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Craft Beer – die hohe Kunst des Bierbrauens

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Deutschland gilt als Land der Biertrinker, dabei sinkt der Pro-Kopf-Konsum schon seit einigen Jahren. Gegen diesen Trend stemmen sich sogenannte Mikrobrauereien, die Startups unter den Bierproduzenten. Gerade in Großstädten boomt die Craft Beer-Szene, auch in Hamburg. Für unsere Reihe „Spot on: Food & Health“ haben wir uns da mal ein wenig umgesehen.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Wie so vieles hat auch die Craft Beer-Bewegung ihren Ursprung in den USA. Dort fingen bereits in den 1970er Jahren die ersten unabhängigen Brauereien damit an, handwerklich hergestelltes Bier, so die Übersetzung, anzubieten. Bis der Trend nach Deutschland kam, dauerte es eine Weile; erst im neuen Jahrtausend macht sich die ersten deutschen Bierindividualisten daran, gegen die Pilsmonokultur anzubrauen.

Ratsherrn machte Craft Beer in Hamburg populär

In Hamburg wurde Craft Beer durch den Neustart der Ratsherrn Brauerei im Jahr 2012 zum Thema. Die neue Anlage in den Schanzenhöfen samt Craft Beer Store und dem Gasthaus Altes Mädchen sorgten dafür, dass Begriffe wie Pale Ale oder Porter schnell den Wortschatz der Szenegänger bereicherten. Da Ratsherrn zur Nordmann Unternehmensgruppe gehört, einem seit 1908 existierenden Konzern, gilt das Unternehmen allerdings nicht wirklich als „Indie“, um einen Begriff aus der Musikwelt zu entlehnen.

Marvin Försterling vom CraftBeerMarket

Aber was genau ist nun eigentlich Craft Beer, und wer gehört in Hamburg zu den wahren Vertretern der Bewegung? Solche Fragen kann Marvin Försterling beantworten, einer der Gründer des CraftBeerMarket. Marvin ist ursprünglich Wirtschaftsinformatiker, und auch seine Partnerin Sina Salwicek, zuständig für die Finanzen, ist eine Quereinsteigerin. Ihre gemeinsame Leidenschaft für besonderes Bier brachte sie auf die Idee, einen Onlineshop für edles Gebräu zu eröffnen. Ende 2015 ging der online.

Das Gründerduo erkannte darin eine Marktlücke, da die meist nur auf lokaler Ebene bekannten Brauereien sonst kaum eine Chance auf bundesweite Marktpräsenz hätten. Und das wäre schade, denn das Angebot an Marken und Sorten ist riesig.

Einige der für Craft Beer wichtigsten Biertypen

  • Pale Ale. Ursprünglich wurde Ale in England ohne Hopfen gebraut. Das ist schon lange nicht mehr der Fall, sodass der Begriff synonym für Bier verwendet werden kann. Pale Ale ist die helle Variante, die aber in der Regel weniger blass ist als Pils und ein ausgeprägtes Hopfenaroma besitzt.
  • India Pale Ale (IPA). Die meist etwas herbere und alkoholreichere Variante wurde einst für den Export nach Indien gebraut. Der höhere Alkoholgehalt sollte die Haltbarkeit verbessern. Am Zielort angekommen, hätte das IPA theoretisch verdünnt werden sollen. Hat in der Praxis kaum jemand gemacht.
  • Porter. Wie bei anderen Sorten auch ist die Definition nicht völlig eindeutig. Porter sind auf jeden Fall immer dunkel und meistens Starkbiere (über 6,5 % Alkoholgehalt) mit malzbetontem Geschmack.
  • Stout. Ein enger Verwandter des Porter und daher ebenfalls immer dunkel. Die berühmteste Stout-Marke ist Guinness.
  • Lager. Auch dieser Begriff wird unterschiedlich verwendet, meist aber in Zusammenhang mit hellen, kalt gelagerten Bieren. Dann fällt auch Pils in diese Kategorie.
  • Bockbier. Ebenfalls ein Starkbier mit entsprechend hoher Stammwürze. Die Stammwürze bezeichnet den Anteil der aus dem Malz und Hopfen im Wasser gelösten Stoffe vor der Gärung. Beim Doppelbock ist der Wert besonders hoch.
  • Weizenbiere. Wie der Name schon sagt: Biere, für die als Grundstoff Weizen statt Gerste verwendet wird.

Der geübte Biertrinker kennt natürlich Sorten wie Bockbier und Weizen schon lange und nicht unbedingt aus der Craft Beer-Szene. Tatsächlich hat die das Brauen nicht neu erfunden, sondern ledglich alte Tugenden wiederentdeckt. Dabei kommt es vor allem auf die Zutaten an. Schon die Hefe – man unterscheidet grundsätzlich zwischen unter- und obergärig, was mit der Gärtemperatur zu tun hat – kann je nach Verwendung den Geschmack beeinflussen. Genau wie die Art des Malzes, also des erst gekeimten und dann getrockneten Getreides.

Der Craft Beer-Stand auf der Internorga im März 2017 war ein Publikumsmagnet.

Die wichtigste Zutat ist aber der Hopfen, der in zahlreichen Sorten zum Einsatz kommt. Bei manchem Craft Beer werden die sogar auf dem Flaschenetikett genannt. Allgemein wird Hopfen mit dem bitteren Geschmack von Bier in Verbindung gebracht, weshalb manche den Verdacht haben, dass beispielsweise ein fruchtiges Pale Ale mit irgendwelchen Zusätzen hergestellt wird. Tatsächlich kommt der vermeintliche Fruchtgeschmack von speziellen Hopfensorten, die bei Industriebier nicht verwendet werden.

Craft Beer hat mehr Geschmacksvarianten als Wein

Dazu kommen die Beschaffenheit des Brauwassers und die Braumethode, sodass Bier mehr Geschmacksvarianten aufweisen kann als Wein, wie Marvin vom CraftBeerMarket erklärt. Er empfiehlt daher auch, Craft Beer ähnlich wie Wein aus geeigneten Gläsern zu trinken und nicht aus der Flasche. Zu kalt sollte es auch nicht sein, sonst gehen die feinen Aromen verloren. Der Trend geht zumindest in den USA übrigens zur Dose, da die den Geschmack am besten konserviert.

Hamburg hat eine jahrhundertealte Tradition als Brauereistandort, und so ist es nicht verwunderlich, das die Hansestadt nach Berlin eines der deutschen Craft Beer-Zentren ist. Wildwuchs, Hopper Bräu, elbPaul, von Freude und Kehrwieder Kreativbrauerei heißen einige der hiesigen Marken. Manche gehören sogenannten Kuckucksbrauern (der Begriff ist nicht bei allen beliebt), die keine eigene Brauerei besitzen, sondern fremde Anlagen mitnutzen. Andere stellen ihr Bier komplett mit eigenen Maschinen her.

Simon Siemsglüss mit seinem aktuellen Buddelship-Angebot

Zu ihnen gehört Simon Siemsglüss, Chef von Buddelship. Er ist nicht ganz untypisch für die Szene, zugleich Quereinsteiger und ausgebildeter Profi. Nach seinem wirtschaftspolitischen Studium kam er viel in der Welt herum, unter anderem nach Kanada. Dort infizierte ihn das Craft Beer-Fieber, und er machte eine Ausbildung an der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin. Seine neu erworbenen Kenntnisse konnte er bei Paulaner einsetzen, aber der Traum von der eigenen Brauerei blieb immer im Hinterkopf.

Bei Buddelship gibt es fast monatlich eine neue Sorte

2013 erfüllte sich Simon dann seinen Traum, von Beginn an mit einer eigenen Brauanlage und ohne Hilfe von Investoren. Bis heute hat er über 30 Sorten kreiert. Vier davon sind ganzjährig im Angebot, andere nur saisonal oder kurzzeitig als Sondereditionen. Fast jeden Monat kommt mittlerweile eine neue Sorte hinzu. Von der Vermischung und Verarbeitung der Zutaten über die Gärung und Lagerung bis zur Abfüllung in Flaschen vergehen im Durchschnitt vier Wochen. 1.000 Hektoliter Bier hat Buddelship in der Warnstedtstraße in einem Gewerbegebiet im Bezirk Eimsbüttel im Jahr 2016 produziert.

Verkauft wird überwiegend im Einzelhandel, in Spezialgeschäften und auch bei Edeka. Die Gastronomie tut sich noch schwer mit Craft Beer, auch wenn es inzwischen darauf spezialisierte Gaststätten wie das erwähnte Alte Mädchen oder den Galopper des Jahres gibt. Dementsprechend skeptisch betrachtet Simon den vermeintlichen Boom. Eine klare Entwicklung kann er noch nicht ausmachen, die Konsumenten halten sich bisher eher zurück. Viele kennen Craft Beer einfach noch nicht, obwohl auch immer mehr Großbrauereien auf den Markt drängen. Wer es aber einmal probiert hat, wird von dem Geschmack und der Vielseitigkeit überrascht sein. Und vielleicht dafür sorgen, dass der Pro-Kopf-Verbrauch bei Bier wieder steigt.

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

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Willy Tiedtke – ein Mobilitätsdienstleister als Partner für Startups

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Sponsored: Immer mehr Branchen sehen in Startups eine Kundenklientel, die es rechtzeitig zu umwerben gilt. Schließlich kann aus einem Drei-Personen-Team einmal ein ganz großes Unternehmen werden. Der Automobilitätsdienstleister Willy Tiedtke hat diesen Trend frühzeitig erkannt und bietet einen Service speziell für junge Gründerinnen und Gründer an.

Die Willy Tiedtke (GmbH & Co.) KG vereint zwei Eigenschaften, die in der Hamburger Wirtschaft besonders hoch geschätzt werden: Tradition und Innovationskraft. Bereits 1935 macht sich der Kfz-Meister Willy Tiedtke mit einer Reparaturwerkstatt für die Marke Hanomag selbständig. 1954 wird der erste Vertrag mit Volkswagen unterzeichnet. 1960 stirbt Willy Tiedtke überraschend, sein damals erst 21 Jahre Sohn Peter übernimmt. In der Folgezeit wird das Unternehmen zu einem der größten Autohäuser Hamburgs. Es ist ein Familienunternehmen in der mittlerweile dritten Generation, der aktuelle Geschäftsführer ist Dr. Alexander Tiedtke.

Willy Tiedtke verbindet Tradition und Innovation

Soweit die Tradition. Zu dieser gehört auch der Wille zur Innovation, die ständige Bereitschaft, neue Wege zu gehen und dabei immer das Wohl des Kunden im Blick zu haben. „Automobilität“ lautet das Motto des Unternehmens, das sich nicht nur als reiner Kfz-Händler versteht, sondern als Mobilitätsdienstleister mit Rundum-sorglos-Paketen. Davon können insbesondere Startups profitieren.

Andre Watulja ist der Ansprechpartner für Startups bei Willy Tiedtke

Und hier kommt dann Willy Tiedtke ins Spiel. Oder besser gesagt, Andre Watulja, der bei dem Mobilitätsunternehmen der Ansprechpartner für Startups ist. Er kennt die Bedürfnisse dieser Kunden genau und weiß, dass zwei Dinge im Vordergrund stehen: günstige Preise und ein Service, der einem so viel Arbeit wie möglich abnimmt. Einen umfassenden Versicherungsschutz, Mietwagen im Schadensfall, einen Reifenservice und vieles mehr: Bei Willy Tiedtke gibt es das aus einer Hand.

Aber interessieren sich Startups überhaupt für die Anschaffung eines Automobils? Gerade in der ersten Phase eines jungen Unternehmens stehen oft andere Dinge viel weiter oben auf der Liste, etwa Investitionen in Softwarelösungen und das Personal, das diese erbringen soll. Zudem ist das Geld meist knapp, und in den hippen Vierteln, in denen Startups ihre Büros haben, sind Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel oft die bessere Mobilitätswahl.

Warum Startups ein Auto brauchen

Schon richtig, aber so wird es hoffentlich nicht bleiben. Wenn es gut läuft und sich Kunden außerhalb der Stadtgrenzen für ein Produkt interessieren, fängt das Reisen an. Vielleicht nach Frankfurt oder Berlin, wo die Bahn regelmäßig hinfährt – wenn nichts dazwischen kommt. Vielleicht aber auch in kleinere, abgelegene Orte, die mit dem Flugzeug gar nicht und auf der Schiene nur sehr umständlich zu erreichen sind. Da wird dann irgendwann das Auto zu einer Notwendigkeit.

Um diesen Golf geht es beim aktuellen Leasingangebot von Willy Tiedtke (Foto: VW)

Bei Willy Tiedtke gibt es Fahrzeuge für jeden Bedarf. Vom Kleinwagen bis zum Transporter für Startups, die statt Apps und Software as a Service „richtige“ Waren vorzuzeigen haben, ist alles im Angebot. Und zwar fast durchgängig bei Sonderaktionen zu besonders attraktiven Konditionen. Ein Beispiel für einen Golf Comfortline Blue Motion mit 85 PS sieht so aus:

  • Fahrzeugpreis ab Werk (zzgl. Ust): 16.722,69 Euro
  • Jährliche Fahrleistung: 10.000 Kilometer
  • Laufzeit: 48 Monate
  • Leasingrate Grundpreis: 139,00 Euro pro Monat
  • Aktion Wartung und Verschleißreparaturen: 20,00 Euro pro Monat
  • Leasingrate inklusive Dienstleistungen: 159,00 Euro pro Monat

Dazu lassen sich weitere Servicepakete und Sonderausstattungen buchen. Außerdem gibt es sowohl was die jährliche Fahrleistung als auch die Laufzeit betrifft eine Reihe von Angebotsvarianten. Als Faustregel gilt: Kürzere Laufzeiten und mehr Kilometer pro Jahr erhöhen jeweils den Grundpreis. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Gewerbetreibende und ist bis zum 30. Juni 2017 gültig.

Hier gibt’s die Beratung speziell für Startups

Alle weiteren Details dazu würden den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Die lassen sich am besten in einem individuellen Beratungsgespräch erörtern. Dafür gibt es bei Willy Tiedtke schließlich Andre Watulja. Er steht per Mail (andre.watulja@willytiedtke.de) und unter der Telefonnummer 040/ 6940 6290 für alle Fragen zum Thema Leasing gern zur Verfügung.

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InnoMatch – Hamburg Startups bringt Mittelständler und Startups zusammen!

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Wenn ein Startup auf ein traditionsreiches Familienunternehmen trifft, haben die sich dann was zu sagen? Sehr viel sogar, denn beide sind sich ähnlicher, als es zuerst den Anschein hat – und beide können eine Menge voneinander lernen. Das ist die Grundidee des InnoMatch-Projekts, das Hamburg Startups in Kooperation mit DIE FAMLIENUNTERNEHMER ins Leben gerufen hat. Erfahrene Unternehmerpersönlichkeiten dienen dabei Startups als Mentoren. Mit Fehrmann und Nüwiel ist die erste Kombination bereits erfolgreich gestartet.


Die Fehrmann Metallverarbeitung GmbH gehört zu den Hidden Champions. Zu den Unternehmen also, die nur wenige kennen, die aber auf ihrem Gebiet weltweit Innovationsführer sind. Fehrmann ist ein Familienbetrieb in der fünften Generation. Gegründet wurde es 1895, um die boomenden Schiffswerften mit Metallgussprodukten zu beliefern. Immer wieder musste sich das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte wechselnden Marktanforderungen stellen und neu erfinden.

Weltspitze bei Spezialfenstern und Legierungen

Heute agiert Fehrmann in zwei Bereichen in der internationalen Spitzenklasse. Da sind erstens druckdichte Türen und Fenster, wie sie in Yachten ebenso wie in der Elbphilharmonie zu finden sind. Und zweitens Metall-Legierungen, zum Beispiel eine, basierend auf Aluminium, die die Festigkeit von Stahl hat aber nur ein Drittel davon wiegt.

Henning Fehrmann, Geschäftsführer der Fehrmann Metallverarbeitung GmbH

Wie bei so vielen Mittelständlern trifft bei Fehrmann Tradition auf Moderne, eine beinahe archaisch anmutende Gießerei auf 3D-druckbare Legierungen und smarte Fenster. Kein Wunder, dass sich der aktuelle Geschäftsführer Henning Fehrmann sehr für die Startup-Szene interessiert. Da sich Hamburg Startups schon länger darum kümmert, junge Gründerinnen und Gründer mit etablierten Geschäftsleuten zu vernetzen, kam im Januar beim Pitch für die Reise zum SXSW-Festival zusammen, was zusammengehört.

Das erste InnoMatch: Fehrmann und Nüwiel

Besonders angetan war Henning an dem Abend von der Gründerin Natalia Tomiyama und ihrem Startup Nüwiel, das den Pitch gewonnen hatte. Sie kamen ins Gespräch und stellten fest, dass sie sich gern bei weiteren Treffen austauschen würden. Kein Wunder, denn Hamburg Startups hatte diese Kombination schon im Vorfeld auf ihre Stimmigkeit überprüft und empfohlen. Das seit Monaten vorbereitete Mentoringprogramm InnoMatch ging damit in aktive Phase.

Eines der Motive von Henning, Nüwiel unter seine Fittiche zu nehmen, war es also auch, dieses vom Verband  DIE FAMILIENUNTERNEHMER vorgeschlagene und von Hamburg Startups entwickelte Projekt ins Rollen zu bringen.

Für Natalia war der Vorteil der Zusammenarbeit sowieso von vornherein klar. Startups wissen in der Regel alles über ihr Produkt, bei Nüwiel ein elektrisch getriebener Fahrradanhänger. Naturgemäß fehlen ihnen aber die Erfahrung, welche Tücken die Finanzplanung mit sich bringt, wie der Markt zu bearbeiten ist und wie Kunden behandelt werden sollten. Von Henning entsprechend beraten, sagte sie sogar einem potenziellen Kunden ab, was sie sich sonst vielleicht nicht getraut hätte.

