seine Kunden, von denen viele aus dem Medizin- und Pharmabereich stammen. Ein gewisses Know-how und ein umfangreiches Netzwerk war also vorhanden, als die beiden Gründer Matthias Steffen und Maximilian Waschka intensiver mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) zu beschäftigen begannen.

Maximilian besuchte dafür unter anderem Konferenzen in London und San Francisco und stellte bei den Recherchen fest, dass international bereits viel intensiver über KI im Medizinbereich nachgedacht wird als in Deutschland. Hier gab es also definitiv eine Marktlücke und, wie schon erläutert, erheblichen Bedarf. Aus diesem Wissen heraus wurde im Frühjahr 2016 FUSE-AI ins Leben gerufen, damals mit dem Vertriebsprofi Jens Frerichs als dritten Gründer. Als Mitgründer kamen hinzu: Dirk Schäfer, ein Experte für maschinelles Lernen. Und Dr. Sabrina Reimers-Kipping, die jahrelange Erfahrung in der medizinischen Grundlagenforschung mitbringt.

Standen bei unsrem Besuch für Gespräch und Foto zur Verfügung: Matthias Steffen, Maximilian Waschka und Dr. Sabrina Reimers-Kipping

Interdisziplinär also gut aufgestellt, ging es jetzt darum, den Anwendungsbereich der KI einzugrenzen. Die Wahl viel zunächst auf die Auswertung von MRTs der Prostata. Die Kernspintomographie ist die sicherste Methode, um eine Krebserkrankung festzustellen. Die auf einem neuronalen Netzwerk basierende Software von FUSE-AI wurde nun mit verfizierten Diagnoseergebnissen und den dazugehörigen Bildern gefüttert. Dabei lernte das Programm, bei neuen Aufnahmen eigenständig Diagnosen zu erstellen.

Kostenersparnisse in Millionenhöhe sind möglich

Die sollen die Arbeit eines echten Arztes keineswegs vollkommen ersetzten. Die Software unterstützt die Radiologen vielmehr, bringt quasi eine zweite Meinung ein und sorgt damit dafür, dass Fehler noch seltener vorkommen. Zudem lassen sich mit der Vorgehensweise 10 % Personalkosten einsparen, einfach, weil der Zeitaufwand verringert wird. Insgesamt besteht für alle Anwendungsmöglichkeiten ein Sparpotenzial in Höhe von 560 Millionen Euro.

FUSE-AI auf dem Partnertag der Deutschen Telekom (Foto: FUSE-AI)

Nach einer ausführlichen Testphase geht die Software jetzt buchstäblich in die Praxis. Ein erster Großkunde, der noch nicht genannt werden möchte, wird sie in 12 Niederlassungen nutzen. Ein weiterer Meilenstein ist die Aufnahme in das TechBoost-Programm der Telekom. Dort bekommen ausgewählte Startups 100.000 Euro Guthaben für die Open Telekom Cloud. Gerade für FUSE-AI ist diese Unterstützung äußerst hilfreich, denn für die sensiblen Daten, die über die Cloud analysiert werden, ist ein sicherer Server von wesentlicher Bedeutung. Das Angebot der Telekom ist zertifiziert vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Investoren halten sich bisher zurück

Zudem steht die Telekom Healthcare Solutions als Vertriebspartner zur Verfügung. Alles gute Argumente für kommende Gespräche, denn noch ist er Erklärungsbedarf groß. Zwar gab es auf der letzten CeBIT schon wertvolle Kontakte, doch gerade Investoren tun sich momentan schwer. Bisher fehlt der Nachweis der Praxistauglichkeit, der jetzt aber durch den erwähnten Großkunden bald erbracht werden sollte.

Das Potenzial ist jedenfalls vielfältig und beschränkt sich selbstverständlich keineswegs auf die Diagnose von Prostataerkrankungen. Eines der nächsten Themen soll die Erkennung von Hautkrebs sein, wobei ein 3D-Modell der Hautoberfläche zum Einsatz kommen wird. Auch hier ist es wichtig zu betonen: Der Arzt wird dadurch keineswegs überflüssig, er bekommt lediglich einen digitalen Assistenten an die Seite gestellt, der niemals müde wird und ständig dazu lernt. So jemanden kann eigentlich jeder gebrauchen.

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Falcon macht Projektmanagement erfolgreicher

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Beim Projektmanagement kann so einiges schiefgehen. Damit das nicht passiert und Unternehmen bei ihren Transformationsprozessen nicht scheitern, hat das Hamburger Startup Nordantech die Software Falcon entwickelt.

Wer bestehen will, muss sich ändern. Diese Weisheit gilt vor allem für Unternehmen, erst recht im Zeitalter der Digitalisierung. Change Management nennt sich die Disziplin, mit der solche Wandlungsprozesse gemeistert werden sollen. Eine Disziplin, die längst nicht jeder beherrscht. Mehrere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass 60 % der Change-Projekte im Prinzip scheitern. Ziele werden höchstens zu einem Drittel erreicht, in manchen Fällen steht am Ende sogar die Insolvenz auf der Tagesordnung.

Die Erfahrung zeigte: Es fehlt ein Tool für Change-Prozesse

Ähnliche Beobachtungen machten auch Dr. Jonas Steeger und Christian Kuhs während ihrer Zeit bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Immer wieder bekamen sie mit, wie schlechte Organisation und falsche Entscheidungen zu fatalen Ergebnissen führten. Einer der Gründe: Es gab kein geeignetes Hilfsmittel, um den Prozess angemessen zu steuern. So entstand mit der Zeit die Idee, diese Lücke mit einem geeigneten Tool zu schließen.

Arne Brenneisen Dr. Jonas Steeger und Christian Kuhs im Mindspace, wo sie ihr erstes Startup-Büro hatten (Foto: Nordantech)

Oft kommen immer noch Stift, Papier und Excel bei Change-Projekten zum Einsatz. Die Lösung sollte daher eine Software sein, die den hohen Anforderungen gerecht wird. Nun haben der BWLer Christian und der Agrarwissenschaftler Jonas mit seiner Leidenschaft für Statistiken eine Menge Erfahrung und Fachkenntnisse, allerdings nicht im Bereich der IT. Also nahmen sie 2014 Kontakt mit Arne Brenneisen auf, der sich selbst als Technik-Nerd vorstellt.

Der Name Falcon entstand am Falkensteiner Ufer

Die drei verbrachten viel Zeit miteinander, auch, um eine gemeinsame Sprache zu finden und Wunsch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Einmal traf man sich am Falkensteiner Ufer und skizzierte Ideen in den Elbstrand. So entstand der Name der Software: Falcon. Auch der Firmenname, Nordantech, ist von nordischem Lokalpatriotismus geprägt.

Nach gründlicher Vorbereitung ging es dann 2016 richtig los. Seitdem arbeitet das Gründerteam in Vollzeit an der Entwicklung und Vermarktung seiner webbasierten Projektmanagementsoftware. Als offizieller Gründungstag steht der 13. Mai 2016 in den Büchern. Schon in der Betaphase gab es den ersten zahlenden Kunden.

Ein Projektbaum mit Ampelfunktion verschafft schnellen Überblick.

Wichtigste Aufgabe der Software ist es, Ordnung in die meist komplexen, viele Abteilungen und Personen betreffenden Prozesse zu bringen. Vereinfacht ausgedrückt: Es gilt zu klären, wer wann was macht, und wie das alles zusammenpasst. Wesentliche Elemente sind dabei eine Baumstruktur und ein Ampelsystem. Über die Baumstruktur lassen sich die einzelnen Aufgaben gliedern, aufteilen und in Zusammenhang bringen. Die Ampel zeigt an, welchen Status ein Projektteil gerade hat, wobei inhaltliche und zeitliche Kriterien einzeln bewertet werden.

Die Software hilft auch Kosten zu reduzieren

Zudem lassen sich mit Falcon umfangreiche Auswertungen durchführen, etwa über die bisher entstandenen Kosten. Gerade der monetäre Aspekt spielt bei den Erfolgsaussichten für ein Projekt eine entscheidende Rolle. Zudem sorgt die Software für Einsparungen. Oft werden für das Change Management Mitarbeiter abgestellt, die sich ausschließlich um den organisatorischen Rahmen kümmern. Die werden jetzt merklich entlastet und können sich zusätzlichen Aufgaben widmen.

Das Falcon-Team im neuen Büro (Raboisen 16)

Das Tool steht den Nutzern als Softare as a Service (SaaS) jederzeit in der neuesten Version zur Verfügung, um Updates müssen sie sich nicht kümmern. Kurze Erklärvideos erleichtern die Anwendung, und wenn es eine drängende Frage gibt, die auf diese Weise nicht beantwortet werden kann, können sich Kunden im Livechat Rat holen.

Falcon lernt mit den Nutzern

Solche Fragen helfen bei der ständigen Optimierung der Software. Die soll nämlich nicht nur die Organisation von Transformationsprozessen verbessern, sondern im nächsten Schritt wertvolle Tipps geben. Dabei fließen die Erfahrungen der Nutzer in das Programm ein, spätere Anwender können dann in ähnlich gearteten Fällen auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Im Einzelfall ist das bereits möglich.