Natalia Tomiyama, eine der Gründerinnen von Nüwiel

Natalia hält übrigens nichts davon, auf einen Businessplan zu verzichten, selbst wenn das im Silicon Valley angeblich so üblich ist. Und das Mentoringprogramm verführt auch nicht dazu, Dinge an den Mentor zu delegieren, sondern sich im Gegenteil noch sorgfältiger vorzubereiten auf die fest eingeplanten Besprechungen. Die finden dann in regelmäßigen Abständen statt. Auf der Tagesordnung stehen aktuelle Themen ebenso wie längerfristige Planungen.

Der Mentor kann auch vom Mentee lernen

Fehrmann macht das kostenlos und spekuliert auch nicht auf eine Beteiligung am Unternehmen nach Ablauf des auf sechs Monate angelegten Programms. Was sich Henning erhofft, ist eine Verbesserung der eigenen Außendarstellung. Gerade im Bereich Social Media und Marketing ist bei dem Traditionsunternehmen noch Luft nach oben. Eine stärke Einbindung in das Hamburger Startup-Ökosystem ist ebenfalls erwünscht. Henning hat kürzlich sein eigenes kleines Unternehmen gegründet, das Startups bewerten und unterstützen soll.

Dr. Frederic Rowohl, kaufmännischer Leiter bei Fehrmann, Natalia Tomiyama und Henning Fehrmann diskutieren über die nächsten Schritte.

Bei der Unterstützung Nüwiels durch Fehrmann soll es selbstverständlich nicht bleiben, das InnoMatch-Programm geht jetzt erst so richtig los. Geplant ist eine Reihe von Abendveranstaltungen, bei denen sich Startups und etablierte Unternehmen kennenlernen können. Damit auch die richtigen Mentoren und Mentees zusammenkommen, hilft Hamburg Startups kräftig beim Matching. Kandidaten aus beiden Lagern werden von uns vorab interviewt und daraufhin überprüft, wer zu wem am besten passen könnte.

Hamburg Startups bringt mit InnoMatch Old und New Economy zusammen

Beim Event selbst, zu dem insgesamt 60 – 80 exklusive Gäste eingeladen werden, haben dann die potenziellen Partner die Gelegenheit sich auszutauschen und über die weitere Zusammenarbeit zu entscheiden.

Abgerundet wird der Abend durch spannende Expertenvorträge und reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. Mit diesem Format sorgen Hamburg Startups und DIE FAMILIENUNTERNEHMER dafür, Old und New Economy noch näher zusammenzubringen.

Das erste Event ist für den 29. Mai geplant. Wer sich dafür als Startup oder Mentorunternehmen bewerben möchte, kann das bei Hamburg Startups-Mitgründerin Sina Gritzuhn tun. Einfach eine Mail schicken an sina.gritzuhn@hamburg-startups.net.

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Pure Food Store – der Biomarkt aus dem Netz

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Bioprodukte sind oft schwer zu kriegen, selbst in einer Stadt wie Hamburg. Das haben auch Eva Heinemann und Jana Weber festgestellt und deshalb Pure Food Store gegründet. Wie sie ihr Geschäft aufbauen und dabei Karriere, Familie und Studium unter einen Hut bekommen, erzählen sie uns im Interview für unsere Reihe Spot on: Food & Health.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Liebes Team von Pure Food Store, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Könnt Ihr Euch zu Beginn unseren Lesern kurz vorstellen?

Sehr gern und vielen Dank Hamburg Startups für das Interview! Wir sind Jana und Eva, die beiden Gründerinnen des Pure Food Stores.

Ich, Eva, bin 35 Jahre alt und Mutter einer vier Monate alten Tochter. Vor der Gründung des Pure Food Stores und der Geburt meiner Tochter habe ich in verschiedenen Positionen im Bereich Business Development, Online-Marketing und Mediaplanung gearbeitet.

Ich, Jana, bin 26 Jahre und absolviere derzeit noch nebenbei meinen Master in BWL an der Uni Hamburg. Ich habe während und nach meinem Bachelorstudium länger in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet, mich aber für mein Masterstudium noch einmal neu ausgerichtet.

Wir beide begeistern uns schon lange für gesunde Ernährung, probieren viele Ernährungstrends aus und experimentieren gerne mit neuen Rezepten.

 

Wie kam es zu der Idee für den Pure Food Store?

Wir haben uns bei unserem vorherigen Arbeitgeber, der XING AG, kennengelernt und uns oft darüber ausgetauscht, wie sich gesunde Ernährung am besten in eine stressige Arbeitswoche integrieren lässt. Dabei mussten wir immer wieder feststellen, dass das Problem schon beim Einkaufen anfängt: In den gängigen Supermärkten sind natürliche Produkte schwer erhältlich, die meisten Lebensmittel enthalten künstliche Aromen, Farbstoffe oder Unmengen an Zucker. Wir lassen uns oft auf Food-Blogs inspirieren und hatten dann sogar in Hamburg öfter das Problem, dass wir nicht alle Rezeptzutaten in einem Super-oder Biomarkt finden konnten, sondern mehrere Läden aufsuchen mussten. Hinzu kommt, dass vor allem außerhalb der Großstädte gut sortierte Biomärkte eher selten sind. Hat man das Glück, den einen oder anderen in der Nähe zu haben, schrecken die deutlich höheren Preise ab.

Auf der Suche nach der Lösung dieses Problems sind wir in Berlin auf den LPG Biomarkt gestoßen. Hier können Kunden eine Mitgliedschaft abschließen und erhalten im Gegenzug Rabatte auf das gesamte Sortiment. Kauft man regelmäßig dort ein, hat man den Monatsbeitrag in der Regel schnell wieder eingespart.

Wir fanden diesen Ansatz sehr spannend und haben daraufhin überlegt, wie man das in die Online-Welt übertragen könnte um ein ähnliches Konzept deutschlandweit anbieten zu können. Und so haben wir dann vor ca. einem Jahr beschlossen, den Pure Food Store zu gründen. Unser Ziel war es, einen Shop aufzubauen, in dem man wirklich alles findet, was man für die gesunden Rezepte, die uns immer wieder in Food-Blogs begeistern, benötigt – und das Ganze dann dauerhaft günstiger als im Biomarkt.

 

Welche Produkte habt Ihr aktuell im Angebot?

Unser Sortiment setzt sich aus ausgewählten Lebensmitteln, Naturkosmetik und passendem Zubehör zusammen – alles qualitativ hochwertige Produkte, die wir gerne selber verwenden.

Alle Lebensmittel sind 100% biologisch, frei von industriell verarbeitetem Zucker (allen bekannt als weißer Haushaltszucker) oder künstlichen Zusätzen wie Aromen, Farbstoffen etc. Unsere Kunden sollen keine Etiketten lesen oder unaussprechliche Inhaltstoffe googeln müssen, sondern sich auf unsere Vorauswahl verlassen können.

Obst und Gemüse sowie alles, was gekühlt werden muss, werden wir nicht in unser Sortiment aufnehmen, da diese Produkte in der Regel gut erhältlich sind und immer öfter auch regional gekauft werden. Wir fokussieren uns auf haltbare Produkte, die für eine gesunde Ernährung oft benötigt werden. Das ist für uns logistisch natürlich auch viel leichter umzusetzen.

Eva Heinemann und Jana Weber sind die Gründerinnen des Pure Food Stores.

Nach welchen Kriterien sucht Ihr die Produkte aus?

In erster Linie achten wir darauf, dass unsere Produkte 100% pur sind, das heißt, dass sie keine unnatürlichen oder industriell verarbeiteten Inhaltsstoffe enthalten. Daher reicht zum Beispiel das deutsche oder das EU Bio-Siegel als Kriterium nicht aus. Wenn man darauf achtet, fällt schnell auf, dass auch Bio-Produkte oftmals große Mengen Zucker enthalten.

Daher treffen wir für unsere Kunden eine Vorauswahl beziehungsweise kuratieren das Sortiment. Dieses kann dann mithilfe unterschiedlicher Filter (vegan, Low-Carb, glutenfrei, etc.) durchstöbert werden, sodass auch z.B. Allergiker einfach und bequem ihren Einkauf erledigen können.

Angefangen haben wir nun mit einem überschaubaren Sortiment, das natürlich stetig wachsen wird. Über eine „Produkte vorschlagen“-Funktion in unserem Shop können sich unsere Kunden Produkte wünschen, die sie zukünftig gerne bei uns einkaufen möchten.

 

Kann ich bei Euch auch Produkte von Hamburger Startups bekommen?

Wir sind aktuell in Gesprächen mit verschiedenen Hamburger Startups wie zum Beispiel Haselherz oder March & June, da wir unseren Kunden gerne eine attraktive Mischung aus bekannten Bio-Marken wie etwa Rapunzel und neuen, innovativen Marken bieten möchten – vor allem, da Letztere ja anfangs noch nicht überall erhältlich sind, besonders außerhalb Hamburgs.

Und wir tauschen uns natürlich auch mit anderen Food-Startups aus, wie beispelsweise den befreundeten Besserbrauern  oder Gleem, da man anfangs ja oft vor den selben Herausforderungen steht.

 

Ihr habt Euch für ein Geschäftsmodell mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag entschieden. Warum ist das so, und kann ich im Einzelfall auch etwas bei Euch kaufen, ohne Mitglied zu sein?

Unsere Kunden sollen die Möglichkeit haben, alle Produkte dauerhaft günstiger als im Einzelhandel einzukaufen. Sie sparen in der Regel 10-30% pro Produkt. Im Gegenzug zahlen sie dafür einen monatlichen Mitgliedschaftsbeitrag von zur Zeit 6,90 Euro mit einer ganz flexiblen Laufzeit, die jederzeit zum Monatsende pausiert oder gekündigt werden kann. Alternativ kann man sich auch direkt für eine noch günstigere Jahresmitgliedschaft entscheiden.

Das Prinzip lebt natürlich von der Anzahl der Mitglieder: Je mehr Mitglieder wir haben, desto größer und günstiger wird unser Sortiment.

Da wir inzwischen öfter das Feedback bekommen haben, dass einige Kunden auch gerne erstmal ohne Mitgliedschaft bei uns einkaufen würden, werden wir den Shop in den nächsten Wochen auch für Nichtmitglieder öffnen. Im Warenkorb wird dem Kunden dann trotzdem angezeigt, was er als Mitglied hätte sparen können – vielleicht stellt der ein oder andere so fest, dass sich eine Mitgliedschaft doch schneller lohnt als gedacht. Das hängt natürlich aber auch vom individuellem Einkaufsverhalten ab oder ob man zum Beispiel in der Nähe eines Biomarkts wohnt oder nicht.

 

Eva, Du bist Mutter einer vier Monate alten Tochter. Eine Frage, deren Antwort sicher viele Gründerinnen und solche, die es werden wollen, interessiert: Wie bekommst Du Familie und das Engagement für Dein Startup unter einen Hut?

Das ist natürlich eine große Herausforderung, da man gerade für sein eigenes Startup ununterbrochen arbeiten möchte. Ich habe momentan das Glück, dass mein Mann fünf Monate Elternzeit hat, daher kann ich schon jetzt wieder ein paar Stunden pro Tag arbeiten und Jana unterstützen. Man braucht natürlich eine Partnerin, die Verständnis dafür hat und das Leben mit Kindern nachvollziehen kann. Da habe ich mit Jana eine super Kollegin und Partnerin gefunden.

Trotz aller Unterstützung ist es natürlich vor allem eine zeitliche Herausforderung und der Tag müsste doppelt so viele Stunden haben, um alles zu schaffen was ich mir vornehme. Den permanenten Zeitmangel muss man vielleicht irgendwann einfach akzeptieren und sich dabei trotzdem nicht entmutigen lassen, gut priorisieren und einfach weitermachen. An dieser Einstellung arbeite ich zumindest jeden Tag.

 

Welches sind die Pläne für den Pure Food Store in den kommenden Monaten und Jahren?

Wir sind nun circa zwei Monate live und testen derzeit natürlich noch vieles aus, vor allem im Marketingbereich. Aktuell sind wir auf der Suche nach geeigneten Kanälen und Kooperationspartnern aus den Bereichen Food & Healthy Living, die Lust auf eine Zusammenarbeit mit dem Pure Food Store haben. Spannend wären beispielsweise Ernährungsberater und Food-Blogger, die zusammen mit uns Ernährungspläne, Tipps und Hintergrundwissen für eine gesündere Ernährung entwickeln.

In den kommenden Monaten steht der Ausbau unseres Sortiments ganz oben auf der Agenda, da wir unseren Kunden natürlich eine möglichst vielseitige Auswahl an natürlichen Produkten bieten möchten.

Mittelfristig möchten wir gerne auch eigene Produkte / Eigenmarken im Pure Food Store anbieten und uns als Marke und Plattform für einen gesunden und natürlich-nachhaltigen Lifestyle etablieren.

 

Vielen Dank für das Interview, und viel Erfolg!

Fotos: Pure Food Store

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

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Bridge&Tunnel und Aurubis: Recyclen mit sozialer Ader

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Das Startup Bridge&Tunnel ist gerade ein Jahr alt, das Traditionsunternehmen Aurubis konnte letztes Jahr den 150. Geburtstag feiern, doch ein Thema beschäftigt beide: Recycling. Bei dem einen sind es alte Jeans, bei dem anderen Kupfer. Gemeinsam haben sie jetzt ein Projekt gestartet für schickes Design aus Veddel-Wilhelmsburg.

Aurubis ist ein weiteres dieser Unternehmen, die kaum jemand kennt, die aber auf ihrem Gebiet Weltmarktführer sind. Dazu ein paar Daten und Fakten: Gegründet 1866, beschäftigt Aurubis aktuell rund 6.400 Mitarbeiter an Produktionsstandorten in Europa und den USA. Der Hauptsitz befindet sich im Hamburger Stadtteil Veddel. Jährlich werden über eine Million Tonnen Kupferkathoden hergestellt, zu einem großen Teil aus wiederverwertetem Kupfer. Aurubis hat sich dabei zum größten Kupferrecycler weltweit entwickelt.

Hanna Charlotte Erhorn und Constanze Klotz von Bridge&Tunnel mit Stefanie Klein, bei Aurubis zuständig für Event Management und Sponsoring

Recyling und soziales Engagement verbinden Bridge&Tunnel und Aurubis

Recycling ist auch die Spezialität von Bridge&Tunnel, oder noch besser gesagt, Upcycling. Das Startup aus Wilhelmsburg macht aus alten Jeans schöne Designertaschen und tut außerdem eine Menge für die Integration ausländischer Mitbürger. So können Frauen mit Migrationshintergrund, die sonst auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance bekommen, bei der Herstellung der Unikate ihr Geschick und Talent einbringen. Auch männliche Praktikanten aus Syrien und Afghanistan gehören zum Team.

Taschen aus der Kollektion von Bridge&Tunnel

Aurubis hat seinerseits mit dem Sponsoring des multikulturellen Fußballvereins FC Veddel United ebenfalls schon soziales Engagement gezeigt. Das könnte doch ein idealer Kooperationspartner sein, dachte sich Constanze Klotz, eine der Gründerinnen von Bridge&Tunnel, und ging auf die Recyclingsprofis mit dieser Idee zu. Die waren durchaus angetan, dachten gründlich darüber nach und setzten nach längeren Gesprächen einen Vertrag auf, der im Herbst 2016 unterschrieben werden konnte.

Das sind die Kupferkügelchen, die beim Qualitätstest übrigbleiben…

Demnach erhält Bridge&Tunnel ein auf drei Jahre angelegtes Sponsoring, das unter anderem eine finanzielle Unterstützung beinhaltet, die dem Startup größere Sicherheit verschafft. Das ist aber längst noch nicht alles. Blaues Denim und Kupfer passen farblich hervorragend zusammen, also liegt es nahe, beide Produkte miteinander zu verarbeiten. Wie das genau aussehen soll, steht noch nicht fest, es läuft die kreative Testphase.

Aus einem Abfallprodukt wird ein Schmuckstück

Eine wichtige Rolle werden auf jeden Fall kleine Kugeln spielen, die bei einem Qualitätstest bezüglich des Sauerstoffgehalts von Kupfer (je niedriger, desto besser) als Abfallprodukt entstehen. Normalerweise werden sie wieder eingeschmolzen, doch da die Kugeln ausgesprochen schmuck sind, eignen sie sich auch prima zur Verzierung der Bridge&Tunnel-Produkte.

…und so können sie bei Bridge&Tunnel eingesetzt werden.

Ein erstes Beispiel war vergangenen Dienstag in der Alten Schlosserei von Aurubis zu besichtigen. Dort wurde das ganze Projekt der Belegschaft vorgestellt. Passend geschmückt war die Halle mit Jeans und Bildern der Bridge&Tunnel-Kollektion. Außerdem bestand und besteht noch die Möglichkeit, seine ausrangierten Hosen abzugeben, wovon die Mitarbeiter bereits regen Gebrauch gemacht haben. Das ist natürlich ganz im Sinne der Verantwortlichen von Aurubis, die mit dem Projekt in mehrerer Hinsicht Identifikation stiften wollen.

Die Alte Schlosserei von Aurubis, geschmückt im Stil von Bridge&Tunnel.

Zum einen intern, um den Mitarbeitern zu zeigen, dass das Unternehmen mehr ist als eine reine Kupferfabrik. Und auch hinsichtlich der Außenwirkung; Aurubis ist zwar in seinem Spezialgebiet ein Weltkonzern, hat aber seine lokalen Wurzeln nicht vergessen. Wenn daraus ein weiteres Beispiel wird für die Verbindung von Old und New Economy, von Corporate und Startup – umso besser. Wir sind auf jeden Fall gespannt, welche schönen Designstücke aus dieser Kombination hervorgehen werden!

Auf dem Beitragsbild ganz oben: Stefanie Klein (Aurubis), Constanze Klotz (Bridge&Tunnel) und Malte Blombach, Senior Communications Manager von Aurubis.

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Sonnige Aussichten beim Hamburger Fintech Roundtable

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„Quo vadis, Hamburger Fintechs? Wie Startups die Hansestadt zur Finanzmetropole machen.“ So lautete das Thema einer hochkarätig besetzten Expertenrunde, die sich vergangenen Donnerstag in der Hafencity versammelt hatte. Exporo begrüßte als Gastgeber Vertreter der Politik und von figo, Kreditech und Zinspilot. Die hatten sich einiges zu sagen.

Die Rahmenbedingungen hätten nicht besser sein können: Bei strahlendem Sonnenschein war der Ausblick vom siebten Stock auf die Elbphilharmonie und die Hafencity herrlich, und in den Räumen von Exporo Am Sandtorkai 70 war alles perfekt vorbereitet für ein Gipfeltreffen der Hamburger Fintech-Szene. Am Vorabend habe das hier noch nicht so ordentlich ausgesehen, gestand Simon Brunke, Gründer und CEO des Gastgebers. Kein Wunder, Exporo ist erst vor drei Wochen in die neuen Büros eingezogen. Der Spezialist für Immobilien-Crowdinvesting brauchte mehr Platz für seine inzwischen fast 60 Mitarbeiter.

Auch das Bundesfinanzministerium setzt verstärkt auf Fintech

Doris Dietze, Leiterin des Referats „Digitale Finanztechnologien, Zahlungsverkehr und Finanzsanktionen“ im Bundesfinanzministerium

Das Unternehmen steht damit exemplarisch für den wachsenden Erfolg von Fintechs aus der Hansestadt. Und auch deutschlandweit findet das Thema immer mehr Beachtung. So gibt es beim Bundesfinanzministerium inzwischen ein Referat für „Digitale Finanztechnologien, Zahlungsverkehr und Finanzsanktionen“, dessen Leiterin Doris Dietze ebenfalls am Roundtable teilnahm. Vor einer Woche hatte zum ersten Mal ein frisch gegründeter Fintechrat getagt, dem neun Startups aus der Finanzwelt angehören.

André M. Bajorat, Geschäftsführer von figo (Im Hintergrund: Simon Brunke von Exporo)

Eines aus Hamburg ist nicht dabei, aber das liegt nicht an der geringen Bedeutung des Standorts. Tatsächlich müsse sich die Hansestadt hinter dem Branchenprimus Berlin nicht verstecken, waren sich die Diskutanten einig. Bemerkenswert, dass die Bankenmetropole Frankfurt während der Diskussion kaum erwähnt wurde. André M. Bajorat von figo hielt die Frage nach der Konkurrenz zwischen einzelnen Standorten sowieso für künstlich angeheizt. Vielmehr gehe es darum, die richtigen Rahmenbedingungen für Deutschland und ganz Europa zu schaffen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Regulierung muss sein, aber in Maßen

In diesem Zusammenhang fiel immer wieder der Begriff „Regulatorien“. Fintechs müssen sich mit zahlreichen gesetzlichen Vorschriften und Einschränkungen auseinandersetzen. Doris Dietze begründete dies mit dem erhöhten Risiko, das oft mit Finanzprodukten einhergehe, und dem notwendigen Verbraucherschutz. Ein Unternehmen wie Kreditech ist deshalb am deutschen Markt gar nicht aktiv mit seinem Geschäftsmodell, Menschen Kredite zu geben, die sie anderweitig nicht bekommen. Die Kreditwürdigkeit wird dabei unter anderem anhand von Daten aus den sozialen Medien geprüft.

Alexander Graubner-Müller, Gründer und CEO von Kreditech

In absehbarer Zukunft sei es auch gar nicht das Ziel, Kredite in Deutschland anzubieten, sagte Kreditech-CEO Alexander Graubner-Müller. Viel mehr Potenzial böten Länder wie Brasilien oder Indien. Das Unternehmen selbst bleibt aber in Hamburg, obwohl er Berlin vorn sieht, was die Qualität der Fachkräfte dort angeht. Insgesamt waren sich die Teilnehmer der Runde aber einig, dass Hamburg attraktiv sei als Ort zum Leben und Arbeiten. Grundsätzlich gibt es das Problem, ausländische Fachkräfte unbürokratisch in den hiesigen Arbeitsmarkt einzugliedern.

Michael Kruse (FDP), Mitglied der Hamburger Bürgerschaft

Ein weiteres Beispiel für ausufernde Bürokratie jenseits der Finanzregulierung ist der Eintrag ins Handelsregister. Der kann acht Wochen und länger dauern und bedeutet Papierkram, während sich vergleichbare Anträge in anderen Ländern online und im Idealfall innerhalb von 24 Stunden erledigen lassen. Hier ist die Politik gefordert, für die auch Michael Kruse, Startup-Experte der Hamburger FDP, am Roundtable teilnahm. Er forderte unter anderem, dass Startups problemlos Zugang zu den sogenannten Clustern bekommen müssten, in denen Hamburg  jeweils Kompetenzen bestimmter Branchen bündelt.

Banken werden zu Softwareunternehmen

Wesentlich für den Digitalstandort Deutschland wird sein, welche Schwerpunkte zukünftig in der Bildung gesetzt werden. Michael Kruse brachte Programmieren als zweite Fremdsprache ins Gespräch. André M. Bajorat fürchtete, dass Banken die Arbeitslosen der Zukunft ausbilden könnten, wenn sie sich nicht auch als Softwareunternehmen begreifen würden. Zumindest Fintechs gegenüber haben sich Banken in den letzten zwei Jahren deutlich geöffnet. Davon profitiert figo, das Softwarelösungen für solche Kooperationen anbietet.

Andreas Wiethölter, CMO Zinspilot

Auch bei Deposit Solutions klappt die Zusammenarbeit mit den etablierten Finanzinstituten. Das Startup bietet mit seiner Plattform Zinspilot bankenübergreifend die besten Konditionen auf Fest- und Tagesgeld. 50.000 Privatkunden konnten dafür bereits gewonnen werden, aber die dahintersteckende Software ziele vor allem auf das B2B-Geschäft, erklärte Zinspilot-CMO Andreas Wiethölter. Die Banken zu überzeugen sei zwar immer noch kein Selbstgänger, falle aber inzwischen wesentlich leichter.

Simon Brunke, Gründer und CEO von Exporo, dem Gastgeber des Roundtables

Alles in allem verlief die Diskussion ziemlich harmonisch. Hamburg ist schön und ein toller Platz zum Arbeiten, Fintechs mit soliden Geschäftsmodellen gehört die Zukunft, die Politik sollte Ihnen das Leben erleichtern, ohne sie völlig von der regulatorischen Leine zu lassen, und Hamburg sollte dafür seine Ansprechpartner in Sachen Digitalisierung besser unter einen Hut bekommen. Ein solches Fazit könnte so oder so ähnlich wahrscheinlich jeder aus der Runde abnicken, und vieles davon gilt sicherlich für Startups insgesamt. Wir werden auf jeden Fall die hiesige Fintech-Szene weiterhin mit News und Berichten begleiten!

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wingu – ein Startup mit speziellem Sendungsbewusstsein

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Laut der eigenen Webseite bietet das Hamburger Startup wingu „location based content delivery“. Aber was ist damit gemeint? Auf jeden Fall wesentlich mehr als nur Werbung, wie wir bei unserem Besuch im Mindspace feststellen durften.

Normalerweise genügt dem Hamburger Team von wingu ein einzelnes Büro von durchschnittlicher Größe, doch vergangene Woche musste es ein ganzer Konferenzraum im Mindspace sein. Das Startup feierte nämlich seinen ersten Geburtstag und hatte dazu alle seine weiteren Mitarbeiter eingeladen. Die befinden sich sonst am zweiten Standort Krakau und als Freelancer in Rom, Madrid oder auf Gran Canaria. Daher sahen sich viele der Kollegen zum ersten Mal. Allerdings nicht, um die ganze Woche Party zu machen, sondern um in einem internen Hackathon das eigene Softwareangebot auszubauen.

Die Gründer von wingu bringen viel Erfahrung mit

wingus Geschäftsmodell ist nämlich das einer Software-as-a-Service, oder besser noch, Platform-as-a-Service. Gegründet wurde das Startup 2016 von Michael Wolf und Hanz Geeratz. Die beiden kennen sich seit 17 Jahren und haben bereits 2002 mit der Agentur Speicher 210 ihr erstes Unternehmen an den Start gebracht. Dort haben sie jahrelang Apps für ihre Kunden entwickelt. Mit der Zeit wurde der Wunsch immer größer, ein eigenes Produkt zu lancieren.

Hanz Geeratz, CTO, und Michael Wolf, CEO, die Gründer von wingu, mit der Starterbox

Die Idee dazu kam ihnen, als sie sich für einen Auftrag mit der Beacon-Technologie beschäftigten. Beacons sind kleine Sender, die hauptsächlich in geschlossenen Räumen angebracht werden und Nachrichten auslösen, sobald ein Smartphone mit einer passenden App in ihre Nähe kommt. Genau diese Dienstleistung bietet wingu an, und das ist längst noch nicht alles.

Trigger bestimmen Ort und Zeit einer Botschaft

Für Einsteiger gibt das Starterpaket mit drei Beacons. Deren Kauf ist aber nicht obligatorisch, Kunden können auch ihre eigenen Beacons verwenden, oder andere Trigger. Trigger sind Mittel zu dem Zweck Botschaften zu versenden. Dafür eignet sich im Prinzip auch ein NFC-Chip, der allerdings nur eine Reichweite von wenigen Zentimetern hat. Oder eine per GPS ermittelte bestimmte Position. Ein Trigger sorgt also dafür, dass der Empfänger an einem genau definierten Ort die richtige Nachricht bekommt. Ein weiterer Faktor kann die Zeit sein – vielleicht ergibt am Morgen eine andere Information Sinn als am Abend.

Im Mindspace hatte sich letzte Woche das gesamte Team zum internen Hackathon versammelt.

Kunden, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen möchten, können sich bei wingu registrieren, ihre Trigger anmelden und die auszuspielenden Inhalte eingeben. Für die Nutzung zahlen sie eine monatliche Gebühr. Im Prinzip kann jeder völlig eigenständig seinen Content erstellen. wingu bietet aber auch Workshops zu dem Thema an und vermittelt darauf spezialisierte Provider.

wingu konnte bereits namhafte Kunden gewinnen

Wie unterschiedlich die Software angewandt werden kann, zeigen drei Beispiele aus dem Portfolio von wingu. Bei Lego geht es ums Marketing, hier werden Kunden in den Läden auf Produkte hingewiesen. Bei den Robinson Hotels der TUI steht die Informationsübermittlung im Vordergrund, zum Beispiel, wann welche Einrichtungen wofür zur Verfügung stehen. Vattenfall schließlich nutzt die Technologie für die Mitarbeiterkommunikation und optimiert mit ihr Arbeitsabläufe.

Banshu ist die Startup-Hündin von wingu. Ihr Name stammt aus dem Japanischen und bedeutet „nach dem Herbst“.

Die Software funktioniert mit bestehenden Apps, Kunden können aber auch eine von wingu entwickelte verwenden, zum Beispiel als White-Lable-Lösung. Der Trend geht allerdings eher weg von dauerhaft installierten Apps und hin zu solchen, die nur für einen begrenzten Zeitraum aktiv sind, etwa bei einer Veranstaltung. Und zum Physical Web, das ebenfalls Beacons und dazu Bluetooth nutzt, um Botschaften an ein Smartphone schicken, ohne dass dafür eine spezielle App vorhanden sein muss. Der Geburtstagshackathon hatte genau dieses Physical Web zum Thema.

Bei wingu geht es also um ziemlich komplexe Technologien und Algorithmen. Da ist es von großem Vorteil, dass Michael und Hanz auf 15 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung zurückblicken können. Dementsprechend strukturiert und automatisiert sind viele Schritte des Programmierungsprozesses.

Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielfältig

Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen, denn seine Einsatzmöglichkeiten sind fast unbegrenzt, es muss nicht bei einfachen Textbotschaften bleiben. So lassen sich Angebote wie die von SurveyMonkey mit kurzen Umfragen oder Spotify mit passender Musik integrieren. Und wer schon einmal auf einer Messe wie der CeBit vergeblich nach einem bestimmten Aussteller gesucht hat, wünscht sich dringend Orientierungshilfe durch die Beacon-Technologie.

Klar, dass hierbei die Verarbeitung großer Mengen von Daten eine wesentliche Rolle spielt. Auch besteht beispielsweise die Möglichkeit, Bewegungsprofile von Kunden in Läden erstellen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es bei wingu mit dem Datenschutz hält. Die Antwort ist eindeutig: Man richtet sich streng nach dem europäischen Datenschutzgesetz, eine zusätzliche ISO-Zertifizierung wird gerade beantragt. Außerdem bleiben die Nutzer anonym, mehr als „da ist jemand“ wird nicht ermittelt, und die Daten werden auch nicht gehandelt. Hanz meint sowieso, dass das große Datensammeln ein Auslaufmodell sei.

wingu ist eine Wolke

Das gilt sicher nicht für wingu, denn das Unternehmen steht dank der Erfahrung seiner Gründer und dem Engagement zweier Privatinvestoren von Beginn an auf einer soliden Basis. Das Geschäft ist international ausgerichtet und in jeder Beziehung noch ausbaufähig. Das Wort „Wingu“ stammt übrigens aus der afrikanischen Sprache Suaheli und bedeutet dort „Wolke“. Für das Hamburger Startup gleichen Namens scheint die Zukunft eher heiter als bewölkt zu sein.

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Wie fair und nachhaltig kann Mode sein?

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Wie sieht die Mode der Zukunft aus? Wie fair kann sie sein, und wie nachhaltig? Um diese und weitere spannende Fragen ging es bei einer Diskussionsrunde im Rahmen der gerade stattfindenden Fashion Revolution Week.

Gleich zu Beginn entschuldigte sich Mimi Sewalski, Gastgeberin der Veranstaltung und Geschäftsführerin von Avocadostore.de, für einen kleinen Fehler bei der Eventbeschreibung. Da war die Rede von einer Podiumsdiskussion; tatsächlich hatte die Diskussionsrunde auf einem bequemen Sofa Platz genommen. Wenn’s weiter nichts ist. Das dürfte das zahlreich erschienene Publikum kaum gestört haben, schließlich ging es um die Inhalte, und die boten reichlich Anlass zum Nachdenken und Handeln.

Mimi Sewalski, Geschäftsführerin von Avocadostore.de

Der durchschnittliche Deutsche hat in vergangenen Jahr 60 Kleidungsstücke gekauft. Insgesamt haben sich den Kleiderschränken des Landes rund 52 Milliarden Teile angesammelt, von denen satte 40 % gar nicht getragen werden. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr gut 750.000 Tonnen Alttextilien ausrangiert werden. Damit ließe sich eine LKW-Kolonne von Kiel bis nach München bestücken, rechnete Mimi vor, die in ihrem Avocadostore seit 2010 nachhaltige und faire Mode und Accessoires verkauft, mit steigendem Erfolg. Aber was heißt das überhaupt in Bezug auf Mode: fair?

Fair müssen vor allem die Produktionsbedingungen sein

Der Begriff bezieht sich in allererster Linie auf die Produktionsbedingungen, darüber bestand in der Runde Einigkeit. Hier müsse größtmögliche Transparenz geschaffen werden, damit Kunden die Möglichkeit haben sich zu informieren. Ein Siegel könnte da helfen, meinte der Nachhaltigkeitsexperte Dr. Stefan Siemer, der „fair“ gar nicht so absolut versteht. „Weniger unfair“ sei auch schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Pola Fendel und Thekla Wilkening von der Kleiderei

Auf ein Siegel legen Pola Fendel und Thekla Wilkening von der Kleiderei weniger Wert, auf genaue Kenntnisse über die Herkunft von Mode schon. Sie reduzieren zudem mit ihrem Geschäftsmodell die Überfüllung im Kleiderschrank. Man kann bei ihnen ein Klamotten-Abo abschließen, bekommt monatlich neue Teile nach Wahl zugeschickt und sendet sie dann später wieder zurück. Eine ziemliche clevere Variante von Recycling, bei der allerdings ein Element etwas zu kurz kommt: die Spontanität.

Spontanität schlägt Vernunft

Gerade bei Kleidung sind spontane Lust- oder Frustkäufe keine Seltenheit. Da spielt es dann keine Rolle mehr, ob etwas fair, nachhaltig oder öko ist oder überhaupt gebraucht wird. Trotzdem muss man die Verbraucher auch über den Verstand zu erreichen versuchen. Zum Beispiel mit solchen Zahlen: Die Textilindustrie ist der drittgrößte Umweltverschmutzer überhaupt (Platz 1: Ölindustrie). Für die Herstellung eines normalen T-Shirts werden 2.700 Liter Wasser und 150 Gramm Pestizide verbraucht. 90 Millionen Kinder arbeiten weltweit allein in der Baumwollproduktion.