Diese Auswertung zeigt, wo Plan und Istzustand voneinander abweichen.

Inzwischen haben schon einige Kunden positive Erfahrungen mit Falcon gemacht, darunter ein börsennotiertes Unternehmen und ein internationales Beratungshaus. Inklusive Werkstudenten besteht das Nordantech-Team jetzt aus sieben Personen und soll weiter wachsen. Einer der ersten Kunden ist zum Gesellschafter geworden, und eine Förderung durch das InnoRampUp-Programm konnte sich das Startup auch sichern.

Der erste Pitch gleich ein Erfolg

Ein Höhepunkt der Unternehmensgeschichte war sich sicherlich der dritte Platz beim nextMedia.Elevator am 14. Juni, gleich bei der ersten Teilnahme an einem solchen Wettbewerb. Besonders hilfreich: Der Sonderpreis der Telekom, ein Guthaben von 100.000 Euro für die Open Telekom Cloud im Rahmen der TechBoost-Initiative. Das passt natürlich hervorragend zum SaaS-Geschäftsmodell. Nachdem das Produkt zwar immer noch stetig verbessert wird, aber schon ziemlich ausgereift ist, geht es nun verstärkt an die Vermarktung. Das sollte eigentlich klappen, denn wie Projekte erfolgreich umzusetzen sind, weiß Nordantech mittlerweile ziemlich gut.

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greenist – vegan, gesund und lecker

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greenist ist ein Onlineshop für vegane Produkte und erst seit ein paar Monaten online. Die Macher sind aber keine E-Commerce-Neulinge, sondern seit Jahren im Mobilfunkgeschäft erfolgreich. Wir haben sie für eine neue Folge der Reihe „Spot on: Food & Health“ besucht.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Das Mobilfunkgeschäft ist anstrengend. Ständig gibt es neue Tarife und Smartphonemodelle, die die Kunden zu neuen Abschlüssen und Käufen verleiten wollen. Wer da als Anbieter am Ball bleiben will, muss fit sein, um den Stress zu bewältigen. Gesunde Ernährung sei für ihn daher schon aus beruflichen Gründen besonders wichtig, erklärt Thorsten Piontek. Er ist Gründer und Geschäftsführer von 7mobile. Seit 2001 verkauft das Unternehmen übers Internet Handys mit Verträgen von allen deutschen Netzbetreibern.

Zu Mobilfunk kommt Food

Mit Onlineshopping kennt sich Thorsten also aus, und da er sich seit Jahren mit dem Thema Ernährung beschäftigt, beschloss er im Frühjahr 2016, in die Food-Branche einzusteigen. Seine erste Idee war es, ein eigenes Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln. Viele Experten halten diese bei einem richtig zusammengestellten Speisezettel für überflüssig, doch Thorsten hält dagegen, dass gerade Berufstätige kaum die Möglichkeit hätten, diesem Ideal entsprechend zu kochen.

Aus den greenist-Team: vorn Thorsten Piontek (CEO) und seine Frau Uta (Produktentwicklung). In der hinteren Reihe Diana Bannatz (Einkauf), Ann-Christin Stender (Ökotrophologin) und Christian Kunze (Designer).

Der Traum vom eigenen Produkt musste dann noch ein paar Monate warten. Zunächst ging greenist im November 2016 mit einer Reihe Artikel online, die Thorsten vor allem auf Messen entdeckt hatte. Die mussten eine Reihe von Kriterien erfüllen: keine künstlichen Farb- und Konservierungsstoffe, kein Industriezucker, keine Laktose und einige mehr. Vor allem sind alle angebotenen Lebensmittel vegan (Ausnahme: Honig und Bienenwachs sind erlaubt).

greenist ist vegan, aber ohne missionarischen Eifer

Dabei will greenist Veganismus nicht mit missionarischen Eifer verbreiten; Thorsten weiß ein gutes Stück Biofleisch gelegentlich sehr wohl zu schätzen. Vielmehr steckt dahinter die Überzeugung, dass in vielen Produkten tierische Zutaten stecken, wo sie nichts zu suchen haben. So findet sich Gelatine, die hauptsächlich aus Haut und Knochen von Rindern und Schweinen hergestellt wird, beispielsweise in vielen Süßigkeiten. Ein absolutes Ausschlusskriterium.

Artikel, die die strengen Bedingungen erfüllen, werden dann noch vom insgesamt siebenköpfigen Team getestet. Dem gehört inzwischen eine Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) an, aber auch manche aus der 7mobile-Mannschaft. Dort fanden sich nämlich einige, die schon lange privat mit gesunder Ernährung beschäftigt hatten und ihr Wissen jetzt einbringen können.

Bald erhältlich: Birkenwasser der Eigenmarke VITA7

Der Start von greenist verlief fast noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In einer Testphase sollte zuerst geklärt werden, ob alle Prozesse, wie Bestellung, Bezahlung und Versand, reibungslos funktionieren. Ab März gab es dann im bescheidenen Umfang Werbung bei Facebook und Google. Einige Lieblingsprodukte haben sich inzwischen trotzdem herauskristallisiert: Really Healthy Pasta produziert Nudeln nicht aus dem üblichen Getreide, sondern beispielsweise aus Schwarzen Bohnen, Kichererbsen oder Buchweizen (ein glutenfreies Pseudogetreide). Ebenfalls beliebt sind die süßen und herzhaften Snacks von The Beginnings.

Hamburger Food-Startups willkommen!

Mittlerweile hat der Shop rund 350 Produkte im Angebot, darunter auch Kosmetika, die den Qualitätsansprüchen genügen. Und das Sortiment soll rasch weiter wachsen, bis Ende des Jahres strebt Thorsten bis zu 2.000 Artikel an. Auch Hamburger Startups sind da als Geschäftspartner natürlich willkommen. Die Müslis von March & June gibt es bereits, wer ebenfalls gern über greenist vertrieben werden möchte, kann sich gern unter einkauf@greenist.de bewerben. Ausgeschlossen sind zurzeit aus logistischen Gründen Nahrungsmittel, die gekühlt werden müssen.

Im Juli geht das Startup mit einem Blog online, der Beiträge über gesunde Ernährung und Rezepte beinhalten wird. Und dann erfüllt sich auch der Traum von der eigenen Marke: Thorsten hat zusammen mit seiner Frau Uta das Food-Label VITA7 gegründet. Die beiden haben sich schon während des Jurastudiums kennengelernt. Inzwischen arbeitet Uta als Heilpraktikerin, was immer ihr Ziel war, beschäftigt sich intensiv mit Ernährungsthemen und setzt als Produktentwicklerin Ideen in die Tat um.

Thorsten und Uta Piontek

Erstes Ergebnis ist ein Birkenwasser. Das ist ein Erfrischungsgetränk, das tatsächlich direkt aus der Birke abgezapft wird und unter anderem wertvolles Mangan enthält. Das Birkenwasser wird vorraussichtlich schon im Juli erhältlich sein. Ein paar Wochen länger dauert es noch, bis das erste Nahrungsergänzungsmittel von VITA7 erhältlich ist. Da stecken inzwischen eineinhalb Jahre Entwicklungsarbeit drin, viele Ernährungsexperten wurden dafür befragt.

Der Traum vom eigenen Nahrungsergänzungsmittel wird bald wahr

Das Produkt wird unter anderem natürliche Vitamine enthalten. Die unterscheiden sich chemisch nicht von künstlich hergestellten; den Unterschied machen die sekundären Pflanzenstoffe, die dem Menschen eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bringen. Senkung des Blutdrucks etwa, Förderung der Verdauung oder Anregung des Immunsystems.

greenist bedient mit seinem Angebot einen boomenden Markt, auf dem sich allerdings einige ähnlich positionierte Mitbewerber tummeln. Was unter anderem für das Startup spricht, ist das E-Commerce-erfahrene Team. Da zudem das Geschäft von 7mobile weiter erfolgreich läuft, ist der Druck für greenist nicht so groß, sofort Gewinne einzufahren. Die Zukunft für das Startup könnte also tatsächlich grün sein.

Fotos: greenist.de

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!

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Ein Bummel über den Foodist Fine Food Market

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Im Rahmen unserer Reihe „Spot on: Food & Health“ haben wir uns dort umgeschaut und viele gute Bekannte getroffen.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Street Food von Food Trucks ist eine feine Sache. Oft allerdings reicht dabei das Angebot von Burgern bis zu Pulled Pork und nicht sehr viel weiter. Am Wochenende bot sich dagegen vor dem Alten Fährterminal in Altona die Möglichkeit einer kleinen kulinarischen Weltreise. Von Lateinamerika ging es über Marokko und Senegal bis nach Indien und Thailand. Auf Burger musste dabei trotzdem niemand verzichten.