Nachhaltigkeitsexperte Dr. Stefan Siemer

Da könne man schon in Depressionen versinken. Oder sieben Jahre zurückdenken und überlegen, welchen Status faire Mode damals im Vergleich zu heute hatte, schlug Stefan Siemer vor. Und wie wie es wohl in sieben Jahren aussehen würde. Besser, zeigte sich die Mehrheit des Publikums optimistisch. Heute fehle vielerorts noch das richtige Angebot. Jeder Supermarkt, jeder Discounter hat inzwischen eine Ecke mit Bio-Produkten und Angeboten für Vegetarier, auch Food-Startups bekommen immer häufiger ihre Chance.

Juliana Holtzheimer von JAN ´N JUNE

Im Fashion-Bereich könnte ähnliches gelingen. Dachte sich auch das Hamburger Label JAN ´N JUNE, doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach. Sie und ihre Mitgründerin Anna Bronowski hätten sich die tollsten Kreationen ausgedacht für eine komplette Kollektion, erzählte Juliana Holtzheimer. Auch einen geeigneten Produktionsort in Polen hatten sie gefunden, fehlten nur noch die passenden Stoffe. Hier folgte die erste Ernüchterung: Auf den einschlägigen Messen gab es zwar die schönsten Muster und Farben, aber die waren meist weder fair noch bio. Und hatten sie schließlich was Passendes gefunden, hieß es, sie müssten mindestens 300 bis 500 Meter abnehmen, obwohl sie zum Start nur 20 Meter benötigten.

Der Markteintritt für Startups ist schwer

Das nächste Problem: den konventionellen Handel davon zu überzeugen, die Kollektion ins Sortiment zu nehmen. Da wird dann um Margen gefeilscht und mit dem Preis argumentiert. Der sei zu hoch und werde von den Kunden nicht akzeptiert. Dabei sind Markenprodukte oft noch viel teuer, ohne bessere Qualität zu bieten. Allerdings wird hier ein Stück Lebensgefühl verkauft, das sich rational nicht begründen lässt.

Anja Heuschkel von OTTO

Was also tun; die Verbraucher per Gesetz zu Fair Fashion zwingen? Das lässt sich in in einer Demokratie und auf einem globalisierten Markt kaum durchsetzen. Umdenken kann man aber durchaus beschleunigen, zumal, wenn ein Großkonzern wie OTTO mitmacht. Dort arbeitet Anja Heuschkel, die von der Aktion Cotton made in Africa berichtete. Deren Ziel ist es, bis 2020 bei den Eigenmarken nur noch nachhaltige Baumwolle zu verarbeiten. Um das dazugehörige Bewusstsein zu schaffen, müssen ziemlich dicke Bretter gebohrt werden. Intern ebenso wie auf Konsumentenseite, denn eine aufwändige Kampagne rund um Cotton made in Africa hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt, meinte Anja.

Der Vorwurf des Greenwashing nützt niemandem

Schnell wird bei solchen Aktionen der Vorwurf des „Greenwashing“ laut. Damit ist gemeint, dass ein Unternehmen Dinge nur zu Marketingzwecken tut, ohne dass sie wirklich Substanz besitzen. Ein zu leichtfertig geäußerter Vorwurf, der Unternehmen und Verbraucher schnell gleichgültig und zynisch werden lassen könnte, urteilte die Runde. Nach dem Motto, wenn mir eh keiner glaubt beziehungsweise sowieso alles gelogen ist, warum sollte ich mich dann überhaupt mit dem Thema beschäftigen. Alles, was nachhaltige Mode voranbringt, wurde begrüßt, da ist es auch kein Problem, wenn ein Unternehmen das für seine PR nutzt.

Volles Haus im Büro von Avocadostore.de

Machen wir uns nichts vor, Fair Fashion ist, mehr noch als ähnliche Trends im Food-Bereich, nach wie vor ein Nischenthema, und Transparenz bei Kleidung noch schwieriger herzustellen als bei Lebensmitteln. Der Bewusstseinswandel findet dennoch statt, auch wenn er vielen aus der Runde viel zu langsam geht. Ein schwieriges, aber attraktives Feld auch für Startups. Vielleicht gelingt irgendwann einem von ihnen das, was heute noch schwer vereinbar erscheint: nachhaltig und fair und gleichzeitig cool und massentauglich zu sein.

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Zum Frühstück: Startups aus Hamburg

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Ob das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Fest steht, dass ein leckeres Frühstück für einen gelungenen Tag in den Start sorgt. Im Rahmen unserer Serie „Spot on: Food & Health“ haben wir uns ein paar Startups angeschaut, die mit ihren Angeboten dazu beitragen können.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Ist das Frühstück denn nun die wichtigste Mahlzeit des Tages? Drei Antworten stehen zur Auswahl, bitte ankreuzen: ja / nein / kommt darauf an. Und richtig sind: alle drei, je nachdem, wenn man fragt. Denn in der Ernährungswissenschaft ist es häufig so, dass alte Gewissheiten heute nicht mehr gelten und morgen schon wieder alles anders ist. Manche Experten raten, kräftig zu frühstücken, um besser in und durch den Tag zu kommen, andere empfehlen, morgens ganz auf Nahrungsaufnahme zu verzichten um Kalorien zu sparen. Dazu sollte man es aber lieber nicht kommen lassen, denn dann würde man einige Köstlichen von Hamburger Food-Startups verpassen, die (nicht nur) zum Frühstück besonders gut schmecken.

Mehr als Müsli: Superfood von Seedheart

Da wäre zum Beispiel Seedheart vom Gründerduo Tobias Blume und Tilman Rautenstrauch. Was die beiden Jungs anbieten, sieht auf den ersten Blick aus wie normales Müsli, unterscheidet sich aber von der üblichen Ware durch den Verzicht auf die klassischen Zutaten wie Getreideflocken und Rosinen. Stattdessen gibt es so angesagte Ingredienzen wie Chia, Amaranth, Gojibeeren und sogar Hanfsamen. Deshalb passt auch der Name Superfood-Mischungen viel besser zu den Produkten von Seedheart. Die sind gesund und bio und stauben dabei nicht den Mund voll, sondern knuspern ordentlich.

Bei COW COW trifft Milch auf Schokolade


Ob Müsli oder Superfood, Milch passt auf jeden Fall gut dazu. Wer sich da etwas ganz Besonderes gönnen möchte, greift zu den Schokodrinks von COW COW. Die gibt es in drei Geschmacksrichtungen und enthalten neben Biomilch noch Zartbitter- oder Vollmilchschokolade beziehungsweise eine Mischung aus weißer Schokolade und Kaffee. Diese Variante ist für Kinder weniger geeignet, für sie gibt es den Biomilch-Snack „My Little Cow Cow“, der mit Honig gesüßt ist und daher nicht so überzuckert wie viele andere Riegel.

elikat backt den Kuchen ins Glas

Es soll ja Zeitgenossen geben, die erst am Nachmittag so richtig wach werden und dann ihr Frühstück einnehmen. Um diese Tageszeit ist so oder so ein Kuchen die richtige Wahl, und zwar aus dem Glas. Aus dem Glas? Ja, kein Witz, der Kuchen von elikat steckt in einem Glas, aus dem er sich wunderbar löffeln lässt. Zudem ist er vegan, glutenfrei, laktosefrei und überhaupt ohne irgendwelche überflüssigen Zusatzstoffe. Viel Geschmack ist trotzdem drin, dafür sorgen Zutaten wie Schokolade, Orangen, Zimt, Minze, Erdnüsse, Kokos und Zitronen. Und wem das Glas als Kuchenaufbewahrungsort trotzdem suspekt ist, für den gibt es die Kreationen von elikat auch als Backmischungen.

Fairer Kaffee, nordish by nature

Manch einer fühlt sich morgens erst wieder als Mensch, nachdem er seine erste Tasse Kaffee getrunken hat. Kaffee ist insgesamt das Lieblingsgetränk der Deutschen, noch vor Wasser und weit vor Bier. Wer sich ganz besonderen Kaffeegenuss gönnen möchte, sollte sich mal das Angebot von Nordish.Coffee anschauen. Das kommt in toll gestylter Verpackung daher, die zudem noch aluminiumfrei und umweltschonend ist. Angebaut wird der Kaffee in fair geführten Kooperativen in Ländern wie Peru, Honduras und Indonesien. Und was ist daran „nordish“? Na, die frische Nordluft, die bei der schonenden Röstung eine wichtige Rolle spielt, wie es auf der Webseite heißt.

Haselherz bringt die geballte Nuss aufs Brötchen

Für viele ist nicht nur Kaffee am Morgen unverzichtbar, sie schmieren sich auch seit frühester Kindheit diese Nuss-Nougat-Creme aufs Brötchen, deren Namen wir hier nicht nennen wollen. Dabei gibt es ein viel bessere Alternative: Haselherz. Während das beliebte Industrieprodukt nur zu 13 % aus Haselnüssen besteht, liegt der Wert bei den in drei Sorten angebotenen Aufstrichen von Haselherz zwischen 41 und sagenhaften 90 %. Gesüsst wird Kokosblütenzucker oder Trauben, und mehr kommt da auch gar nicht rein. Das ist natürlich bio, vegan und vor allem supernussig.

Goldbrot hat das volle Frühstücksprogramm

Für alle, denen das bisher a) zu süß und b) zu wenig war, und die es c) gewohnt sind, sich alle Mahlzeiten vom Lieferservice bringen zu lassen, kommt jetzt der rettende Tipp: Goldbrot! Bei diesem Lieferservice gibt es von Obst über Müsli bis zu Wraps, Lachsbrötchen und Hackspießen so ziemlich alles, was zu einem Brunch oder einer Frühstücksparty gehört, die sich auch über den ganzen Tag ziehen kann. Einzige Bedingung: Die Bestellung muss mindestens 24 Stunden im Voraus, beziehungsweise für das Wochenende und Montag bereits am Freitag erfolgen. Das Angebot richtet sich nicht zuletzt an Firmen, die ihren Mitarbeitern ein ordentliches Frühstück anbieten möchten. Das soll nämlich die Leistungsfähigkeit erhöhen. Oder auch nicht. Was soll’s, Hauptsache, es schmeckt!

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

Beitragsbild: pixabay

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Start & Found: ein Wochenende voller Startup-Spirit

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Wer die Entstehung eines Startups im Superzeitraffer miterleben wollte, war am Wochenende bei Start & Found im Mindspace genau richtig: Ideen, die neu entstehen und verworfen werden. Teams, die sich finden und wieder auseinanderfallen. Änderungen des Namens und des Geschäftsmodells. Und am Ende strahlende Gewinner.

Bewährter Ablauf für frische Ideen

Die meisten Leserinnen und Leser werden den Ablauf eines Hackathons, und in diese Kategorie fällt letztlich auch Start & Found, wahrscheinlich schon kennen. Deshalb hier nur kurz die wichtigsten Stationen zusammengefasst: Der Faciliator genannte Moderator erklärt die Regeln. Das übernahm zum zweiten Mal in Folge Daniel Johnsen aus Louisville, Kentucky.

Daniel Johnsen moderierte die Veranstaltung

Zur Auflockerung bildeten sich aus dem Teilnehmerfeld elf nach den Geburtstmonaten zusammengewürfelte Gruppen, die spontan Fantasieunternehmen mit kuriosen Namen pitchten. Danach ging es los mit dem eigentlichen Programm: Jeder, der eine Idee für ein Startup hatte, konnte sie innerhalb von 60 Sekunden seinen Mitstreitern vorstellen. 23 Ideengeber wagten sich insgesamt auf die Bühne, drei davon Frauen. Nun konnten alle Teilnehmer insgesamt drei Punkte beliebig auf die Projekte verteilen. Die Initiatoren der 14 beliebtesten durften noch einmal Werbung für ihre Sache machen und ihre Teams zusammensuchen, die die nächsten zwei Tage praktisch rund um die Uhr die Ideen umsetzen sollten.

Freitagabend: Präsenation der Ideen

Von Null auf Startup in weniger als 48 Stunden

Was da zwischen Freitag, 23 Uhr, und Sonntag, 17:30 Uhr alles passiert ist, lässt sich nur erahnen. Nicht alle Teilnehmer konnten diesen Startup-Marathon durchhalten, ins Ziel geschafft haben es letztlich elf Teams, die zum Teil mehrfach ihren Namen, ihr Geschäftsmodell und ihr Personal geändert haben. Wie gesagt, alles wie im richtigen Leben, nur in extrem kurzer Zeit. Dabei ist immer wieder verblüfend, was innerhalb von zwei Tagen alles möglich ist. Besonders bemerkenswert in diesem Jahr, wie ausgefeilt viele Präsentationenwaren und welche Liebe zum Detail da oft drinsteckte.

Die Jury: Michael Behrens (Jung von Matt), Edeltraut Leibrock (Union Investment), JuanaM. Sacristan (AUDEAMUS CAPITAL) und Holger Jürgens (20Scoops)

Als erste stellte sich das Team von Sparks der sechsköpfigen Jury. Dessen Konzept: Apps und Trainingspläne für Hobbysportler gibt es viele, was fehlt, ist ein Programm, das für  die nötige Motivation sorgt. Sparks will Menschen miteinander verbinden, die sich gegenseitig anspornen. Anspornend klingt auch der Name des nächsten Kandidaten: CheerUp. Zielgruppe sind hier eher ältere Leute, die Ärger mit ihrem Computer haben und unkomplizierte Hilfe suchen. Die soll per Telefon erfolgen, von Studenten, die je nach Fachwissen und Verfügbarkeit zum Einsatz kommen.

Bei vielen Projekten ging es um Motivation und Netzwerke

Bei der Startnummer drei stehen ebenfalls Unterstützung und Motivation im Vordergrund. Fokus! ist eine Community für Entrepreneure, die Workshops, hilfreiche Videos und jede Menge Kontakte für einen Jahresbeitrag von 300 Euro bieten soll. Noch kurz vor dem Pitch hieß das Projekt übrigens Do it Space. PayMyTip nannte sich am Freitag noch eTip und ist eine App, die in Zeiten bargeldlosen Bezahlen dafür sorgt, dass Restaurantpersonal trotzdem das verdiente Trinkgeld bekommt. Die Präsentation dafür war besonders ausgefeilt, allerdings etwas zu lang, denn jedes Team hatte nur drei Minuten Zeit für die Präsentation, plus drei Minuten Fragen von der Jury.

Für alle Pitches gab es zur Aufmunterung Standing Ovations vom Publikum

Social Network, Teil zwei. Bei Marvolio sind nicht Jungunternehmer die Zielgruppe, sondern Modedesigner. Die müssen sich speziellen Herausforderungen stellen, etwa bei der Beschaffung von Stoffen und anderen Materialien, die sich in der Gemeinschaft am besten bewältigen lassen. Mit diversen Herausforderungen hat auch eine richtig große Zielgruppe zu kämpfen, nämlich Mieter, die eine Reparatur in ihrer Wohnung benötigen. Denen hilft vielleicht bald myhomie, die smarte Hausmeister-App. Die erspart lästige Anrufe, bei denen man sowieso nur abgewimmelt wird, wie in einer Szene am Pitchanfang nachgespielt wurde.

Ein beliebtes Thema auch bei Start & Found: Food

Food ist zurzeit ein Trendthema, das zeigte sich auch bei Start & Found. Dabei haben viele keine Ahnung, wo ihr Essen überhaupt herkommt und wie es entsteht. Gerade bei Kindern gibt es oft erschreckende Wissenslücken. Experience Green will das ändern und hat dafür eine Growth Box mit Begleitbuch und -app entwickelt, die Kids zu kleinen Farmern macht. Das war beim Pitch tatsächlich alles zu sehen, ebenso wie die schönen Verpackungen und Teebeutel von Teavolution (Ex-movieTEA, aber auch der neue Name wird aus rechtlichen Gründen nicht bleiben). Bei dieser Präsentation ging es zu wie im amerikanischen Wahlkampf: „Yes, tea can“, hieß es, und „Make tea great again!“, denn „Amtssprache“ bei Start & Found ist Englisch.

Der Preis für den besten Pitch ging an das Team von The Wonderlab

Soviel zu den Teams, die zwar eine tolle Leistung abgeliefert haben, aber keinen der drei Hauptpreise abräumen konnten. Den ersten davon sicherte sich The Wonderlab, und zwar in der Kategorie „Best Pitch“. The Wonderlab hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder zu unterstützen und zu ermutigen, eigenständig Lösungen für die Probleme der Zukunft zu finden. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das Team rund um Ideengeberin Larissa Greth auch über das Wochenende hinaus am Ball bleibt. Eine Anschlussveranstaltung im Mindspace ist jedenfalls schon für den 7. Mai angekündigt.

Das beste Design kam vom Team Just Qook

Wie schon erwähnt, waren die Pitches bei Start & Found vor allen gestalterisch besonders gelungen. Der Preis für „Best Design“ ging schließlich an JustQook. Den Ausschlag dafür gegeben haben dürfte unter anderem die Darstellung von Moderator Daniel und der Juroren als Comicfiguren im Stil von South Park. JustQook ist ein Lieferservice für Köche, die Rezepte von Bloggern in die Tat umsetzen möchten und online mit einem Klick alle Zutaten bestellen können. Teamchefin Nives Haag ist selber Foodbloggerin, verfolgt die Idee schon über eine längere Zeit und wird sicher auf die eine oder andere Weise dranbleiben. Fun Fact am Rande: Teammitglied Caroline Bauer, Designerin, konnte bei ihrer fünften Teilnahme an einem solchen Event bereits zum vierten Mal einen Preis gewinnen.