Burger gab es natürlich auch, hier vom Santiago Latino Grill

Foodist wird zum Food-Allrounder

Der erste Eindruck vom Foodist Fine Food Market war also gleich positiv, auch wenn das Wetter leider an beiden Tagen nicht immer dazu einlud, sich länger draußen aufzuhalten. Also rein in die Halle, in der 45 Aussteller ihre Stände aufgebaut haben, darunter natürlich auch Foodist selbst. Das Unternehmen entwickelt sich immer mehr zum Food-Allrounder. Angefangen hat es mit einer Abo-Box, kürzlich kam mit mission MORE die erste Eigenmarke in die Läden. Jetzt also ein Food-Markt, und die nächsten Veranstaltungsorte stehen auch schon fest: Düsseldorf, München und Stuttgart.

mission MORE ist die Eigenmarke von Foodist und hat gesunde Snacks im Angebot

Kein Produktionsstopp bei Caté

Dort werden sicherlich jeweils lokale Startups das Ausstellerfeld dominieren. In Hamburg jedenfalls waren viele Hanseaten an Bord. Caté mit seiner Limonade zum Beispiel. Vor ein paar Wochen machte die Meldung die Runde, die Kaffeekirsche, aus der das Erfrischungsgetränk hergestellt wird, sei als Lebensmittel gar nicht zugelassen. Alles halb so wild, beruhigt Bastian Senger von Caté. Die Produktion kann weitergehen, allerdings verbunden mit einem bürokratischen Aufwand, der Kosten verursacht, die er lieber ins Marketing gesteckt hätte.

Bastian Senger von Caté

CHEF.ONE erweitert Angebot

Zum Glück hat die Getränkemarke, nicht zuletzt durch diverse Presseberichte, schon eine gewisse Bekanntheit erreicht. Das gilt auch für CHEF.ONE, wie Gründer Erdal Alim auf der Veranstaltung erfreut feststellte. Vielen Besuchern musste er gar nicht mehr erklären, was sein Startup macht, nämlich, sich zuvor fremde Leute bei einem von einem Spitzenkoch kreierten Essen zusammenzubringen. Inzwischen hat er sein Angebot erweitert und den Fokus stärker auf Erlebnisse gesetzt. Das kann etwa ein Einkaufsbummel über den Fischmarkt sein oder die Herstellung von Lakritze.

Erdal Alim von CHEF.ONE

Schalotti für die Gastronomie

Auch bei Schalotti gibt es jetzt mehr, und zwar buchstäblich. Seit August 2016 verkauft Antonia Schlüter ihr Zwiebelconfit, einen herzhaften Brotaufstrich, der sich vielfältig einsetzten lässt, zum Beispiel auch zur Verfeinerung von Burgern. Es gibt ihn in drei Sorten, Original, Sesam Chili und Apfel Weißwein. Und bisher nur für Endverbraucher in Gläsern mit 180 Gramm Inhalt. Jetzt peilt Antonia die Gastronomie als Kunden an und verkauft ihre Zwiebelmarmelade in Kiloportionen. Erste Interessenten hat sie bereits gefunden.

Antonia Schlüter von Schalotti

So haben alle Aussteller ihre kleinen Geschichten zu erzählen und Kostproben zu verteilen. Einkäufe verstauten die Besucher in dem Stoffbeutel, den sie bei Bezahlung der drei Euro Entritt überreicht bekommen haben. Geboten wurde nicht nur ein kulinarisches Programm; Livebands spielten auf und Kinder konnten sich schminken lassen. Alles in allem kein revolutionäres Konzept, aber eines, das genug Publikum anlockte, um es zu einem Erfolg zu machen.

Natalie Richter von leev

Nächste Station: das Food Innovation Camp!

Wer jetzt bedauert, den Foodist Fine Food Market verpasst zu haben –  nicht ärgern, denn das nächste Großereignis ähnlicher Art steht bereits in zwei Wochen an. Beim von Hamburg Startups gemeinsam mit dem Gastgewerbe Magazin veranstalteten Food Innovation Camp handelt es sich allerdings um eine Fachmesse mit interessanten Gesprächsrunden und Workshops, Speed Datings, die Startups und Branchenprofis zusammenbringen, und als Höhepunkt einer Preisverleihung, bei der die besten Produkte und Innovationen gekürt werden.

Andreas Wegelin von Tastillery

10 x 2 Karten für Food Innovation Camp zu gewinnen!

Für das leibliche Wohl ist natürlich ebenfalls gesorgt, viele der Aussteller des Foodist Fine Food Markets findet Ihr auch beim Food Innovation Camp. Ein Besuch lohnt sich also doppelt und dreifach. Mit etwas Glück seit Ihr sogar kostenlos dabei, denn wir verlosen 10 x 2 Freitickets für das Ereignis. Zum Gewinnspiel bitte hier entlang! Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Tickets selbstverständlich auch kaufen, und zwar hier. So oder so, wir sehen uns am 17. Juli 2017 in der Handelskammer!

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!

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Mylittlejob verschafft Studierenden die passenden Jobs

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Eine Plattform für Studentenjobs, bei der ein Online-Fragebogen das Bewerbungsgespräch ersetzt: das ist Mylittlejob. Inzwischen ist das Hamburger Startup sogar in den USA aktiv und hat dort mit WeWork einen starken Partner gefunden.

Nicht jeder ist für jede Arbeit geeignet, und auch das Falten von T-Shirts will gekonnt sein. Die Studenten Daniel Barke und Marlon Litz-Rosenzweig jedenfalls konnten die Erwartungen ihrer Auftraggeber nicht erfüllen und mussten sich kurzfristig einen neuen Job für die Semesterferien suchen. Das erwies sich als weit schwieriger als gedacht. Aus dieser Notsituation heraus entstand 2011 die Idee für das Startup Mylittlejob, das 2012 seine ersten Schritte machte.

Daniel Barke, der eine Gründer von Mylittlejob

Als ein wesentliches Hindernis bei der Eingliederung von Studierenden in den Arbeitsmarkt hatten die beiden Gründer ein zu aufwändiges Bewerbungsverfahren ausgemacht. So ist vielerorts immer noch das persönliche Vorstellungsgespräch üblich. Dabei lassen sich viele Aufgaben, etwa Übersetzungen und Recherchearbeiten, heutzutage vom Home Office aus erledigen. Da kommt es weniger darauf an, ob jemand mit einem Team harmonisiert, die Qualifikation ist aber nach wie vor von höchster Wichtigkeit.

Der erste Test war noch ausbaufähig

Die müsse sich doch am besten durch einen objektiven Test ermitteln lassen, dachten sich Marlon, der Philosophie, Politik und Ökonomie in England studiert hat, und der BWLer Daniel. Also entwickelten sie einen ersten Fragenkatalog, werteten dafür viele Studien aus und sprachen mit diversen Experten. Aus heutiger Sicht brachte diese Testversion viele wertlose Ergebnisse, wie Daniel zugibt, ermöglichte aber zumindest den Start des Projektes. Die heute gültige Testversion wurde Ende 2013 in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt.

Der Onlinetest besteht aus 50 Fragen, wobei aber nicht nur ausgewertet wird, ob jemand eine richtige oder falsche Antwort gibt. Welche Browser benutzen die Bewerber, wie schnell antworten sie, entscheiden sie sich zwischendurch um – all das sind Auswertungskriterien, die sich zu insgesamt 5.000 Datenpunkten summieren. Dabei gibt es oft kein richtig oder falsch; je nach Jobanforderung kann das eine oder andere Verhalten geeigneter sein.

Der andere Gründer von Mylittlejob: Marlon Litz-Rosenzweig (Foto: Mylittlejob)

Ein Beispiel: Bei einer Rechenaufgabe sind vier Antworten vorgegeben, und alle sind im Prinzip richtig. Ein zur Auswahl stehendes Ergebnis ist 1,1, ein anderes 1,145237545457, was gerundet auch 1,1 ergibt. Während für den einen Job aber möglichst exaktes Arbeiten notwendig ist, was für den Kandidaten spricht, der alle Nachkommastellen ausrechnet, kommt es in einem anderen Fall auf richtige, aber vor allem schnelle Entscheidungen an. 1,1 ist da völlig ausreichend. Übrigens: Tech-Nerds wählen bei Browsern überwiegend nicht die neueste Version, weil die oft noch fehlerhaft ist.

Studierende ließen sich schneller gewinnen als Arbeitgeber

Als Mylittlejob 2012 online ging, hatte das Startup innerhalb von fünf Tagen 1.000 Studierende für sich gewinnen können. Jobs gab es für die da allerdings noch nicht, denn Arbeitgeber ließen sich nicht ganz so schnell überzeugen. Schließlich mussten sich die Algorithmen für die Personalauswahl erst noch bewähren. Immerhin waren es Anfang 2013 schon 150 Unternehmen, die sich nicht mehr auf das Bauchgefühl und den persönlichen Kontakt verlassen wollten.

Daniel Barke und Marlon Litz-Rosenzweig (Foto: Mylittlejob)

Der findet nämlich meist gar nicht mehr statt. Wer den Fragebogen komplett ausgefüllt hat, bekommt innerhalb von 60 Sekunden den passendsten Job angeboten. Schlägt er dann gleich zu, ist die Sache erledigt. Ein solches Verfahren ist durchaus gewöhnungsbedürftig, und Mylittlejob hat es bei sich selbst auf die Probe gestellt. Bei einem Vorstellungsgespräch war eine Person zunächst durchgefallen, der Test sprach aber eine klare Empfehlung aus. Diese gab dann den Ausschlag und erwies sich im Nachhinein als völlig richtig.

Mylittlejob ist mittlerweile ein internationaler Erfolg

Der Erfolg gab der Methode von Mylittlejob also recht, und so wuchs das Team zwischen 2014 und 2017 von 10 auf über 30 Mitarbeiter. Anfangs eigenfinanziert, stiegen 2015 drei Business Angels ein, 2016 kamen Familiy Offices dazu. Parallel dazu baute das Startup sein internationales Geschäft auf, inzwischen hat es in sieben europäischen Ländern einen eigenen Auftritt. Als besonders attraktiver Markt stellte sich bei Analysen die USA heraus. Hohe Studiengebühren sind dort die Regel, sodass besonders viele Studierende auf lukrative Jobs angewiesen sind.

Der Plan, den Sprung über den Atlantik zu wagen, reifte bereits 2016, seit ein paar Wochen ist er nun Realität. Mylittlejob hat ein Büro in der New Yorker Filiale von WeWork, und das ist kein Zufall. Der international agierende Anbieter von Coworking-Spaces ist nämlich Kooperationspartner. WeWork bietet seinen Kunden nicht nur Büroräume, sondern ein umfangreiches Servicepaket, zu dem dank Mylittlejob eben auch die Vermittlung von studentischen Arbeitskräften gehört.

Das Dashboard von Mylittlejob

Knapp 230.000 Studierende und über 4.000 Unternehmen nutzen die Plattform mittlerweile, und die Gründer denken weit über das bestehende Geschäftsmodell hinaus. In der Arbeitswelt stehen viel größere Umwälzungen bevor, als sie beispielsweise die Einführung des Mindeslohns mit sich brachte, die bei Mylittlejob zu erhöhter Nachfrage führte. So wird ein großer Teil der Menschen, die jetzt aufwachsen, in Jobs arbeiten, die es noch gar nicht gibt. Diesen Wandel zu bewältigen ist eine Herausforderung, bei der gerade Startups mit ihren frischen Ideen gefragt sind.

Im Idealfall entscheiden Algorithmen gerechter als Menschen

Manche Dinge allerdings ändern sich nicht so schnell. Menschen neigen dazu, ihre Talente falsch einzuschätzen, weshalb der Test von Mylittlejob auch Fragen nach speziellen Kenntnissen auf das Notwendigste beschränkt. Zudem bestätigt sich, dass Männer dazu neigen, sich eher zu viel zuzutrauen, während Frauen zu selbstkritisch sind. Personalentscheider wiederum bevorzugen oft Kandidaten, die ihnen ähnlich sind. Wenn es Algorithmen gelingt, solche menschlichen Schwächen auszubügeln und wirklich faire und vorurteilsfreie Entscheidungen zu treffen, kann das gerade für die Arbeitswelt ein großer Fortschritt sein.

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Die 5 größten Ineffizienzen, die ihr vermeiden solltet

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Sponsored Post: Schade: Euer Startup wächst, eure Idee verkauft sich, aber mit der hohen Veränderungsgeschwindigkeit bleibt euer Finanzmanagement auf der Strecke. Gerade Food Startups sind von diesem Wachstum betroffen und können so manchen Tipp bestimmt gut gebrauchen. Ulrich Britting, Geschäftsführer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BEST AUDIT, hat uns verraten, welche Fehler und Risiken ihr vermeiden und wo ihr euch digitale Unterstützung holen könnt. Eine weitere Folge der Reihe „Spot on: Food & Health“.

Food-Dossier Beitragsbild

Fehlende Belege, Kreditkarten- und Reisekostenabrechnungen…
…sind der größte Zeitfresser für eure Mitarbeiter und den Steuerberater. Damit eure Belege vollständig sind, solltet ihr klare Prozesse festlegen, wer für was zuständig ist. Besonders solltet ihr darauf achten, dass die Firmenkreditkarte nur von einem Mitarbeiter benutzt wird. So ist klar, wer für die Belege zuständig ist. Reisekosten sollten auch nur erstattet werden, wenn eure Mitarbeiter die Belege gleich miteinreichen.

 

Unkoordinierte Prozesse und Kontrollen
Jeder bestellt selber was er braucht, vieles wird nur mündlich besprochen und genehmigt und durch die neuen Kollegen verändern sich die Zuständigkeiten permanent. So ist es schwer den Überblick über die Finanzen zu behalten. Wenn dann auch noch Bargeld eine Rolle spielt, kommt man um Kontrollen nicht herum. Klare Zuständigkeiten helfen genauso wie digitale Tools. So können Programme wie Candis, Buchhaltungsbutler oder Fastbill euch dabei helfen, den Überblick zu behalten und euch und eurem Steuerberater die Arbeit zu erleichtern.

 

Unerfahrene Mitarbeiter
Vor allem in schnell wachsenden Teams werden oft unerfahrene Mitarbeiter mit Aufgaben im Finanzwesen betreut und dann alleine gelassen. Durch „learning by doing“ macht man zwar tolle Erfahrungen, aber diese Erfahrungen können für euch schnell teuer werden, wenn Risiken und Fehler zu spät oder gar nicht erkannt werden. Das hat schon manche Finanzierungsrunde verzögert und Bewertungen negativ beeinflusst.

 

Umsatzsteuer/Lohnsteuer
7% oder 19% Umsatzsteuer ist eine entscheidende Frage und ein Fehler bei der Abrechnung kann kostspielig werden. Auch darüber hinaus ist die Umsatzsteuer eine sehr bürokratische Steuer mit vielen kleinen Besonderheiten, die gerne übersehen werden. Insbesondere wenn ihr ein neues Produkt, einen neuen Vertriebsweg oder Auslandsgeschäft habt ist Vorsicht geboten!
Auch Fehler im Lohnbereich können kostenintensiv werden. Besonders bei Sonderleistungen an euer Team (bspw. Teamlunch, Firmenrad, Fitnessgutschein etc.) steckt der Teufel im Detail und im Zweifel haftet ihr als Arbeitgeber für Sozialversicherung und Lohnsteuerfehler. Vollständige Unterlagen und eine enge Abstimmung mit eurem Lohnbüro helfen euch Risiken zu minimieren.

 

Digitale Helfer
Damit ihr eine bessere Übersicht über euer Finanzmanagement habt, gibt es verschiedene digitale Tools, die euch dabei unterstützen. Zum Beispiel Candis oder Fast Bill. Praktisch: Ihr könnt eure Daten dann auch ganz einfach an euren Steuerberater weiterleiten.
Auch wenn diese Programme euer internes Finanzmanagement deutlich erleichtern, sind sie allerdings kein Ersatz für qualifizierte Mitarbeiter.

 

Über BEST AUDIT

Best Audit ist eine moderne und international agierende Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Wir vereinen in unserer Version von Dienstleistungen eine aufgeschlossene, dynamische Beratung mit flexiblen Strukturen und flachen Hierarchien. Der persönliche Kontakt und eine schnelle Antwortgeschwindigkeit sind dabei für uns wichtige Versprechen an unsere Mandanten. Unser Team bietet Startups weitreichende Erfahrungen und Kontakte in der Szene und ermöglicht eine unkomplizierte nationale und internationale Beratung für die unterschiedlichsten Unternehmen.

 

Food-Dossier Beitragsbild

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!

 

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5 gute Gründe, warum ihr zum Food Innovation Camp müsst

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Am 17. Juli veranstaltet Hamburg Startups in Kooperation mit dem GASTGEWERBE-Magazin das Food Innovation Camp in der Handelskammer Hamburg und präsentiert Hamburg als Food- und Gastronomie-Standort mit Innovations-Charakter. Über 70 Aussteller, interessante Workshops, hochkarätige Gäste und Speaker sind nur ein paar der vielen Highlights.

Auf der Food-Expo bietet das Camp einen Tag lang innovative und schmackhafte Eindrücke aus dem Startup-Ökosystem. Das Rahmenprogramm der Konferenz setzt neue Trends in den Bereichen Food, Food-Tech, Logistik und Hospitality, während Workshops für Knowledge Transfer für große und kleine Unternehmen sorgen. Für ein zielgerichtetes Networking sorgen unsere Speeddatings und Matchmakings zwischen Startups und Vertretern des Groß- und Einzelhandels, Investoren, Kooperationspartnern und der Gastronomie. Hier also ein kleiner Vorgeschmack, was Euch auf dem Food Innovation Camp erwartet.

Wer stellt eigentlich aus?

Ihr wollt wissen, welche coolen Startups ausstellen? Dann schaut doch mal beim Aussteller-Magazin vorbei!