Den Hauptgewinn sicherten sich Boris Juhl, Maximilian Antosch, Philippa Haamann, Marc Maibach und Tobias Federico Nolte von BIKE OR BUS

Gewonnen hat eine Entscheidungshilfe für alle Lebenslagen

Und jetzt ein kleiner Trommelwirbel für den Hauptgewinner des Abends: BIKE OR BUS! Vor dieser annähernd existenziellen Frage stehen jeden Morgen viele Menschen, wenn sie sich auf den Weg zur Arbeit machen. Eine App, die die relevanten Wetterdaten kennt, soll bei der Entscheidung helfen. Klingt ziemlich simpel, doch die Jury überzeugte eine Reihe von Punkten: die souveräne Präsentation inklusive einfahrendem Radler; eine tatsächlich schon funktionierende App; ein erfahrendes, heterogenes Team; und die Möglichkeit, die Idee auf viele andere Lebensbereiche auszuweiten. Auf dem letzten Chart hieß es nämlich auch „Dance or Dine“, „Couch or Crowd“, „Spend or Save“ und ganz allgemein „Do or Don’t“.

Damian Qipo, Serhat Kaya und Alexander Xavier Fichtl waren federführend für die Organisation zuständig. Zu harten Kern gehörte außerdem noch Daniel Matteo Matera.

Noch eine Fun Fact am Rande: Philippa Haamann, die Präsentatorin von BIKE OR BUS, hat zeitweilig die selbe Uni in Kentucky besucht wie Faciliator Daniel. Die Welt ist manchmal wirklich klein. Bemerkenswert auch der Erfolg der Frauen bei Start & Found. Zahlenmäßig waren sie zwar leider unterrepräsentiert, bei den Gewinnerteams spielten sie aber dominierende Rollen. Wenn das keine Motivation für kommende Events ist, sich als Frau zu bewerben. Am besten in der Kategorie „Developer“, denn die werden immer händeringend gesucht.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Juroren, Orgateam, Mentoren und wer sonst noch zum Gelingen von Start & Found beigetragen hat auf einem Bild.

Ein nächtes Mal wird es auf jeden Fall geben, und wenn alles klappt, gleich ein paar Nummern größer. Cheforganisator Serhat Kaya kündigte nämlich an, dass Start & Found Geschwister bekommen soll. Demnach wird nicht nur ein Hackathon für alle möglichen Themen stattfinden, es wird spezialisierte Ableger etwa zu Virtual Reality oder Food geben. Details dazu stehen noch in den Sternen. Weiter fortgeschritten ist dagegen die Planung für HackX, das im Oktober über die Bühne gehen wird. Und wenn das alles so gut wird wie Start & Found in diesem Frühjahr, dann wird das alles richtig gut!

Und wer sich jetzt den Startup-Virus eingefangen hat, der ist auf dieser Seite schonmal ganz richtig. Hier findet Ihr jeden Tag Geschichten, Interviews und News aus der Hamburger Startup-Szene. Unbedingt lesenswert sind auch unsere Rubriken wie Startup-Partner, Who’s who und natürlich der Hamburg Startups Monitor – die ultimative Datenbank für junge, innovative Unternehmen aus der Hansestadt!

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BeBrilliant – so funktioniert der Persönlichkeitstest aus dem Netz

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Eine Persönlichkeitsanalyse über das Internet verspricht das Startup BeBrilliant. Wie die Idee entstanden ist, was die Kunden genau erwartet und vieles mehr haben uns die Gründerinnen Julia Stein und Ragnhild Struss im Interview verraten.

 

Vielen Dank, dass Ihr Euch Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Könnt Ihr Euch zu Beginn bitte kurz vorstellen?

Ragnhild:

Gern. Ein Grund, warum wir die WebApp BeBrilliant entwickelt haben, ist die Feststellung, dass es Menschen häufig viel leichter fällt, andere Leute zu beschreiben als sich selbst. Also, lass mich mal mit Julia beginnen:

Ich habe selten jemanden getroffen, der Professionalität mit so viel guter Laune verbindet. Julia ist nicht nur Businesswoman, sondern auch noch Vollblut-Mama von zwei super süßen Töchtern. Ich weiß nicht, ob sie’s aus ihrem BWL Studium in Mannheim, aus ihrer Karriere bei Tchibo oder aus der Freelancer-Zeit mitbringt, aber vom Sales-Talent und ihrem strategischen Mastermind kann man sich echt ’ne Scheibe abschneiden. Bei BeBrilliant geht sie neben allen Marketing- und Business Development-Aktivitäten undercover als „Quasi-Nerd“ für alle Finance-, Legal- und IT-Themen an den Start.

Julia:

Jeder der Ragnhild schon erleben durfte, weiß, dass sie eine beeindruckende Persönlichkeit ist: Als erfolgreiche Gründerin und Geschäftsführerin der Beratung Struss und Partner Karrierestrategien hat sie bereits mit Mut, Durchsetzungsvermögen und Businesstalent überzeugt. Ihre Power, ihr Intellekt, ihre Empathie und ihre Erfahrung machen Sie zu einem ein Quell der Inspiration. Sie hat sich dem Menschen mit all seinen Facetten zur Lebensaufgabe gemacht. Durch ihre langjährige Expertise in der diagnostischen – aber immer hands-on – Persönlichkeitsberatung ist sie die unverzichtbare „Content-Queen“ bei BeBrilliant. Ihre Analysen – ob inhaltlich oder strategisch- treffen den Nagel auf den Kopf und sind immer ein Gewinn.

 

Wie ist die Idee zu BeBrilliant entstanden?

Ragnhild:

Wir haben festgestellt, dass unsere Freunde und Kollegen sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben immer wieder die Sinnfrage stellten. Spätestens in der 30ern macht sich Unzufriedenheit breit und das nagende Gefühl, eine Entscheidung treffen zu müssen, die eine Veränderung nach sich zieht.

Alle suchen nach Inspiration, Orientierung und Antworten. Die Frage ist immer wieder: „Was macht MICH wirklich glücklich?“ Klar, man redet mit Freunden, aber darüber hinaus? Self-help-Bücher kaufen oder zum Coach gehen. Beides erlebt einen Boom. Doch Coachingstunden sind kosten- und zeitintensiv, das Literaturangebot undurchsichtig und überwiegend zu generisch. BeBrilliant ist die Lösung, die Zeit und Geld spart: Individuell angeleitete Persönlichkeitsentwicklung – professionell und web-basiert. So richtet sich BeBrilliant an alle neugierigen Sucher, die sich selbst besser verstehen und ihr Leben authentisch gestalten wollen.

Julia:

Und oft beobachteten wir ganz konkrete Situationen, in denen sich jeder von uns schon einmal Hilfe von außen gewünscht hätte: Du hast zum Beispiel. ein wichtiges Vorstellungsgespräch vor dir und weißt nicht so recht, wie du dich selbst beschreiben sollst. BeBrilliant hilft da ganz pragmatisch, indem du in deiner Persönlichkeitsanalyse unter anderem vorformulierte Sätze zu deinen Stärken findest. Und zwar speziell auf deinen Charakter abgestimmt.

Julia Stein und Ragnhild Struss sind die Gründerinnen von BeBrilliant

 

BeBrilliant bietet drei verschiedene Serviceleistungen an. Welche sind das genau?

Ragnhild:

Zu allererst ist da das Herzstück der WebApp: die Persönlichkeitsanalyse. Sie basiert auf einem selbst entwickelten Test und liefert ausführliche und tiefgehende Erkenntnisse über den eigenen Charakter. Sie reicht von Kapiteln wie Persönlichkeitsmerkmale, Stressquellen, Kommunikations- und Entscheidungsverhalten über berufliche Aspekte wie Arbeitsstil, Teamarbeit und Führungsstil bis hin zu Flirttipps, Entwicklungspotenzialen und vielem mehr.

Damit es jedoch nicht nur bei der Theorie bleibt, gibt es ein angeleitetes Selbst-Coaching. Je nach Typ erhält der user deshalb auf seine Persönlichkeit zugeschnittene Tipps und Aufgaben, die zur Reflexion aufrufen oder konkrete Übungen und Handlungsvorschläge für den Alltag enthalten.

Julia:

Abgerundet wird das ganze durch das Feedback-Tool. Ehrliches Feedback von denen, deren Meinung wirklich zählt, ist Gold wert. Wir lassen den Nutzer seine Feedbacker selber aussuchen und stellen seine Selbsteinschätzung der Fremdeinschätzung gegenüber. Die Feedbacker können auch persönliches Lob und Entwicklungstipps anbringen. So macht jeder den zum Coach, die ihn am besten kennt. Einfach, ehrlich, anonym – und mega spannend.

Zusätzlich kann der Kunde Stimmungen, Gefühle und deren Ursachen im Alltag tracken und erhält passend zu seinem individuellen Profil Content-Empfehlungen aus dem Netz. Wichtig bei alledem ist uns: Persönlichkeitsentwicklung bedeutet dabei nicht übertriebene Selbstoptimierung, sondern authentische Selbstverwirklichung auf Basis einer besseren Selbst(er)kenntnis.

 

Wie sind die Persönlichkeitstests entstanden und welche wissenschaftliche Grundlage haben sie?

Julia:

Dem Testverfahren liegen Ragnhilds langjährige Erfahrung und Erkenntnisse aus verschiedenen personaldiagnostischen und psychologischen Verfahren zu Grunde. Sie ist ein großer Fan von positiver und Performance-Psychologie. Das BeBrilliant Verfahren ist eine selbst entwickelte Typologie. Die Normierung wurde über viele Jahre im Rahmen ihrer Karriereberatung vorgenommen, über Validität und Reliabilität lassen sich derzeit noch keine Aussagen treffen.

 

Die Erstellung von Persönlichkeitsprofilen ist nicht unproblematisch. Für manche kann das Ergebnis von der Selbstwahrnehmung deutlich abweichen und zu einem Konflikt führen. Wie geht Ihr mit der Verantwortung um?

Ragnhild:

Ja, das ist eine berechtigte Frage. Ich ermutige jeden, kritisch mit Persönlichkeitstests umzugehen. BeBrilliant ist alles andere als ein „quick and dirty“ Test. Der User reflektiert sich anhand von über 100 Fragen (pausieren jederzeit möglich) in Form einer Selbstbeschreibung. Dadurch gibt’s eine hohe Übereinstimmung zwischen Ergebnissen und Selbstbild. Dass man sich vielleicht trotzdem an dem einen oder anderen Punkt stößt, ist ganz normal. Keiner findet sich selbst ausnahmslos toll. Aber von Fokusgruppen wissen wir, dass sich die Kunden sehr gut – zum Teil erschreckend genau – wiedererkennen. Ansonsten kann man sich jederzeit per Mail an uns wenden, ich beantworte jede Email persönlich.

 

Momentan gibt es auf Eurer Webseite eine kostenfreie Testversion. Wie wollt Ihr bei BeBrilliant Geld verdienen?

Julia:

Das Geschäftsmodell von BeBrilliant basiert auf dem Freemium-Modell. Jeder kann den Persönlichkeitstest absolvieren und Feedbacker einladen, um im Anschluss direkt einen Teil des verfügbaren Inhaltes einzusehen. Zur Freischaltung des gesamten Contents kann aus zwei Produkten zu Preispunkten von 49,90 Euro beziehungsweise 99,90 Euro ausgewählt werden. Die Hamburg Startups-Leser sind natürlich herzlich eingeladen das gesamte Angebot mit folgendem Code kostenfrei auszuprobieren: hamburgstartups@bebrilliant.

 

Wie ist BeBrilliant finanziert?

Ragnhild:

Status quo ist eine einhundertprozentige Eigenfinanzierung. Das Ziel ist es, ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit gesundem, endogenem Wachstum aufzubauen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Acceleration, nicht Exit. Investoren an Bord zu holen ist nicht ausgeschlossen, aber diese Frage stellt sich aktuell noch nicht.

 

Wie stellt Ihr Euch die Entwicklung von BeBrilliant in den kommenden Monaten vor?

Ragnhild:

Erst einmal geht es darum, bekannter zu werden. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen BeBrilliant ausprobieren. Es gibt einfach so einen Motivationsschub, wenn man sich selber richtig gut kennt und weiß, wie man auf andere wirkt.

Julia:

Erreichen wollen wir das mit Hilfe von Medien-, Vertriebs-, Kooperationspartnern und über Social Media-Kanäle. Abgesehen davon werden wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Contents und spannender Features abreiten. Für 2018 sind unter anderem E-Books, weitere Selbstcoaching-Features und 1zu1-„Live“Coachings geplant.

 

Vielen Dank für das Interview!

Fotos: BeBrilliant

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Akanoo –über subtile Anreize und die Gefahr der Selbstüberschätzung

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Akanoo versucht, Besucher von Onlineshops mit dem richtigen Kaufanreiz im richtigen Moment zu überzeugen. Und das auf subtile Weise, denn auf Großspurigkeit verzichtet das Hamburger Startup gerne. Schließlich hat Mitgründer Jan-Paul zum Thema „Selbstüberschätzung bei der Innovationsbewertung“ promoviert.

Entstanden ist die Idee zu Akanoo vor mehr als vier Jahren. Damals war der Mitgründer und Wirtschaftsinformatiker Moritz Schott Marketingchef bei der Kennenlern-Plattform MeetOne und konnte dank eines Deals mit Pro 7 viel Geld in Werbung investieren. Mit bescheidenem Erfolg, es fehlte einfach an Informationen, wie sich potenzielle Kunden verhalten und auf welche Werbeimpulse sie reagieren.

Wie ich den Kunden dazu bringe etwas zu wollen

Dieses Problem diskutierte er mit dem erfahrenen Softwareentwickler Fabian Gebert, der noch den Marktforschungsprofi Jan-Paul Lüdtke mit ins Boot holte. Zusammen entwickelten sie das Konzept für Akanoo. Ziel war es herauszufinden, wie sich Besucher eines Onlineshops auf der Webseite verhalten, um ihnen daraus abgeleitet dann Inhalte anzubieten, die sie zu einem Kaufabschluss oder anderen Interaktionen animieren.

Die lichtdurchfluteten Büroräume von Akanoo befinden sich im Mittelweg nahe der Außenalster.

Das geschieht ziemlich subtil und garantiert nicht durch aufdringliche Pop-ups oder ähnliches. Rabatte und andere Vergünstigungen funktionieren fast immer, maßgeschneiderte Empfehlungen, basierend auf bisherigen Käufen und Interessen, ebenfalls. Was dagegen kaum Erfolg hat, sind standardisierte Angebote, die nicht auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten sind. Was klappt und was nicht, hat das Team anfangs durch Versuch und Irrtum herausgefunden, basierend natürlich auf Fachwissen.

Inzwischen hat Akanoo reichlich Erfahrungswerte gesammelt und die Algorithmen entsprechend verfeinert. 20 Mitarbeiter kümmern sich mittlerweile um rund 40 Kunden, aktuell zum Beispiel C&A und brands4friends. Bisher hat sich seit Bestehen noch in jedem Jahr der Umsatz mehr als verdoppelt. Der kommt nicht nur aus deutschsprachigen Ländern, sondern auch beispielsweise aus Großbritannien und Frankreich. Allein für den französischen Markt beschäftigt das Unternehmen zwei Muttersprachler.

Akanoo steht finanziell auf festen Beinen

Das Startup, das inzwischen profitabel arbeitet, ist über ein Familiy Office finanziert. Zustande kam der Kontakt über die TU Hamburg, an der sowohl Jan-Paul als auch Fabian studiert haben (Moritz hat das in Würzburg getan). Beste Voraussetzungen also, um das Geschäft weiter auszubauen. Akanoo möchte neue Branchen für sich gewinnen, beispielsweise Reise, Finanzen oder Automobile. Dabei geht der Service weit über die Bereitstellung der Software hinaus. Akanoo kümmert sich auch um die Konzipierung und Planung der Kampagnen und arbeitet bei Bedarf mit schon involvierten Agenturen eng zusammen.

Jan-Paul Lüdtke ist bei Akanoo für das Business Development zuständig

Sinnvoll ist der Service für Webseiten, die mindestens 50.000 Besucher pro Monat haben, ansonsten ist die zu analysierende Datenmenge zu gering. Für kleine Händler mit zehn zahlenden Kunden die Woche lohnt es sich also nicht, obwohl vielleicht einige von ihnen der Meinung sind, bald in ganz andere Dimensionen vorstoßen zu können. Mit Selbstüberschätzung kennt Jan-Paul sich aus, er hat im Rahmen seiner Doktorarbeit zu dem Thema geforscht. Der genaue Titel seiner Dissertation lautet „Selbstüberschätzung bei der Innovationsbewertung.“

Selbstüberschätzer gefährden das Team

Die soll ja gerade in Startup-Kreisen durchaus vorkommen, deshalb haben wir Jan-Paul zu seinen Erkenntnissen etwas genauer befragt. Bevor er mit seinen Forschung begann, hatte er bereits für Konzerne in Innovationsprojekten gearbeitet und dabei festgestellt, dass Wunsch und Wirklichkeit oft auseinanderklafften. Dabei kam es gar nicht so sehr auf den tatsächlich Innovationsgrad einer Idee oder eines Produktes an. Der ist für Erfolg nicht so entscheidend, wie viele denken. Vielmehr wollte Jan-Paul wissen, welchen Einfluss Selbstüberschätzer auf die Gruppendynamik haben.

Dafür hat er Gruppen zusammengestellt und sich Teilnehmer mit leichtem Hang zum Größenwahn geradezu herangezüchtet. Diesen Personen hat er Aufgaben gestellt und sie unabhängig vom Ergebnis ausdrücklich gelobt, so lange, bis das dadurch entstandene Selbstbild deutlich von der Fremdwahrnehmung und der Realität abwich. Mit dem Resultat, dass die überselbstbewussten Probanden versuchten ihre Gruppen zu dominieren.

Theoretisch läuft eine Kugel unfallfrei durch dieses Gebilde, praktisch fliegt sie oft aus der Kurve. Die Konstruktion verbildlicht die komplexe Software, die bei Akanoo zum Einsatz kommt.

Eine mögliche Folge wäre es nun, dass die Selbstüberschätzer tatsächlich eine akzetierte Führungsrolle übernehmen und sagen, wo es lang geht. Auch wenn das wahrscheinlich in die falsche Richtung führen wurde. Im Gegensatz dazu hat Jan-Paul festgestellt, dass die anderen Teammitglieder eher auf stur schalten, wichtige Informationen für sich behalten und überhaupt die interne Kommunikation einschränken.

Die wichtigsten Erkenntnisse seiner Forschung passen in jedes Handbuch über Gründungskultur. Demnach funktioniert ein gutes Team nur, wenn jeder die Meinung der anderen ernst nimmt. Wenn die Mitglieder unterschiedliche, sich ergänzende Fähigkeiten besitzen und die Entscheider, darauf achten, Leute zu engagieren, die etwas können, was sie selbst nicht können. Niemand sollte seine Fähigkeit überschätzen, die Zukunft vorherzusagen. Und Alleingänge können nie so erfolgreich sein wie in der Gruppe diskutierte Entscheidungen.

Die E-Commerce-Dienstleister sind gut vernetzt

An Alleingängen ist auch Akanoo nicht interessiert. Regelmäßig trifft man sich mit anderen Hamburger Unternehmen, die ebenfalls als E-Commerce-Dienstleister am Start sind, etwa Shipcloud, Gpredictive oder Picalike. Der Zusammenhalt in der Szene ist also gut, sodass Jan-Paul nur eine kleine Bitte an den Standort Hamburg hat. Eine von der Stadt subventionierte Proficard für den öffentlichen Nahverkehr könnte Fachkräften einen zusätzlichen Anreiz bieten in der Hansestadt zu arbeiten. Und mit zusätzlichen Anreizen kennt sich Akanoo bekanntlich aus.

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Das Food Innovation Camp wird der Treffpunkt der Food-Szene!

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Alle, die sich beruflich mit dem Thema Food beschäftigen, sollten sich den 17. Juli ganz dick im Kalender anstreichen. Denn an diesem Tag feiert das Food Innovation Camp seine Premiere, veranstaltet von Hamburg Startups in Kooperation mit dem Gastgewerbe-Magazin. Was Euch da erwartet und wie Ihr daran teilnehmen könnt, erfahrt Ihr in unserem Vorabbericht!

Schon Goethe wusste: Gutes Essen und Geschäftserfolg hängen zusammen

Wer an Essen, Trinken und Startups zugleich denkt, denkt vermutlich an Pizza und Mate. Dem Klischee nach sind das die Grundnahrungsmittel junger Gründerinnen und Gründer, die diese angeblich auch nur irgendwie nebenbei zu sich nehmen. Dabei wäre es viel schlauer, der Nahrungsaufnahme mehr Beachtung zu schenken, denn:

Wenn ihr gegessen und getrunken habt, seid ihr wie neu geboren; seid stärker, mutiger, geschickter zu eurem Geschäft.

So schrieb es einst Johann Wolfgang von Goethe in seinem Drama „Götz von Berlichingen“, und so gilt es noch heute.

Das Food Innovation Camp wird in der Handelskammer stattfinden (hier beim Gründertag 2016)

Dementsprechend müssten Food-Startups besonders geschäftstüchtig sein, denn sie beschäftigen sich hauptberuflich mit Ernährung, oft zudem in ihrer gesündesten Variante. Wie es um den Erfolg und die Produkte dieser aufstrebenden Unternehmen bestellt ist, lässt sich trefflich am 17. Juli in der Handelskammer Hamburg besichtigen. Dann veranstaltet nämlich Hamburg Startups in Kooperation mit dem Gastgewerbe-Magazin das Food Innovation Camp.

Hamburg ist prädestiniert für das Food Innovation Camp

Die Hansestadt als ebenso traditionsreichen wie innovativen Standort für den Food- und Gastronomie-Bereich haben wir in unserer Reihe Spot on: Food & Health in den letzten Monaten ausführlich gewürdigt. Das Camp wird nun den krönenden Abschluss bilden mit einem vielfältigen Programm. Selbstverständlich bekommen Startups die Gelegenheit, ihre Köstlichkeiten einem gezielt eingeladenen Fachpublikum schmackhaft zu machen.

Erwartet werden bis zu 600 Gäste, darunter Investoren und Vertretern des Einzel- und Großhandels, der Nahrungsmittelindustrie, der Gastronomie- und Hotelleriebranche, der Presse und vieler anderer relevanter Bereiche. Die Vertreter werden von uns direkt eingeladen und stehen auch den Ausstellern und dem Fachpublikum als Gesprächspartner in Speeddatings und Matchmakings zur Verfügung.

Auch Dank unserer Netzwerkpartner, dem foodactive e.V. und der DEHOGA Hamburg, erreichen wir eine große Bandbreite an attraktiven Gesprächspartnern. Netzwerken weit über Smalltalk hinaus steht also auf der Tagesordnung, die Chancen für Startups, wertvolle Geschäftsbeziehungen zu knüpfen, stehen bestens. Wie wichtig die sind, betont Ralf Dümmel, geschäftsführender Gesellschafter DS Produkte und Investor aus „Die Höhle der Löwen“:

Food-Startups sind weiterhin stark im Kommen, und auch wir können bestätigen, dass unsere Food-Investments sich über unseren Erwartungen entwickelt haben. Dennoch ist der Wettbewerb im Handel ist riesig, denn die Fläche wird dort nicht größer und man muss sich gegen gestandene Marken durchsetzen und etablieren. Aber der Handel ist hungrig und durstig auf innovative Produkte und möchte seinen Kunden Agilität im Sortiment bieten. Das ist die große Chance für neue Produkte. Daher unterstützen wir sehr gerne das Food Innovation Camp.

Ralf Dümmel (Foto: Rieka Anscheit)

Den passenden Geschäftspartner zu finden, dazu tragen auch von Hamburg Startups maßgeschneiderte Speeddatings und Matchmakings bei – da ist niemand auf Zufallsbegegnungen angewiesen. Zielführende Vorträge und Workshops zu allen Themen, die Food-Startups unter den Nägen brennen, sorgen für ein volles Programm den ganzen Tag lang. Ein absoluter Höhepunkt erwartet die Besucher dann am Abend: die Verleihung des Hamburg Startups Food Award!

Höhepunkt am Abend: die Preisverleihung zum Food Innovation Award

Zusammen mit unseren Partnern, der Iwan Budnikowski GmbH, der Hamburger Morgenpost und Foodist, küren wir das leckersten, innovativsten und einfach besten Food-Startups in den Kategorien NEWCOMER, BESTES PRODUKT und BESTE INNOVATION.

Zudem vergeben wir gemeinsam mit dem Gastgewerbe-Magazin einen Preis in der Kategorie Gastronomie/Hotellerie. Wie Ihr Euch dafür bewerben könnt, verraten wir in Kürze!

Kann es etwas Schöneres geben, als sich mit dem Genuss zu beschäftigen? Wir finden nicht . Unsere Leser übrigens auch nicht – unsere Gastro- und Essen & Trinken-Tipps sind für sie ein absolutes ‚Must have‘. In  den MOPO-Magazinen, in der Zeitung und natürlich online. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir in der Jury dabei sein dürfen und hautnah alle neuen Trends aufsaugen können.

Kommentiert Michaela Schirrmann, Geschäftsführerin von DUMONT Media und verantwortlich für das Marketing der Hamburger Morgenpost, den Wettbewerb.

Ihr wollt dabei sein? Kein Problem!

Als Gast:

Das Food Innovation Camp ist also eine Fachkonferenz, die keine Wünsche offen lässt. Profis aus allen Bereichen der Food-Szene treffen hier aufeinander; wer da nicht dabei sein wird, wird definitiv was verpassen. Also, am besten gleich Tickets zum nur bis zum 21. Mai gültigen Earlybird-Tarif sichern, und zwar hier.

Als Aussteller:

Oder noch besser: als Startup als Aussteller mitmachen! Gesucht werden junge Unternehmen aus den Bereichen Food, Food-Tech, Logistik und Hospitality. Startups mit passenden innovativen Geschäftsideen können sich bis zum 31. Mai über diesen Bewerbungsbogen registrieren. Einen Überblick über die wichtigsten Konditionen gibt der Screenshot oben. Bitte beachtet, dass wir nur die Fläche zur Verfügung stellen, alle für den Stand notwendigen Utensilien müsst ihr selber mitbringen. Die komplette Übersicht zum Food Innovation Camp gibt es hier.

 

Was sagt die Food-Startup Community dazu?

Über das Camp und sein Programm werden wir Euch regelmäßig auf dieser Seite mit den neuesten Informationen versorgen, also bleibt dran! Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, nicht nur bei uns, sondern beispielsweise auch bei Juliane Eichblatt, Geschäftsführerin von Frischepost:

Wir freuen uns schon sehr auf das Food Innovation Camp im Juli, denn es vereint nicht nur viele Food-Startups an einem Ort, sondern bietet uns auch tolle Netzwerkmöglichkeiten mit Hamburger Gastronomen und dem Einzelhandel. Wir bauen mit Frischepost ein Hamburger Netzwerk für eine regionale Esskultur auf – hier kooperieren wir nicht nur mit über 100 Höfen, Food Startups und Manufakturen, sondern auch mit Hamburger Köchen wie Fabio Haebel und Thomas Sampl und dem Einzelhandel wie z.B. BUDNI. Toll, dass das Food Innovation Camp alle zusammenbringt. Denn Hamburg wird in unseren Augen zu einem richtigen Food-Innovation Standort!!

Felix Leonhardt, Geschäftsführer von purefood, schließt sich an:

Hamburg hat jetzt bereits viele spannende Food-Startups und bietet mit regionalen Großhändlern und starken Einzelhändlern wie Edeka Struve, Niemerszein und Rewe Stanislawski ein perfektes Umfeld, um neue Produkte auf den Markt zu bringen. Das Food Innovation Camp bietet eine super Gelegenheit, sich mit Einkäufern zu treffen und unter Startups auszutauschen.

 

 

 

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Fünf Dinge, die Startups von Food-Unternehmen lernen können

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Große Unternehmen sind unflexibel und treiben Innovationen oft nur im Schneckentempo voran? Stimmt nicht, findet Eugenia Lagemann. Als Leiterin des Markenteams von fischerAppelt in Hamburg arbeitet sie eng mit verschiedenen Food-and-Beverage-Kunden zusammen. Was sich Startups von den Großen abgucken sollten, verrät sie hier in einem Gastbeitrag. Eine weitere spannende Episode unserer Reihe „Spot on: Food and Health“.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

1. Keine Panik vor Trennungsschmerz

Es gibt kaum etwas mutigeres, als ein Unternehmen zu gründen. Danach heißt es jedoch: Weiterhin Mut beweisen.  Vor allem, was das Produktportfolio angeht. Wenn etwas nicht funktioniert: Let it go! Das gilt sowohl für Neuheiten als auch für Produkte, die schon eine Weile auf dem Markt sind, aber nicht mehr funktionieren.

Aus diesem Grund könnte es bei McDonald’s bald nur noch Burger und Fritten geben. Denn der Fast-Food-Riese will gesundes Zeugs wie Salate und Wraps von der Karte verbannen. Warum? Weil es sich die Kunden so gewünscht haben. Denn wer geht schon zu McDonald’s, um eine Diät zu machen?

2. Nicht jeder muss Dich lieb haben

Man muss nicht Everybody’s Darling sein, um den Umsatz zu steigern. Es kann auch sehr gut funktionieren, Kante zu zeigen. Wichtig ist es dabei, glaubwürdig zu sein. Die Whisky-Marke Laphroaig ist ein Beispiel dafür. Hier spielen Marketing und PR damit, dass man den Whisky entweder liebt oder hasst. Das ist gut, denn nur so können Marken aus der Masse hervorstechen. Mittlerweile hat es Laphroaig in die meisten gut sortierten Barregale geschafft.

3. Lorbeeren ernten und flexibel weiter verwerten

Es ist eine Binsenweisheit: Sind die ersten Lorbeeren geerntet, sollte man sich nicht auf ihnen ausruhen. Dennoch verliert diese Aussage niemals an Relevanz. Flexibilität ist nämlich ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Um erfolgreich zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Zielgruppen kennen und wissen, welche Trends sie gerade bewegen – und darauf schnellst möglich reagieren. Ist gerade das Thema vegane Ernährung en vogue? Dann dürfen passende Produkte im Portfolio nicht fehlen. Rama hat das mit Rama 100 Prozent pflanzlich gemacht. Ein sogenanntes ASMR-Video (Autonomous Sensory Meridian Response) erzeugt zielgruppengerecht Aufmerksamkeit.

4. Der Marke einen Charakter verpassen

Marken müssen heutzutage das Lebensgefühl ihrer Zielgruppe treffen und Charakter haben. Weil viele Verbraucher immer stärker Wert auf Nachhaltigkeit legen, ist eine CSR-Strategie nicht mehr ein nice-to-have, sondern ein must-have (CSR = Corporate Social Responsibility, also unternehmerische Sozialverantwortung).

Die Eismarke Ben & Jerry’s hat das besonders gut verinnerlicht. Sie verfolgt eine soziale Mission, die auf drei Säulen basiert: faire Produkte, verantwortliches wirtschaftliches Handeln und soziales Engagement für die Gesellschaft. Genau das macht die Marke so erfolgreich.

5. Da sein, wo die Zielgruppe ist

Der Kontext, in dem ein Produkt platziert wird, spielt eine große Rolle für den Erfolg. Kein Wunder, dass sogenannte Concept Stores immer beliebter werden. Denn diese bieten für eine gewisse Zielgruppe diverse Produkte, die zu ihrem Lifestyle passen.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Kontext wichtig ist, beweist der Aufstieg der Micro-Influencer. Denn über dieser können Marken noch direkter in die Lebenswelt ihrer Konsumenten eintauchen – und erhalten so schneller die erwünschte Aufmerksamkeit. Coca-Cola hat, was das angeht, die Nase vorn und setzt auf einen Mix aus großen Starts und weniger bekannten Kooperationspartnern.

Über Eugenia Lagemann

Eugenia Lagemann leitet das Markenteam von fischerAppelt in Hamburg und arbeitet eng mit verschiedenen Food-and-Beverage-Kunden zusammen.

(Bild: fischerAppelt)

Eugenia Lagemann leitet das Markenteam von fischerAppelt in Hamburg und arbeitet eng mit verschiedenen Food-and-Beverage-Kunden zusammen.

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein in vieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

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Mit Eventbrite und Facebook zur erfolgreichen Veranstaltung

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In einer Stadt wie Hamburg suchen jede Woche, ja jeden Tag zahlreiche Veranstaltungen ihr Publikum. Da ist es entscheidend, überhaupt wahrgenommen zu werden, und vor allem von der richtigen Zielgruppe. Wie das gelingen kann, war Thema eines Workshops von Eventbrite und Facebook.

Event Academy nannte sich dieser Workshop, zu dem Eventbrite in die Räume der Hamburger Niederlassung von Facebook eingeladen hatte. Die Kernfrage lautete: Wie plane ich eine Kampagne auf Facebook? Für die ersten Schritte gilt folgende Checkliste:

  • Ermittle deine Werbeziele
  • Wähle deine Zielgruppe
  • Wähle die passenden Werbeformate
  • Miss deine Performance

Und muss es unbdingt Facebook sein? Sicher nicht, andererseits fällt es heutzutage schwer, den Marktführer unter den sozialen Medien zu ignorieren, wie folgende Zahlen verdeutlichen.

Events im digitalen Zeitalter, und warum die Conversion Rate so wichtig ist

Dass Facebook eine Supermacht im Internet ist, muss man wohl niemandem erklären. 1,86 Milliarden Menschen nutzen den Dienst jeden Monat, davon 1,74 Milliarden (auch) mobil. Für viele von ihnen ist Facebook die wichtigste Informationsquelle für Veranstaltungen, weshalb eine große Zahl davon dort beworben wird. Genauer gesagt, 47 Millionen im Jahr, Tendenz natürlich steigend. 550 Millionen Nutzer beschäftigen sich monatlich mit Facebook Events, 35 Millionen schauen sie sich täglich an. Ein riesiges Potenzial ist also vorhanden, aber auch enorme Konkurrenz.

Sandro Spiess von Eventbrite klärte unter anderem über die Conversion Rate auf.

Um da aufzufallen, müssen eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden. Und es geht ja nicht nur um Aufmerksamkeit, entscheidend ist am Ende die Conversion Rate. Das ist der Wert, der den Erfolg einer Kampagne definiert, errechnet nach der einfachen Formel: Anzahl der Ticketkäufer/Anzahl der Webseitenbesucher x 100. Die Ticketverkäufe können auch in Relation gesetzt werden zu den Aufrufen eines Facebook-Posts oder ähnlichem. In jedem Fall gilt natürlich: Je höher der Wert, desto erfolgreicher die Kampagne. Das ist auch gemeint mit „Ermittle deine Werbeziele“. Es ist zwar schön, wenn viele Leute auf Facebook Interesse für ein Event bekunden oder gar ihr Kommen ankündigen, aber Geld verdient nur, wer Tickets verkauft. Das muss das Ziel sein.

Personenbasiertes Marketing und Mobile first

Um eine hohe Conversion Rate zu erreichen, muss die Zielgruppe möglichst genau definiert und angesprochen werden. Dabei ist eine präzise Datenauswertung der Schlüssel zum Erfolg. Es reicht nicht zu glauben, man kenne seine potenziellen Kunden gefühlsmäßig sowieso schon, wie dieses Zitat des Romandetektivs Sherlock Holmes verdeutlicht:

Es ist ein kapitaler Fehler, eine Theorie aufzustellen, bevor man entsprechende Anhaltspunkte hat. Unbewusst beginnt man Fakten zu verdrehen, damit sie zu den Theorien passen, statt dass die Theorien zu den Fakten passen.