Ralf Dümmel von DS Produkte

Starinvestor Ralf Dümmel Foto: Rieka Anscheit

„Food-Startups sind weiterhin stark im Kommen, und auch wir können bestätigen, dass unsere Food-Investments sich über unseren Erwartungen entwickelt haben. Dennoch ist der Wettbewerb im Handel ist riesig, denn die Fläche wird dort nicht größer und man muss sich gegen gestandene Marken durchsetzen und etablieren. Aber der Handel ist hungrig und durstig auf innovative Produkte und möchte seinen Kunden Agilität im Sortiment bieten. Das ist die große Chance für neue Produkte. Daher unterstützen wir sehr gerne das Food Innovation Camp“

Starke Partner für starke Ideen

Dank der Unterstützung durch die Handelskammer Hamburg und der Partner DS ProdukteBUDNI, Hamburger Morgenpost und der deutschen Telekom präsentieren an diesem Tag über 70 Startups aus den Bereichen Food and Beverages, Food, Tech, Logistik und Hospitality ihre neuen Produkte auf der Fachmesse. Besucher können die kulinarischen Trends von Morgen, neue Ideen aus den Bereichen Vertrieb und Vermarktung und die Akteure der Hamburger Startup Food-Szene bei einem hochkarätigen Rahmenprogramm bestehend aus Tastings, Live-Cooking, Panel-Diskussionen, Workshops und Speeddatings kennenlernen.

„Die Telekom lebt ihr Motto „Digitalisierung. Einfach. Machen.“ und bietet Antworten, die derzeit in der Food Branche dringend gesucht werden. Das Food Innovation Camp ist die ideale Veranstaltung hierfür, bei der wir mit den Experten auch über die Konfigurierung und Verwaltung sicherer Netzwerke in Austausch treten möchten, wie wir sie bspw. mit Cisco Meraki anbieten“, sagt Heike Enge, Alliance Manager der Telekom Deutschland GmbH.

FOODBOOM fasziniert Besucher mit Live-Cooking

Das FOODBOOM Team wird im Rahmen der Messe Live-Cooking Sessions veranstalten, bei denen ihr nicht nur dabei sein, sondern auch die Ergebnisse selbst testen könnt.

Hamburg Startups FOOD AWARD 2017

Am Abend verleihen wir gemeinsam mit unseren Partnern, der Iwan Budnikowski GmbH, der Hamburger Morgenpost und Foodist den Hamburg Startups FOOD AWARD 2017 und mit dem GASTGEWERBE-Magazin den Gastronomie/Hotellerie Award.

Netzwerken mit dem Who is Who der Food-, Gastro- und Hotellerie-Szene

Zu unseren Gästen, Speakern und Mentoren gehört das Who is Who der Food-Welt. Genau der richtige Ort fürs Netzwerken mit Investoren, Medien, Startups und anderen wichtigen Multiplikatoren, wie Foodbloggern und Influencern.

Ihr habt noch kein Ticket?

Dann einmal hier klicken oder, wenn ihr richtige Glückskinder seid, macht doch auch bei unserem Gewinnspiel mit und gewinnt 2 Tickets für das Food Innovation Camp!

 

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Bunny & Scott – Catering und Café für Cakepops und Cupcakes

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Vom Straßenverkauf über ein Startup Weekend und einen Onlineshop zum eigenen Café – das Startup Bunny & Scott hat schon einige Stationen hinter sich. Nächstes Ziel: Deutschlands Marke Nummer eins für Cupcakes werden. Eine weitere Folge unserer Reihe „Spot on: Food & Health“.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Backen und dabei vom Teig naschen war schon immer große Leidenschaften von Lilli Merks. Nachdem bei einer Englandreise ihren Eltern aufgefallen war, wie populär Muffins dort sind, kaprizierte sie sich auf diese süße Leckerei. Bei Straßenverkäufen, wo sich vor allem ihr damaliger Freund Felix als großes Verkaufstalent erwies, konnten Lilli und er mit Muffins genug Geld einnehmen, um sich damit sogar eine Australienreise zu finanzieren. 2011 war das.

Gründerin Lilli Merks in ihrem Café im Stellinger Weg 38 a

So hatten die beiden eher durch Zufall ein richtiges kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, das eine Gewerbeanmeldung und einen Namen brauchte. Die Wahl fiel auf Bunny & Scott, ihre Kosenamen. Eigentlich sollte das nur eine Zwischenlösung sein. Mitllerweile gehen Lilli und Felix auch beruflich getrennte Wege, aber bei Bunny & Scott ist es geblieben, und das Lebkuchenherz mit diesen Namen, das als Inspirationsquelle diente, ist nach wie vor das Firmenlogo.

Ein Preis für Bunny & Scott beim Startup Weekend

Der Schritt vom Straßenverkauf zum Onlineshop erfolgte 2012. Auf den letzten Drücker hatte sich Lilli beim Startup Weekend angemeldet und dann den Preis für die beste Präsentation gewonnen. Nicht nur deshalb spricht sie noch heute begeistert von dem Event und rät unbedingt zur Teilnahme an so einem Wochenendspektakel. Auch die Webseite ist damals entstanden, über die Kunden ihre Backkreationen ab sofort im Internet bestellen konnten.

Eine Spezialität von Bunny & Scott sind Cakepops, reich verzierte Kuchen am Stiel.

Ein regelmäßiges Geschäft wurde vorerst allerdings nicht daraus, da Lilli ihr Wirtschaftsstudium in Bayreuth absolvierte, und nicht alle Aufträge, die naturgmäß aus Hamburg und Umgebung kamen, annehmen konnte. Zumindest in den Semesterferien stand aber Bunny & Scott im Mittelpunkt, sodass mit der Zeit eine treue Fangemeinde entstand.

Ein eigenes Café? Ein schöner Traum,…

2016 kehrte Lilli für ein Praktikum bei Unilever nach Hamburg zurück, das von März bis August dauerte. In diese Zeit fällt ein Besuch bei „Grete Schulz“, einem Café in Eimsbüttel. Wie es wohl wäre, auch einmal ein so schönes Café zu besitzen, dachte Lilli, ohne das in diesem Moment konkret vorzuhaben. Zunächst stand nach dem Praktikum nämlich Amerika auf dem Plan. Dort blieb sie allerdings nicht lange, denn zu Weihnachten stieg die Nachfrage bei Bunny & Scott so stark an, dass sie sich entschloss, sich ganz auf das Geschäft mit den Süßgebäck zu konzentrieren.

Kein Cupkake ohne üppiges Topping. Hier entseht gerade die Variante „Krümelmonster“,…

Zu den Spezialitäten gehören Cupcakes, enge Verwandte der Muffins, die durch ihre fantasivollen Cremeverziehrungen sofort ins Auge stechen. Genau wie die Cakepops, kleine Kuchen am Stil, die wie Lollies aussehen. Torten gibt es natürlich auch, und überhaupt alles an Backwaren, was beispielsweise eine Hochzeit oder eine Firmenfeier versüßen kann.

…der tatsächlich wahr wird!

Jetzt, wo Lilli sich Bunny & Scott ganz und gar widmete, standen die Zeichen klar auf Wachstum. Auf jeden Fall musste eine größere Küche her. Da kam der Hinweis auf ein leerstehendes Café, das schon seit ein paar Monaten einen Nachmieter suchte, gerade recht. Und siehe da, es war genau das Café, das Lilli vor ein paar Monaten so begeistert hatte. „Grete Schulz“ hatte sich mit seinem rein veganen Angebot leider nicht durchsetzen können, obwohl seine Geschichte und die der Gründerin Jennifer Hinze Stoff für eine ganze Serie im Hamburger Abendblatt hergegeben hatte.

…natürlich mit einem Keeeeks im Süßmaul.

Bei Bunny & Scott sind die Voraussetzung von vornherein günstiger, weil der Cateringservice ein starkes Standbein ist und die Marke schon eine gewisse Bekanntheit hat. Über 18.000 Fans auf Instagram belegen das. Trotzdem bedeutet ein eigenes Café eine ganze Reihe zusätzlicher Herausforderungen finanzieller und organisatorischer Art. Zum Glück wird Lilli von ein paar Jungs aus der Startup-Szene unterstützt, die lieber im Hintergrund bleiben wollen und einiges an Erfahrung mitbringen.

Ein Umbau in Rekordzeit und gute Perspektiven

Mit ihrer Hilfe ging auch der Umbau des Cafés in Rekordzeit über die Bühne; der Mietvertrag wurde erst zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung am 17. Juni unterzeichnet. Seither läuft das Geschäft ganz erfreulich an, es waren sogar schon Gäste aus Buxtehude und vom Timmendorfer Strand da, die Bunny & Scott aus dem Internet kannten und jetzt quasi persönlich kennenlernen wollten. Besonders gut angenommen wird das Frühstücksangebot am Wochenende, da kann es in dem kleinen Café richtig voll werden.

Besonders beliebt ist auch Shaun das Schaf als Cupcake (unten links).

Vieles deutet darauf hin, dass die Entwicklung des Startups gerade erst begonnen hat. Wenn sich das Café in Eimsbüttel etabliert, kann sich Lilli gut vorstellen, an weiteren Standorten zu eröffnen, gern auch außerhalb Hamburgs. Zudem gibt es für Cupcakes, anders als etwa für Donuts, noch keine etablierte Marke in Deutschland. Bunny & Scott könnte diese Lücke füllen. Besonders hohes Wachstumspotenzial bieten die Cakepops. Die haben eine längere Haltbarkeit, weshalb Lilli schon jetzt bei entsprechendem Vorlauf auch 1.000 Stück und mehr von ihnen für eine Veranstaltung herstellen kann.

Außerdem eignen sich die Cakepops wegen ihrer Haltbarkeit für den Verkauf im regulären Lebensmitteleinzelhandel. Da geht also noch einiges, weshalb Bunny & Scott gerade ordentlich das Personal verstärkt. Nicht ausgeschlossen also, dass die Zukunft für das Startup so süß und rosarot wird wie eine Cupcakeverziehrung.

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher haben sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food seit Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv beschäftigt. Und der absolute Höhepunkt ist auch nicht mehr weit: das Food Innovation Camp am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg. Diese Messe präsentiert die ganze Vielfalt der Food-Szene – auf keinen Fall verpassen!

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Techbikers erstrampeln 42.000 Euro für Afrika

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Über 42.000 Euro sammelten vergangene Woche die Teilnehmer des fünften deutschen Techbikers Charity Ride ein. Dabei waren auch viele Mitglieder der Hamburger Startup- und Internetgemeinde. Die Spenden gehen an World Bicycle Relief, eine soziale Einrichtung, die afrikanische Dörfer und Townships mit eigens produzierten, besonders robusten Fahrrädern ausstattet.

Die dort lebenden Menschen verbessern so ihre Mobilität und bekommen Zugang zu Arbeitsstätten, Schulen oder Krankenversorgung. Bereits vor dem Start der Tour kamen 80 Prozent des Spendenziels zusammen. Auch in diesem Jahr versammelte Techbikers fast 40 Startup- und Internet-Unternehmer, die im Rahmen eines sportlichen Community-Events an drei Tagen knapp 400 Kilometer auf dem Rennrad von Prag nach Berlin fuhren. Die Charity-Tour startete am 7. Juli und endete am 9. Juli am Brandenburger Tor.

Das Techbiker-Orgateam: Sven Deglow (Vorstand comdirect) Lena Kleine-Kalmer (World Bicycle Relief) Jan Bechler (Techbikers Germany / Online Marketing Rockstars) und Folkert Behrends (Move-Ment)

Jan Bechler (finc3, Online Marketing Rockstars) ist Organisator der Techbikers Germany. Er sagt über das Event: „Wir freuen uns, dass Techbikers Germany nun bereits im fünften Jahr erfolgreich ist. Ich bin begeistert, dass wir bereits vor dem Start unser Spendenziel fast erreicht hatten und nun am Ende der Tour sogar weit darüber hinaus gekommen sind. Damit kann World Bicycle Relief wieder viel Gutes in Afrika tun. Das Ganze wäre ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren und unsere Guide- und Tour-Manager überhaupt nicht möglich. Dafür bin ich sehr dankbar!“

RatePAY, comdirect, BC Partners Foundation, KSP und Wirecard unterstützen Techbikers großzügig als Sponsoren, um die Teilnahmegebühren für die jungen Gründer gering zu halten. Techbikers ist immer auf der Suche nach Menschen, Unternehmen und Organisationen, die den guten Zweck unterstützen möchten. Wer Sponsor für den nächsten Charity Ride werden möchte, kann sich hier bewerben. Übrigens: Aus Hamburg waren diese Jahr neben Jan auch Harald Fortmann (d-level), André M. Bajorat (figo), David Aguirre (Cyclique), Andreas Seegers (KSP), Marlene Meissner (google) und Sven Deglow (Vorstand comdirect) dabei.

Die Teilnehmer der Tour vor dem Brandenburger Tor

Über Techbikers

Die Initiative TECHNIKERS wurde 2012 von Google Campus Chef Eze Vidra ins Leben gerufen. Sein Traum: Ein Newtorking Event mit einer Fahrradtour und Spenden für einen guten Zweck zu verbinden. Im Sommer 2012 absolvierte er mit einer Gruppe von 40 Teilnehmern die erste Tour von Paris nach London und wiederholt diesen Trip jedes Jahr. Bereits ein Jahr später Jahr schaffte Techbikers den Sprung nach Deutschland und führte schon von Prag, Kopenhagen, Hamburg und Poznan (Posen) nach Berlin.

Über World Bycicle Relief

Für viele Menschen in Entwicklungsregionen sind die eigenen Füße oft das einzige Fortbewegungsmittel. Durch große Distanzen werden tägliche Aufgaben wie der Weg zur Schule, ein Krankenhausbesuch oder der Transport von Waren zu schwierigen oder sogar unmöglichen Herausforderungen. Sind Menschen ausschließlich zu Fuß unterwegs, wird das alltägliche Leben allzu oft ein Kampf gegen Zeit und Erschöpfung. World Bicycle Relief stellt speziell entwickelte, robuste und vor Ort montierte Fahrräder her und übergibt sie im Rahmen von „study-to-own“ und „work-to-own“ Programmen an Schüler, Krankenpfleger und Kleinstunternehmer. Für eine nachhaltige Wirkung bilden wir zudem Mechaniker aus, die vor Ort Reparaturen durchführen und Ersatzteile bereitstellen können.

Fotos: Jan Bechler/privat

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Mesaic sorgt per Messaging für zufriedene Kunden

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Wenn ein Startup sein Geschäftsmodell scheinbar radikal ändert, kann das bedeuten, dass mit der alten Idee irgendetwas nicht stimmte. Oder aber, dass das neue Konzept eine konsequente Weiterentwicklung des alten ist. So wie bei Mesaic und seiner Software für Kundeninteraktion. Die hat ihren Ursprung nämlich beim durchaus erfolgreichen Fahrradpannendienst Veloyo. Wir klären auf, wie das alles zusammenhängt.

Die Idee zu Veloyo kam Sebastian Kellner während seines Studienaufenthalts in Kopenhagen, einer ausgewiesenen Fahrradstadt. Doch selbst dort war es schwierig, bei einer Panne schnell und unkompliziert die nächstgelegene Fahrradwerkstadt zu finden. Das Problem sollte doch zu lösen sein, am besten mit einer webbasierten App, dachte sich Sebastian. Für die Umsetzung nahm der BWLer den Informatiker Niko Uphoff ins Boot, den er bereits gut kannte.

Veloyo war erst der Anfang

Nach gründlicher Vorbereitung und von Beginn an solide finanziert ging Veloyo im April 2015 online, zuerst für Hamburg. Inzwischen kann die Plattform auch in Berlin, Frankfurt, Amsterdam und London genutzt werden. Das Verfahren ist denkbar simpel: Wer an einem dieser Standorte eine Panne an seinem Fahrrad hat, ruft die Webseite von Veloyo auf, meldet dort seinen Schaden (am besten mit Foto) und erhält schnellstmöglich ein Angebot von einer geeigneten Werkstatt. Wenn alles passt, kommt der Mechaniker vorbei und kümmert sich um die Sache.

Die Gründer: Niko Uphoff und Sebastian Kellner

Ein toller Service, der auch auf Anhieb viel Zuspruch erhielt. Aber das war längst noch nicht alles. Veloyo diente vielmehr von Anfang an als Einstieg, um Erfahrungen zu sammeln und vom Kundenfeedback zu lernen. Schließlich geht es bei diesem Startup primär nicht um das Reparieren von Fahrrädern – diese Dienstleistung übernehmen andere -, sondern um die Softwarelösung, die Anbieter und Kunden zusammenbringt.

Der nächste Schritt: Mesaic

Eine solche Software, die allgemeingültige Prozesse abbildet, lässt sich problemlos ebenso für andere Branchen und Anwendungsbereiche konfigurieren. Und genau das tut Mesaic, das Startup, das Ende 2016 aus dem weiterhin existierenden Veloyo hervorgegangen ist. Es setzt auf die immer noch wachsende Popularität von Messaging, mit WhatsApp und dem Facebook Messenger als bekanntesten Vertretern. Auch Google und Apple setzen mittlerweile auf den Trend. All diese Dienste können mit Mesaic über Schnittstellen genutzt werden, doch das junge Unternehmen bietet auch eine vollkommen eigenständige Lösung.

Das Büro von Mesaic im betahaus

Mesaic verfolgt ein modulares Konzept, verschiedene Softwarebausteine können je nach Bedarf kombiniert werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Natürlich lässt sich ein Service wie bei Veloyo auf andere Branchen übertragen, von der Autoreparatur bis zum Klempnernotdienst. Das ist aber längst noch nicht alles. Wer beispielsweise wissen möchte, wie der Lieferstatus bei einer Onlinebestellung aussieht, oder ob ein bestimmtes Produkt in der Nähe erhältlich ist, kann Mesaic fragen.

Eine Technologie zur Verbesserung der Kundenbeziehungen

Natürlich nicht unter dem Namen Mesaic, denn die Software wird als White-Label-Lösung vertrieben. Der Endnutzer kommuniziert direkt mit dem Unternehmen, an das sich seine Fragen richten, und früher oder später auch mit echten Menschen. Mesaic hat zwar Elemente, die ähnlich wie bei einem Chatbot funktionieren, am Ende steht aber die individuelle Kundenbetreuung im Mittelpunkt. Die modulare Software trägt entscheidend dazu bei, die Kommunikation mit dem Kunden zu erleichtern und optimieren. Dazu gehören auch Bestell- und Bezahlvorgänge. Und das, wie gesagt, alles webbasiert, niemand muss dafür eine zusätzliche App herunterladen.