Drei grundsätzliche Arten von Zielgruppen gibt es:

Core Audiences. Diese werden nach klassischen soziodemografischen Kriterien gebildet. Das wären zum Beispiel Alter, Wohnort oder persönliche Interessen. Hier kann man am leichtesten in die Sherlock-Falle tappen, aber es ist sicherlich sinnvoller, eine in Hamburg stattfindende Veranstaltung auch Hamburger Nutzern vorzustellen als Münchnern. Ähnlich eindeutige Fälle lassen sich auch an anderen Eigenschaften festmachen.

Custom Audiences. Hier geht es um Personen, die bereits Interesse an einem Post oder einer Webseite gezeigt haben, schon Kunden waren oder einen Newsletter abonniert haben. Je nach Interesse, Kaufabsicht oder Kaufverhalten lassen sich die Kampagnen auf diese Personen maßschneidern.

Lookalike Audiences. Außgehend von den Custom Audiences lassen sich Zielgruppen bilden, die ein vergleichbares Verhalten oder ähnliche Interessen zeigen und daher als potenzielle Kunden gelten können.

Ewelina Yildiz von Facebook führte durch den Workshop und sprach über personenbasiertes Markting und die Rolle von Mobile

Um erfolgreich für seine Events zu werben, muss man aber nicht nur seine Zielgruppe möglichst genau kennen. Ebenso wichtig ist die Gestaltung der Kampagne. Und dabei gewinnt der mobile Auftritt immer mehr an Bedeutung. Gerade jüngere Nutzer sind inzwischen länger mit dem Smartphone im Internet unterwegs als über Laptop oder PC. Dementsprechend sollten Posts im Zweifelsfall so gestaltet sein, dass sie vor allem in der Darstellung auf mobilen Geräten funktionieren. So bekommen beispielsweise Werbevideos eine völlig andere Dramaturgie als im Fernsehen: Keine lange Story, sondern gleich zu Beginn das Produkt, weniger Ton und mehr Text, da Videos bei Facebook zunächst stumm bleiben.

Erfolg messen mit dem Facebook Pixel

Um Kampagnen richtig zu planen, auszuwerten und zu optimieren, benötigt man möglichst viele möglichst präzise Daten. Um diese zu generieren, gibt es den Facebook Pixel, der sich überein paar Zeilen Code in den Webseitencode einbauen lässt. Damit kann man sogenannte Ereignisse auswerten, von den folgende standardisiert sind:

Inhalte anzeigen. Schlüsselt auf, welche Seiten, Beiträge und Artikel betrachtet wurden.

Suchen. Hier geht es um die Suchvorgänge auf einer Webseite.

In den Einkaufswagen. Waren, die im Einkaufswagen landen, können, müssen aber nicht gekauft werden. Das lässt sich hier unterscheiden.

Zur Wunschliste hinzufügen. Gibt es Produkte, die zwar gewünscht, aber noch nicht gekauft wurden? Hier hilft womöglich ein weiterer Werbeanstoß.

Kaufvorgang starten. Hier fehlt nicht mehr viel zum endgültigen Kauf, aber vielleicht wurde der Vorgang durch äußere Ereignisse unterbrochen?

Zahlungsinformationen hinzufügen. Fast geschafft, aber… (siehe oben).

Kauf abschließen. Geschafft! Der Kunde hat gekauft und kann für weitere Produkte angesprochen werden. Oder eben auch nicht, wenn es sich zum Beispiel um ein einmaliges Event handelt.

Lead. Dieses Ereignis sammelt alle Nutzer ein, die ein Angebot angefragt haben.

Registrierung abschließen. Wer sich etwa für einen Newsletter angemeldet hat, wird vermutlich auch für passende Werbung empfänglich sein.

Iva Zaharieva von Facebook referierte über Facebook Pixel

Zusätzlich lassen sich auch noch Ereignisse individuell definieren. Es wird also jeweils analysiert, wann welche (potenziellen) Kunden wie und wo auf einer Webseite agiert haben. Innerhalb bereits festgelegter Zielgruppen lassen sich dann noch genauer auf das jeweilige Verhalten zugeschnittene Werbeimpulse setzen.

Events optimal aufsetzen mit Eventbrite

Das klingt gut, aber einige werden wahrscheinlich schon an der Stelle „Code…einbauen“ ausgestiegen sein. Das klingt für jemanden, der sich mit Programmierung nicht auskennt und einfach nur ein Event aufsetzen will, eher abschreckend. Und da es darum in dem Workshop hauptsächlich ging, kann jetzt Eventbrite für ein wenig Erleichterung sorgen. Bei Veranstaltungen, die über Eventbrite auf Facebook veröffentlicht werden, erübrigt sich die Fummelei mit dem Code. Gut, erstellt werden muss der Pixel schon noch. Dann genügt es allerdings, die dazugehörige Pixel-ID in das passende Feld bei der Eventverwaltung einzugeben und bis zu vier verschiedene Standardereignisse für ein oder mehrere Events festzulegen.

Daniel Levitan erklärte abschließend, wie sich Veranstaltungen optimal bei Eventbrite verwalten lassen.

Danach lässt sich auswerten, welche Kampagnen wann und wie gewirkt haben. Hier noch ein paar Tipps für das optimale Eventposting:

  • Ein möglichst plakatives Veranstaltungsfoto mit wenig Text wählen. Bilder, die zu mehr als 20 % aus Text bestehen, werden von Facebook oft nicht als Anzeige zugelassen.
  • Einen prägnanten, aussagekräftigen Namen wählen. Bei dem Überangebot an Postings bleibt nicht viel Zeit, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ein einprägsamer Titel hilft da sehr.
  • Ort, Datum und Uhrzeit deutlich angeben. Klingt banal, aber wer diese Basisinformationen erst suchen muss, verliert schnell wieder das Interesse an einer Veranstaltung.
  • Eine animierende Beschreibung verfassen. Was nützt der beste Name, wenn der beschreibende Text dann langweilig oder verwirrend ist? Da sollten die wichtigsten Infos zum Ablauf rein, kein marktschreierisches Geschwätz, aber auch kein Beamtendeutsch.
  • Den Link für den Ticketkauf an den Anfang stellen. Das klingt jetzt etwas ungewöhnlich, aber schließlich sei noch einmal daran erinnert, dass es letztlich um den Verkauf von Tickets gehen soll. Warum also nicht den Bestelllink gleich in die erste Zeile schreiben? Das erspart die Suche, und in einer Welt mit immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen zählt jede Sekunde.

Die hier genannten Anwendungsmöglichkeiten und Ratschläge sind nicht vollständig, die Möglichkeiten, seine Veranstaltungen erfolgreich zu bewerben, vielfältig. Ein endgültiges Patentrezept gibt es dabei nicht, trotz detaillierter Datenanalyse gilt am Ende: Probieren geht über studieren!

 

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EASYPEP: zum 5. Geburtstag eine neue App

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Gut fünf Jahre ist es inzwischen her, dass Sebastian Heindorff und Kalle Saas EASYPEP gegründet haben. Grund genug, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dazu haben wir Sebastian befragt und uns dabei auch gleich noch die neue App STAFFOMATIC erklären lassen.

 

Liebes EASYPEP-Team, lieber Sebastian, herzlichen Glückwunsch zum fünften Geburtstag. Kannst Du uns bitte erzählen, wie EASYPEP damals entstanden ist? Und stell in diesem Zusammenhang gern auch das Team kurz vor!

Vielen Dank!

Ja, 5 Jahre ist das nun schon her. Wenn man es genau nimmt, sogar noch länger. Vor 5 Jahren haben wir die Firma gegründet, die Idee zu einem Online-Schichtplaner hatte Kalle aber schon 2009. Da gab es schon die erste Version. Im Sommer 2011 haben Kalle und ich uns dann zusammengetan und aus den vielen Ideen, die wir hatten, EASYPEP als die mit dem größten Potenzial, ausgewählt. Kalle hat dann die Software weiter optimiert und ich hab die ersten Testkunden rangeschafft.

So ging das ganze los.

Mittlerweile sind wir zum Glück nicht mehr zu zweit, sondern haben ein richtig gutes und cooles Team. In Vollzeit sind da Marino (CRM), Gerrit (Frontend Dev) und Guillaume (CMO) und in Teilzeit Jana (Content Marketing), Anne-Sophie (Kundenservice) und Alina (Assistenz). Das macht richtig Spaß mit denen!

 

Was genau bietet EASYPEP an?

Mit EASYPEP bieten wir eine Cloud-basierte Software zur Dienstplanung an. So haben Chef, Manager und Mitarbeiter immer Zugriff auf den aktuellen Schichtplan und es gibt keine Missverständnisse mehr. Und die Abstimmung, wer wann wo arbeitet geht ganz schnell. Nerviges Hinterhertelefonieren fällt weg. Die Mitarbeiter beziehen wir dabei in den Planungsprozess mit ein. Über unsere App können sie sich zum Beispiel auf Schichten bewerben und einsehen, wann sie arbeiten. Außerdem bietet EASYPEP eine Zeiterfassung, diverse Auswertungsmöglichkeiten, einen Abwesenheitsplaner, eine Mitarbeiterverwaltung und vieles mehr.

 

Wie war und ist Euer Startup finanziert?

Wir sind über einen Business Angel in der Startphase finanziert. Darauf folgten zwei Finanzierungen über ein Crowdfunding bei Seedmatch 2012 und 2013. Seitdem finanzieren wir unser Wachstum aus dem Cashflow.

Jana Alfke, Kalle Saas, Sophie Herting, Sebastian Heindorff und Anne-Sophie Hadaschik vom EASYPEP-Team haben allen Grund zu Freudensprüngen.

 

Ihr habt inzwischen über 100.000 Nutzer überall auf der Welt. Könnt Ihr uns ein paar Meilensteine auf dem Weg dorthin nennen?

Ja klar! Wir sind damals, 2012, mit der Gastronomie als Zielgruppe gestartet und haben dann recht schnell gemerkt, dass EASYPEP auch in anderen Branchen sehr gut funktioniert. So wird unsere Software beispielsweise im Einzelhandel, in Arztpraxen und Krankenhäusern, in Kitas, von Lieferdiensten, Apotheken, Bäckereien oder Fitnessstudios eingesetzt.

Mithilfe der Finanzierungen konnten wir dann die Software an sich immer weiter optimieren und immer besser auf die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Branchen eingehen. Und auch unser Team haben wir vergrößert. So haben wir mittlerweile für jeden Bereich einen Verantwortlichen. Das sichert uns auch in Zukunft das Wachstum. Zur Belohnung haben wir uns ein neues Büro gegönnt, bleiben aber der Schanze treu. Außerdem werden wir den internationalen Markt intensiver bearbeiten, das ist unser nächster Meilenstein.

 

Gerade habt Ihr eine neue App namens STAFFOMATIC veröffentlicht. Welchen Service bietet die?

Wir haben die STAFFOMATIC-App für die Mitarbeiter entwickelt. Die können nun sehr komfortabel auf ihre Schichtpläne zugreifen und sich zum Beispiel auf Schichten bewerben. Uns ist es sehr wichtig, dass nicht nur die Planer und Manager eine gute Nutzeroberfläche auf Tablet oder Notebook vorfinden, sondern eben auch die Mitarbeiter über ihr Handy von unterwegs möglichst einfach EASYPEP bedienen können.

 

Vor einiger Zeit haben wir über Eure Unterstützung von ehrenamtlicher Arbeit für Flüchtlinge berichtet. Was ist aus diesem Projekt geworden?

In den Messehallen in Hamburg hatten sich viele Ehrenamtliche Helfer zusammengetan und Flüchtlinge mit Kleiderspenden versorgt. Für die Koordination haben wir EASYPEP kostenlos zur Verfügung gestellt und einen Tag mit dem ganzen Team mit angepackt. Dieses Projekt läuft so nicht mehr. Wir unterstützen aber weiterhin viele ehrenamtliche Projekte deutschlandweit mit unserem kostenlosen Schichtplaner.

 

Wie sehen Eure Wünsche und Pläne für die nächsten fünf Jahre aus?

Ganz so weit in die Zukunft schauen wir noch nicht. Aber in absehbarer Zeit werden wir unser internationales Geschäft weiter ausbauen und die Software um nützliche Funktionen erweitern. Um das zu realisieren wird unser Team noch etwas wachsen.

Offene Stellen haben wir immer auf unserer Jobseite ausgeschrieben. Alle Leser sind natürlich herzlich eingeladen da mal vorbei zu schauen – oder natürlich im Jobboard von Hamburg Startups, und zwar hier:

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Das war los beim Gründerfrühstück mit Olaf Scholz

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Wenn es schon früh am Morgen voll wird im betahaus, dann steht wahrscheinlich das Gründerfrühstück auf dem Programm. Und wenn dann noch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz zu Gast ist, wird es richtig voll. Wir waren natürlich auch dabei und haben die wichtigsten Aussagen protokolliert. Einige sind ganz schön kurz.

Eingeladen hatte Get Started, die Startup-Initiative des Digitalverbands BITKOM, und weit über 100 Gäste aus dem Hamburger Startup-Ökosystem waren gekommen. Schließlich hat man nicht alle Tage Gelegenheit, Olaf Scholz nicht nur reden zu hören, sondern ihm vielleicht sogar eine Frage zu stellen. Zu Beginn gab es aber erstmal die obligatorische Ansprache, in der Scholz erwartungsgemäß Hamburg als hervorragenden Standort für Startups, Innovationen und Kreativität lobte.

Volles Haus im betahaus beim Gründerfrühstück.

In seiner Aufzählung fehlten etablierte Digitalunternehmen made in Hamburg wie Xing, Parship oder mytaxi ebenso wenig wie die Deutschlandniederlassung amerikanischer Giganten vom Kaliber Facebook und Google. Lob bekamen auch die Co-Working Spaces, Veranstaltungen wie Online Marketing Rockstars und die Social Media Week und eine Reihe weiterer Institutionen und Events. „Hier ist ziemlich viel los“, fasste er zusammen.

Olaf Scholz: Startup-Erfahrungen als Anwalt

Ein bisschen Startup-Erfahrung könne er auch einbringen, schließlich habe er einst eine Anwaltskanzlei gegründet. Die sei damals noch weitgehend ohne IT ausgekommen, habe aber Anlaufschwierigkeiten gehabt wie jedes neue Unternehmen heute auch. Etwa bei so profanen Dingen wie der Einrichtung eines Girokontos oder der Aushandlung des Mietvertrags, der viel zu langfristig angelegt gewesen sei.

Olaf Scholz, Hamburgs Erster Bürgermeister, beim Gründerfrühstück im Betahaus

Dann kam Scholz wieder zurück ins Hier und Jetzt. Bei der Zahl der Gründungen pro 1.000 Einwohner steht Hamburg bundesweit an zweiter Stelle. Zwar gibt es darunter auch einige „Verzweiflungsgründungen“, aber eben inzwischen auch 10.000 IT-Unternehmen mit 50.000 Mitarbeitern. Damit kein Missverständnis entsteht: Diese von der Stadt gern berbreiteten Zahlen beziehen sich nicht auf Startups im eigentlichen Sinn. Über die informiert branchenübergreifend am verlässlichsten unser Hamburg Startups Monitor.

1.500 neue Studienplätze für Informatik

Das sich unsere Hochschulen sich nicht vor amerikanischen Vorzeigeunis nicht verstecken müssen, konnte die HafenCity Universität bei einem Austausch mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) kürzlich feststellen, erzählte Scholz. In seiner Aufzählung durfte natürlich auch das hochschulübergreifende Projekt der Hamburg Open Online University (HOOU) nicht fehlen. Und die Informatik-Plattform ahoi.digital, die 35 weitere Professuren und bis zu 1.500 Studienplätze zusätzlich zu den bereits bestehenden 5.000 im IT-Bereich bringen soll. Wenn das klappt, wird die Suche nach Programmentwicklern für Startups in Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so mühsam.

Ann-Kathrin Nezik vom Spiegel befragte Olaf Scholz und André M. Bajorat

Alles rosarot also am Gründerstandort Hamburg? Das sollte in der anschließenden Diskussionsrunde erörtert werden, moderiert von Ann-Kathrin Nezik vom Spiegel und erweitert durch André M. Bajorat von figo. Da ging es zuerst um das Silicon Valley und Berlin und wie Hamburg im Vergleich dazu abschneidet. Kurz gefragt: Fehlt Hamburg das Gründerflair? Noch kürzere Antwort von Scholz: „Ne.“ Nicht der letzte Lacher, den der Bürgermeister im Publikum auslöste. Er verglich dann die Hansestadt mit anderen „Second Cities“, wie Barcelona und Mailand, um die es ja auch nicht schlecht bestellt sei.

Hamburg allein kann Probleme nicht lösen

André ist sowieso kein Freund davon, sich bei Problemlösungen zu sehr auf einen einzelnen Standort zu konzentrieren. So ist das immer wieder angesprochene leidige Thema der Rekrutierung internationaler Fachkräfte nur bundes- oder gar europaweit zu regeln. Er nannte als Beispiel, dass ein potenzieller Mitarbeiter keine Arbeitserlaubnis bekommen habe, weil er „nur“ zwei Programmiersprachen beherrschte, und bemängelte die Englischkenntnisse vieler Beamter.