Der Messenger von Mesaic funktioniert auf dem PC und dem Smartphone

In einem Pilotprojekt im Winter hat sich der Service bereits bewährt, mittlerweile nutzen ihn drei Kunden aus der Automobil-, Fahrrad- und Logistikbranche. Dabei sind schon viele Daten zusammengekommen, und die sind wichtig, um das Kundenverhalten zu analysieren und die Software weiter zu verbessern. Das Potenzial ist jedenfalls riesig, immer neue Geschäftsfelder tun sich auf, gerade macht das Schlagwort „Messaging for Business“ die Runde.

Auch im betahaus können Startups wachsen und bleiben

Gut für Mesaic, das inzwischen ein Team von 15 Mitarbeitern beschäftigt. Und seinen Sitz seit den Anfangszeiten von Veloyo im betahaus hat. Dort plant es auch noch eine Weile zu bleiben, während die technologische Entwicklung voranschreitet. Vieles deutet darauf hin, dass Sprachsteuerung eine immer größere Rolle spielen und die klassische Texteingabe zumindest teilweise ablösen wird. Noch findet sich diese Entwicklung nicht im Angebot von Mesaic wieder, doch angesichts der Unternehmensgeschichte ist anzunehmen, das die passende Antwort darauf zumindest als Idee schon in irgendeiner virtuellen Schublade liegt.

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Breeze startet in Rothenburgsort Projekt für bessere Luftqualität

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Luftverschmutzung ist ein weltweites Problem, das laut diverser Untersuchungen wahrscheinlich jährlich über sechs Millionen Menschen das Leben kostet. Um dagegen anzugehen, sind mehr und genauere Messungen der Luftqualität nötig. Einen Teil dazu bei trägt das Hamburger Startup Breeze. Heute startet ein Pilotprojekt im Stadtteil Rothenburgsort.

Im Mittelpunkt steht die Internetplattform von Breeze, über die Bewohner des Stadtteils Rothenburgsort in Hamburg hochlokale Luftqualitätsdaten in Echtzeit abrufen können. Zudem wird ein täglicher Newsletter über Trends und Besonderheiten informieren. So werden Nutzer zukünftig auch über den eigenen möglichen Beitrag zur Vermeidung von Emissionen und zur Verbesserung der Luftqualität aufgeklärt. Eine schrittweise Erweiterung der Plattform auf andere Stadtteile und Städte ist bereits in Planung.

Weitere Teilnehmer und Sponsoren gesucht

Dem heutigen Start ging eine mehrmonatige Vorbereitungsphase voraus, in der Privathaushalte Einrichtungen als Standorte für Luftqualitätssensoren gesucht und gefunden  wurden. Die Aktion erfolgte in Koordination mit dem lokalen Stadtteilrat. Weitere Teilnehmer an dem Projekt sind herzlich willkommen. Voraussetzung sind eine Erdgeschosslage, Regenschutz im Außenbereich, eine Steckdose und WLAN. Außerdem werden Unternehmen als Sensor-Sponsoren gesucht, die die Kosten für die Installation (einmalig 1.000 Euro) und Wartung und Betrieb der Sensoren (jährlich 599 Euro) übernehmen.

Breeze-Mitgründer und CEO Robert Heinecke mit der neusten Auszeichnung der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Die Urkunde wurde vom Bundespräsidenten persönlich unterschrieben.

Werfen wir kurz ein Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte von Breeze. Ende 2014 arbeitete Robert Heinecke als Werkstudent für eine Unternehmensberatung in Istanbul. Die Metropole am Bosporus leidet das ganze Jahr über am hohen Verkehrsaufkommen, im Winter kommen die Abgase der Kohleheizungen und eine Inversionswetterlage hinzu, die die Bildung von Smog zusätzlich begünstigen. Das führte auch bei Robert zu gesundheitlichen Problemen, und er fragte sich, was dagegen getan werden könnte, zumal Smog in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Gesundheit ist.

SpeedUP! Europe gab den entscheidenden Schub

Zufällig traf er wenig später Stefan Stengel, einen der Organisatoren des europäischen Förderprogramms SpeedUP! Europe. Der Acceleraror mit Hauptsitz beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Smart City. Das passte perfekt zu Roberts Wunsch, etwas gegen Luftverschmutzung zu tun. Also gründete er zusammen mit den Werkstudenten Sascha Kuntze und Jan Rübbelke, bewarb sich bei SpeedUP! Europe und konnte dort prompt einen Platz ergattern.

Die Technologie und das Geschäftsmodell entwickelte sich dann im Verlauf des neunmonatigen Programms. Als Kunden waren zu Beginn hauptsächlich Unternehmen angepeilt worden, die mithilfe besserer Raumluft buchstäblich das Arbeitsklima verbessern wollen. Später kristallisierte sich heraus, dass Breeze vor allem auch Städte beim Kampf gegen die Luftverschmutzung wirkungsvoll unterstützen könnte.

So sieht das Innenleben des Sensors von Breeze aus.

Viele Förderprogramme und prestigeträchtige Auszeichnungen später wird dieser Plan in Rothenburgsort nun endlich in die Tat umgesetzt. Zu Beginn mit vier Sensoren, was nicht nach viel klingt, für eine Fläche von gerade mal 7,4 Quadratkilometer, die der Stadtteil umfasst, aber durchaus komfortabel ist. Zum Vergleich: Das hundertmal so große Hamburg unterhält insgesamt nur 12 Luftmesstationen.

Breeze erfüllt alle internationalen Standards

Bei der Erhebung und Auswertung der Luftqualitätsdaten folgt Breeze den Vorgaben von nationalen und internationalen Leitstellen wie dem Umweltbundesamt und der WHO. So wird sichergestellt, dass auf der Plattform immer akkurate und zuverlässige Informationen publiziert werden. Die Luftqualitätssensoren des Startups erfassen die aktuelle Luftgüte alle 30 Sekunden und übertragen sie an eine zentrale Cloud-Plattform, wo die Daten Anwendern in Echtzeit zur Verfügung stehen.

„Unsere Miniatur-Luftqualitätssensoren messen alle wichtigen Schadstoffe: Feinstaub, Stickoxide, Ozon und viele mehr. Dabei sind unsere Sensoren bis zu 50.000 Mal kleiner und unsere Lösung bis zu 1.000 Mal günstiger als aktuelle Produkte auf dem Markt. Damit ermöglichen wir erstmals eine flächendeckende Überwachung der urbanen Luftqualität in Echtzeit“, erklärt Haris Sefo, Head of Science bei Breeze.

Sie gehören zum Team Breeze: Daniel Mau, Haris Sefo, Robert Heinecke, Sascha Kuntze und Muhammad Azher.

CEO Robert Heinecke fasst die Unternehmensvision folgendermaßen zusammen: „Wir glauben, dass engmaschige Netzwerke kleiner, preiswerter Sensoren ein völlig neues Verständnis unserer Umwelt ermöglichen können. Auf Basis unser Echtzeitdaten können wir endlich  an den grundlegenden Problemen der Umweltverschmutzung arbeiten und Strategien entwickeln, wie wir sie am besten vermeiden.

Dank hochlokaler Daten sind wir in der Lage, die schlimmsten Smog-Hotspots in Städten zu identifizieren und hier gezielt Interventionen zur Verbesserung der Luftqualität zu empfehlen. Wir können auch die Auswirkungen dieser Maßnahmen direkt in unseren Daten sehen. So können wir, falls nötig, auch nachsteuern. Wir erhöhen damit die Effektivität der Maßnahmen und die Effizienz der vorhandenen städtischen Budgets.“

Viele Datenquellen, viele Einsatzmöglichkeiten

Zusätzlich zu den von Breeze ermittelten Messergebnissen fließen auch Satelliten- und Verkehrsdaten sowie die Ergebnisse der existierenden Messnetze in die Auswertung mit ein. CTO Sascha Kuntze erklärt: „Kleine und kostengünstige Sensoren sind weniger genau als traditionelle Messtechnik. Wir kalibrieren unsere Sensoren aber rund um die Uhr auf Basis von Machine Learning- und Big Data-Technologien nach. So erreichen wir annähernd die Datenqualität und -genauigkeit der existierenden Messnetze.

Die Breeze Cloudplattform erlaubt es auch, eine beliebig hohe Auflösung der Luftqualitätsdaten zu erzielen: Wenn nötig auf den Meter genau. Damit helfen wir Gebäudemanagern, Umweltwissenschaftlern und städtischen Verwaltungen und Administrationen ihre lokale Luftqualität zu verstehen, Emissionsquellen zu identifizieren und zeigen die besten Wege zur situativen Verbesserung auf.“

Smart City ist international ein größeres Thema als hierzulande

Für die Zukunft setzt Breeze nicht zuletzt auf internationale Märkte. Im Ausland löst alles, was in die Kategorie Smart City fällt, oft mehr Euphorie aus als hierzulande, hat Robert festgestellt. Und da das Startup vor allem mit seiner Softwarelösung punktet, lassen sich damit auch die Messergebnisse anderer Stoffe als bisher auswerten. Etwa das als Treibhausgas eingestufte Methan, das gerade in großen Mengen vor Helgoland austritt. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Sieger beim Jimdo Gründer-Slam: Prothesen aus dem 3D-Drucker

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Über 3.000 Bewerber, fünf Finalisten und ein strahlender Sieger. Der erste Gründer-Slam von Jimdo fand seinen Höhepunkt mit der Verleihung des Hauptpreises an Philipp Barluschke. Sein Startup BarluParts 3D stellt Prothesen im 3D-Druckverfahren her und konnte damit eine Internetjury begeistern.

Es muss nicht immer Berlin oder Hamburg sein. Auch aus Nordfriesland können herausragende Ideen und Produkte kommen. So wie die Prothesen aus dem 3D-Drucker von BarluParts 3D, das seinen Firmensitz im beschaulichen Struckum nördlich von Husum hat. Der erste Sieger des Jimdo Gründer-Slam kommt also aus dem hohen Norden und kann sich jetzt ein Jahr lang über eine Starthilfe von monatlich 1.000 Euro freuen. Darüber hinaus wird er mit seinem Projekt auch weiterhin von dem Hamburger IT-Unternehmen begleitet.

Fridtjof Detzner und Christian Springub, zwei der drei Jimdo-Gründer

„Wir freuen uns unheimlich für Philipp!“, sagen die beiden Jimdo-Gründer Fridtjof Detzner und Christian Springub. Zwei Wochen zuvor hatten sie ihn wie die vier anderen Finalisten während des Coaching-Wochenendes kennen und schätzen gelernt. “Philipps Idee und seine Geschichte sind etwas ganz Besonderes. Sein Projekt ist momentan einzigartig im medizinischen Bereich und hat daher wahnsinnig Potenzial. Wir sind gespannt, wie sich sein Business entwickeln wird”, erklärt Fridtjof.

Jimdo feiert 2017 den zehnten Geburtstag

Entstanden ist die Idee zu dem Gründer-Slam Anfang Januar. Jimdo feiert dieses Jahr den zehnten Geburtstag, und aus diesem Anlass wollten die Gründer, zu denen auch Matthias Henze gehört, etwas aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz weitergeben. Schließlich hat das Unternehmen, das inzwischen seinen Kunden zu über 20 Millionen Webseiten verholfen hat, selbst einmal ganz klein angefangen, und zwar auf einem Bauernhof irgendwo in Norddeutschland.

Gruppenbild der Finalisten des Jimdo Gründer-Slam

Zu Beginn war eine der wichtigsten Einnahmequellen ein Schuldner aus Agenturzeiten, der seine offene Rechnung in Monatsraten von 1.000 Euro abstotterte. Dieser Betrag kann ein Startup in der Startphase durchaus helfen. Das dachten sich auch die gleich 3.246 Bewerber, die dem Aufruf zum Gründer-Slam gefolgt waren, rund 400 gleich am ersten Tag. Mit dieser Zahl wäre Jimdo schon für den gesamten Wettbewerb zufrieden gewesen.

Von 3.246 Bewerbern zu 5 Finalisten

Nun galt es also, diese gewaltige Anzahl an Kandidaten zu sichten und bewerten, darunter nur sehr wenige, die von vornherein als Spam einzuordnen waren. Um eine Übersicht zu bekommen, wurden die Bewerber nach Branchen aufgeteilt und nach gängigen Kriterien wie Marktchancen und Innovationsgrad beurteilt. Besonders vielversprechende Startups bekamen per Mail weitergehende Fragen zu ihrer Geschäftsidee. So reduzierte sich nach und nach der Kandidatenkreis bis auf eine Shortlist von 30, aus der schließlich die fünf Finalisten, über die online angestimmt werden konnte. Insgesamt gingen fast 9.000 Votes ein.

Echte Kumpel: Ralph Langenscheidt und Andi Göldi von Food Buddy’s

Als Jimdo am Freitagabend die große Gründer-Slam Abschlussparty eröffnete, stand der Sieger schon ein paar Stunden fest. Die zu diesen Zeitpunkt über den Ausgang noch nicht informierten Finalteilnehmer durften sich  trotzdem noch einmal dem Publikum vorstellen. Den Anfang machten die schweizer Jungs von Food Buddy’s. Ralph hat Diabetes, Andi Schuppenflechte, was für beide bedeutet, das sie viele Lebensmittel nicht vertragen. Auf leckeres Essen wollen sie deshalb noch lange nicht verzichten und haben deshalb vegane Saucen entwickelt, die auch Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten unbeschwert genießen können. Wie die schmecken, ließ sich spontan leider nicht überprüfen, da die Saucen aus Sicherheitskunden nicht im Handgepäck mitdurften.

Christina Rohringer mit ihrem Bienenwachstuch

Solche Probleme hatte Christina Rohringer aus Österreich nicht. Beeofix heißt ihr Startup, das mit Bienenwachs, Jojobaöl und Baumharz getränkte Stofftücher verkauft. Die Zutaten sind bio, die Stoffe recycelt und die Tücher vielseitig verwendbar. Sie sind beliebig formbar und ersetzen zum Beispiel Frischhalte- und Alufolie. Sie halten Nahrungsmittel frisch und lassen sie dabei nicht austrocknen. Ähnliche Tücher, die übrigens problemlos gereinigt und wiederverwendet werden können, gibt es bereits in den USA; Christina hat ihre Rezeptur selbst ausgetüftelt.

Atallah, Christian und Lena waren für ihr Projekt Refoodgees von Köln nach Hamburg gereist.

Food ist auch bei Gründer-Slam beherrschendes Thema

Nein, der Jimdo Gründer-Slam war kein Food-Wettbewerb, aber auch Finalist Nummer drei hätte zu einem solchen gut gepasst. Die Kölner Refoodgees kochen für Geburtstage und andere Partys und auf Straßenfesten. Die Gerichte sind international, denn wie es der Name andeutet, gehören auch Flüchtlinge zum Team, die mit Spezialitäten aus ihren Heimatländern die Speisekarte bereichern. Dabei geht es den Refoodgees nicht nur um kulinarische Genüsse; beim gemeinsamen Essen fällt es leichter, neue Kontakte zu knüpfen, Freundschaften können dabei entstehen.

Melanie Kharad, Gründerin von Roomoom

Kinder brauchen gutes Spielzeug und gute Möbel. Vieles, was aus diesem Bereich ist, wird aber aus umweltschädigenden und wenig nachhaltigen Materialien hergestellt. Deshalb hat die dreifache Mutter Melanie Kharad in Berlin Roomoom gegründet und verwendet für ihre Kreationen hauptsächlich ausrangiertes Holz. Davon fallen jährlich etwa acht Millionen Tonnen an, ohne das für eine vernünftige Weiterverwertung ausreichend gesorgt ist. Zudem arbeitet Roomoom mit  Paulownia-Holz. Das stammt von einer Baumart, die wesentlich schneller als Eichen wächst und, ursprünglich aus Asien stammend, mittlerweile auch in Deutschland angebaut wird.

Riesenfreude bei Philipp Barluschke über seinen Triumph beim Gründer-Slam. Fridtjof und Christian von Jimdo freuen sich im Hintergrund mit.

Das Los hatte entschieden, dass Philipp Barluschke als letzter die Jimdo-Bühne betreten durfte. Ihm fehlt von Geburt der rechte Unterarm, er weiß also aus Erfahrung, was sich in den letzten 30 Jahren auf dem Mark für Körperprothesen getan hat. Nicht genug, denn gerade die Passform lässt bei den üblichen handgearbeiteten Produkten immer noch zu wünschen übrig. Mit 3D-Technologie schafft BarluParts 3D nun den Sprung auf die nächste Stufe. Drei Jahre Entwicklungszeit stecken in der Prothese, die Bindeglied ist zwischen Oberarm und künstlicher Hand. Zwischenzeitlich hatte Philipp schon ans Aufgeben gedacht, daher ist die Freude nun umso größer.

Der nächste Gründer-Slam kommt bestimmt!

Geneidet haben wird ihm den Erfolg sowieso niemand. Schon beim Workshopwochenende vor 14 Tagen hatte sich gezeigt, wie gut sich alle Teilnehmer verstanden. Zu den Coaches gehörte da übrigens unter anderem Frank Thelen, bekannt aus der TV-Show “Die Höhle der Löwen”. Mit dabei waren außerdem die Gründerin des Trachtenmodestartups Limberry, Sibilla Kawala, und Sanja Stankovic, Mitgründerin von Hamburg Startups und der Digital Media Women.

Die enorme Resonanz, die hohe Qualität der Bewerber und die großartige Stimmung bei der Finalparty lassen Jimdo gar keine andere Wahl: Es wird definitiv eine zweite Ausgabe des Gründer-Slam geben!

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