André M. Bajorat von figo vertrat die Hamburger Startup-Szene

Das wollte Scholz so nicht stehen lassen. „Englisch können die“, meinte er, und oft noch ganz andere Sprachen. Zudem sei die Europäische Union ein offener Arbeitsmarkt, größer als die USA, das deutsche Recht liberal wie sonst kaum irgendwo („Es weiß nur keiner“) und die Blue Card weltweit einzigartig. Demnach sollte eigentlich jeder ins Land kommen können, der einen festen Arbeitsplatz vorzuweisen habe.

Wann kommt der Hamburger Innovationswachstumsfonds?

Nächstes Dauerthema: Wo gibt es Fördergelder? Die bewährten Instrumente der IFB, InnoRampUp und der gerade aufgelegte Innovationsstarter Fonds Hamburg II in Höhe von 12 Millionen Euro, konnten da lobend erwähnt werden. Beinahe ein Running Gag der hiesigen Förderpolitik ist dagegen der seit Januar 2016 angekündigte „Hamburger Innovationswachstumsfonds“, der bis zu 100 Millionen Euro schwer werden soll. Konkret konnte sich auch Scholz dazu nicht äußern – es werde daran gearbeitet.

Auch hier hielt André den lokalen Fokus für gar nicht so förderlich. Internationale Investoren könnte eine städtische Beteiligung abschrecken. Er selbst habe mit dem High-Tech Gründerfonds gute Erfahrungen gemacht und wünschte sich in seinem Schlusswort, dass Verwaltungshürden abgebaut werden und viele Vorgänge digitalisiert werden. Da sei Hamburg dabei, erklärte Scholz und antwortete auf die Frage, ob es in fünf Jahren ein Hamburger Startup in der Größenordnung von Otto oder Beiersdorf gäbe: „Ja.“

Über manche seiner Antworten musste Scholz selber schmunzeln.

Zum Abschluss beantwortete der Bürgermeister noch ein paar Fragen aus dem Publikum und sorgte für weitere Lacher, etwa bei der Frage, was Hamburg für seine Strahlkraft getan habe: „Dafür haben wir für 800 Millionen Steuergelder ein kleines Konzerthaus gebaut.“ Auch das Reeperbahn Festival habe sich zu einem Ereignis mit Wirkung weit über die Landesgrenzen hinaus gemausert.

Am besten Scholz‘ Buch lesen

Ebenfalls nicht ohne Witz die Antwort auf die Frage, was zu tun sei gegen die Gefahr, dass die Digitalisierung zu viele Arbeitsplätze vernichte: „Ich empfehle Ihnen mein Buch „Hoffnungsland“ zu lesen, vor allem das letzte Kapitel.“ Dann merkte er an, dass durch technologische Entwicklungen schon immer Arbeitsplätze verlorengegangen und gleichzeitig neue geschaffen worden sein. Als Beispielbranchen nannte er die Landwirtschaft und den Schiffbau. In die Zukunft gerichtet bedeutet das: „Von dem was wir heute können, können wir in 50 Jahren nicht mehr gut leben.“

Es muss also vorangehen, und das tut es auch, das war die Kernbotschaft von Olaf Scholz bei diesem Gründerfrühstück. Wirkliche Neuigkeiten gab es dabei nicht, auch keine besonders kontroverse Diskussion, aber das war auch nicht ernsthaft zu erwarten gewesen. So blieb manche Frage offen und zugleich der Eindruck bestehen, dass es um den Startup-Standort Hamburg ganz ordentlich bestellt ist.

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Kreditech bekommt 110 Millionen: das Exklusivinterview

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Es war am Mittwoch die Erfolgsmeldung für die Hamburger Startup-Szene schlechthin: Kreditech erhält eine Finanzierung in Höhe von 110 Millionen, die höchste für ein deutsches Fintech überhaupt! Mitgründer und CEO Alexander Graubner-Müller ist derweil in Indien unterwegs, um dort einen neuen Markt zu erschließen. Wir haben ihn trotzdem für ein Exklusivinterview ans Telefon bekommen.

 

Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser grandiosen Finanzierungsrunde! Wie ist es dazu gekommen?

Schon seit etwa 12 Monaten besteht eine Kooperation mit unserem Investor PayU. Das ist ein Payment Service Provider, der vor allem in Schwellenländern und Osteuropa stark vertreten ist, ähnlich wie wir. PayU hatte für 2017 geplant, sein Angebot im Kreditbereich auszubauen. Unser „Lending as a Service“-Ansatz, also ein Ratenkauf direkt im Onlineshop, passte gut ins Anforderungsprofil. So sind wir ins Gespräch gekommen, und wir haben schnell die Gelegenheit erkannt, die sich uns dadurch bietet. Nachdem das Pilot-Projekt in Polen erfolgreich angelaufen war, gab es bei PayU Überlegungen, das Produkt auch in anderen Ländern anzubieten und sich dafür passende Partner zu suchen. Oder aber zusammen mit uns die Erfolgsgeschichte fortzusetzen und in Kreditech zu investieren. Und so führte das, was als strategische Partnerschaft begonnen hat, zu der aktuellen Finanzierungsrunde.

Die in der Gründerszene verbreitete Meldung, im Zuge der neuen Runde seien frühe Investoren, unter ihnen auch Mitgründer Sebastian Diemer, ausgestiegen, kommentiert Kreditech zurzeit nicht, und dabei hat Alexander es in unserem Gespräch auch belassen.

Alexander Graubner-Müller, Mitgründer und CEO von Kreditech

 

Wie sehen die nächsten Schritte Eurer Partnerschaft mit PayU aus?

Wir sind in fünf Ländern aktiv, PayU in 16. In vier davon sind wir beide am Markt. Nach Polen wollen wir in den nächsten Monaten auch in den übrigen drei Ländern mit unserem Ratenkauf-Angebot an den Start gehen. Längerfristig ist natürlich der Plan, das auf viele weitere Märkte auszuweiten, auch in Zusammenarbeit mit anderen Partnern. Im Fall von PayU haben wir ein extrem erfolgversprechendes synergetisches Setup geschaffen, das in dieser Kombination weltweit einmalig sein dürfte.

 

Was ist unabhängig davon für die Zukunft geplant?

Gerade bin ich in Indien unterwegs. Den Markt hier schauen wir uns sehr intensiv an, genau wie in einer Reihe anderer Länder. Natürlich wollen wir unser bisheriges Kerngeschäft, die Vergabe von Krediten, noch in weiteren Ländern etablieren. Dabei hilft uns das neue Investment sehr. Außerdem möchten wir neue Produkte entwickeln, die ebenfalls auf Ratenzahlung abzielen. Dazu streben wir weitere Partnerschaften an, die neben der mit PayU selbstverständlich weiter möglich und erwünscht sind. Selbstverständlich wollen wir unsere Risikomodelle weiterentwickeln, die länderspezifischen Anpassungen an die jeweiligen Datenquellen optimieren und vieles mehr, vor allem im Bereich Technologie. Es gibt also viel zu tun, aber dank unserer großen Erfahrung sind wir sehr zuversichtlich. Wir freuen uns drauf!

 

Kreditech wird durch die neue Beteiligung noch internationaler. Welche Auswirkungen auf den Standort Hamburg und die Belegschaft hier wird das haben?

Wir sind in Hamburg und wir bleiben in Hamburg. Allein schon wegen der Lage quasi in der Mitte der verschiedenen Zeitzonen, in denen wir agieren, ist der Standort ideal. Wie gesagt, wir planen vor allem im Technologiebereich weiter zu wachsen und werden da auch sicherlich eine Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen. Hamburg kann sich noch auf viele gute Nachrichten aus dem Hause Kreditech freuen!

 

Das hören wir natürlich gern. Vielen Dank für das Gespräch, und weiterhin viel Erfolg!

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25friends – die Geschichte einer App zum Freunde finden

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Menschen, die neu in einer Stadt sind, zusammenzubringen und vielleicht sogar zu Freunden zu machen – das ist die Idee von 25friends. Die App dafür ist ab heute offiziell erhältlich. Ihre Entstehungsgeschichte ist eine klassische Startup-Story.

Florian Frese und Ramin Ataei, die beiden Gründer von 25friends, kennen sich vom BWL-Studium. Florian ist vor drei Jahren aus Baden-Württemberg nach Hamburg gezogen, Ramin ist hier geboren und war ein Dauergast in einer WhatsApp-Gruppe für Sportaktivitäten, als ihm im Mai 2016 mit Florian die Idee kam, selbst eine solche Gruppe zu organisieren. Die sollte Menschen ansprechen, die neu in der Stadt waren und unkompliziert Bekanntschaften schließen wollten.

Juri Materi, Florian Frese und Ramin Ataei sind die Jungs von 25friends. (Foto: 25friends)

Quasi über Nacht haben sie dann eine einfache Webseite gebastelt und in zwei Facebook-Gruppen für ihr Konzept geworben. Interessenten konnten sich mit ihren wichtigsten Daten anmelden, Florian und Ramin stellten daraus dann Gruppen auf WhatsApp zusammen, die aus jeweils 25 Personen bestanden – daher der Name. Bereits nach einem Tag gab es 150 Anmeldungen. Noch kaum acht Wochen waren es bereits 2.500, nicht nur in Hamburg, sondern auch in Berlin, München und Köln.

Der Erfolg kam mit geringstmöglichem Aufwand

Die Idee, Menschen für Freizeitaktivitäten zusammenzubringen, die sich bisher nicht kannten, kam offensichtlich gut an. Und das nicht nur bei frisch Zugezogenen, auch Alteingesessene traten den Gruppen bei. Da war den beiden Gründern klar, dass sie auf eine Marktlücke gestoßen waren. Dafür hatten sie kein Geld ausgeben oder auch nur eine Zeile Code schreiben müssen – „leaner“ geht es für ein Startup nicht.

Der Chat-Bereich der App von 25friends

Ihnen wurde aber auch klar, dass sie mit WhatsApp an eine Grenze stießen, die eine weitere Skalierung verhinderte. Also holten sie als dritten Mann Juri Materi ins Boot, den sie über einen gemeinsamen Freund kennengelernt hatten. Juri ist gelernter Programmierer und damit der Richtige für die nächste Stufe: die Entwicklung der 25friends-App.

25friends konnte sich schon eine Finanzierung sichern

Um die zu beschleunigen, machte sich das Team auf die Suche nach einem Investor und wurde relativ schnell fündig: Bereits im vergangenen November sicherte sich 25friends eine Finanzierung in Höhe von 300.000 Euro und entwickelte sich zur GmbH. Jetzt war genug Geld da, um zusätzlich eine professionelle Agentur zu engagieren, und zwar App3Null aus Berlin.

Ein Beispiel für die Bonus-Funktion der App

Mit diesem Rückenwind startete im Dezember die Gestaltung und Programmierung der App. Am 7. April 2017 ging es dann in die Betaphase mit knapp 500 Testnutzern, die dafür sorgten, dass kleinere Unzulänglichkeiten und Bugs entdeckt und ausgemerzt werden konnten. Am 15. Mai ist es nun soweit: die 25friends-App ist offiziell für iOS und Android erhältlich!

Eventwerbung soll Einnahmen bringen

Und die kann eine Menge, wobei das Grundprinzip geblieben ist: bis zu 25 Personen aus einer Stadt, die nach Alter und Interessen zusammenpassen, finden sich in einer Gruppe zusammen. Diese 25 können dann miteinander chatten und sich für bestimmte Events oder einfach so verabreden. Bleibt die Frage nach dem Geschäftsmodell, die bei allen Anbietern, die sich im Bereich der sozialen Medien tummeln, besonders heikel ist.

Der Werbefilm von 25friends

Die Antwort ist nicht übermäßig originell: Geld einbringen soll vor allem die Bewerbung von Events. Für 10 Euro pro Tag können Veranstalter ihr Freizeitangebot allen Gruppen einer Stadt vorstellen. Tickets werden über 25friends nicht verkauft, aber eine Erfolgskontrolle gibt es dennoch. Über die App lassen sich diverse exklusive Boni – Rabatte, Freigetränke und ähnliches – ausloben. Wer die nutzt, hat offensichtlich die Veranstaltung besucht und von ihr über 25friends erfahren.

Nominiert für den Design Award 2018

Schwer zu sagen, ob sich das rechnen wird. Die Idee, Menschen per App in ihrer Freizeit zusammenzubringen ist nicht wirklich neu und schon in anderen Fällen nicht von kommerziellen Erfolg gekrönt gewesen. Was für 25friends spricht, ist die bisherige Herangehensweise des Teams: zugleich behutsam und zielstrebig und dabei professionell im gesamten Auftritt. Die vor ein paar Tagen ausgesprochene Nominierung für den Design Award 2018, Kategorie „Escellent Communications Design“, ist da ein weiteres Indiz. Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg!

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AINO weiß, was heute in Hamburg los ist

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Die Übernahme von HEUTE IN HAMBURG durch Haspa Next, ein Schwesterunternehmen der Hamburger Sparkasse, war Ende Februar die Rettung für eines der beliebtesten Hamburger Startups. Gestern nun wurde die aus der Zusammenarbeit entstandene neue App AINO der Presse offiziell vorgestellt.

Dabei war der Launch ursprünglich erst für den Sommer angekündigt worden (wir berichteten), aber manchmal geht es sogar schneller, als man denkt. Da ist offensichtlich ein Team, das inzwischen aus 17 Personen besteht (+ weitere gelegentliche Unterstützer), besonders engagiert an der Arbeit. Den Schauplatz der Präsentation, die Bar „Erste Liebe“ an der Michaelisbrücke, hatten die Verantwortlichen nicht zufällig gewählt. Als Haspa Next noch im nahe gelegen Mindspace sein Büro hatte, war das Lokal oft Schauplatz abendlichen Brainstormings gewesen.

Tipps bei AINO sind gestaltet wie ein Chat

Was also kann AINO? Das erklärten Entwicklungschef Markus Wienen und die beiden HEUTE IN HAMBURG-Gründer Jan Becker und Patrick Henke. Der Name liest sich wie das englische „I know“ und signalisiert, dass die App weiß, was heute in Hamburg los ist. In altbewährter Manier gibt es fünf bis acht Veranstaltungstipps pro Tag. Die werden in Form eines Chats dargestellt, wobei AINO kein Chatbot ist, zumindest momentan noch nicht.

Johannes Haus, Patrick Henke, Elisa Möller, Jan Becker, Markus Wienen, Tobias Lücke und Harald Vogelsang freuen sich über die neue App AINO.

Darüber hinaus bietet die App Inhalte, die auf den Web- und Facebookseiten von HEUTE IN HAMBURG nicht zu finden sind. Informationen zu Locations zum Beispiel, regelmäßig wiederkehrende Events, Artikel zu relevanten Themen und einiges mehr. AINO versteht sich als Kontentmarke, als neues Ökosystem, das mittelfristig auch Inhalt bieten soll, der nicht unmittelbar mit der Freizeitgestaltung zu tun haben wird. Als Vertriebskanal für Finanzprodukte wird die App allerdings nicht dienen, diese Trennlinie zieht die Haspa nach wie vor.

Die App soll sich individuellen Interessen anpassen

Die Marke HEUTE IN HAMBURG mit ihren Internetauftritten wird es selbstverständlich weiterhin geben, sie wird nur zusätzlich ein Teil der AINO-Welt. Oder Welten, denn nach und nach soll das Programm lernen, welche Art von Veranstaltungen die einzelnen Nutzer bevorzugen und entsprechend individualisierte Vorschläge machen.

Markus Wienen, Jan Becker und Patrick Henke erklärten AINO.

Auch wenn Haspa Next einen längeren Atem hat als normale Startups mit chronischem Geldmangel; Umsätze soll AINO schon generieren. Dafür strebt man Kooperationen mit dem lokalen Einzelhandel, der Gastronomie und Freizeitanbietern an. Eine Blaupause für diese Deals gibt es nicht. Gesponserte redaktionelle Beiträge sind ebenso möglich wie Rabatt- und Coupon-Aktionen. Je nachdem, was dem Kunden am meisten Erfolg verspricht und den Nutzern vermittelbar ist, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Auch ein eigener Ticketverkauf ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Das Team von Haspa Next wächst

Was ankommt, was noch fehlt, was besser werden muss und was schon gut funktioniert – alle diese Fragen stehen bei AINO jeden Tag auf dem Prüfstand. Durch ihr Verhalten können die Nutzer die App indirekt mitgestalten. Das Team von Haspa Next soll weiter wachsen, um diese Prozesse voranzutreiben. Geschäftsführer Tobias Lücke, bei der Hamburger Sparkasse insgesamt für die Digitalisierung zuständig, bekommt für die Unternehmensführung Verstärkung in Person von Johannes Haus.

Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang (links) hat regelmäßig Kontakt zum Team von AINO/Heute in Hamburg.

Johannes hat bei XING und mit seinem Immobilien-Startup loftville schon einige Erfahrungen in der Digitalwirtschaft gemacht und freut sich nach einer Zwischenstation in der Unternehmensberatung jetzt wieder auf das Startup-Lebensgefühl. Alle betonen zwar die weitreichende Unabhängigkeit von der großen Schwester, aber die guckt schon genau hin, was beim Familienzuwachs so los ist.

Auch der Haspa-Chef macht mit

So kommt es gelegentlich vor, das Haspa-Vorsandssprecher Harald Vogelsang bei Haspa Next persönlich vorbeischaut, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen, berichtet HEUTE IN HAMBURG-Urgestein Jan. Ganz szenetypisch duze man sich inzwischen sogar. Das lässt darauf hoffen, dass die Startup-Aktivitäten der Bank weit mehr sind als nur ein Marketinggag. Wenn AINO den Hamburger Markt erobert hat, sollen weitere Standorte folgen. Zudem möchte Haspa Next bald weitere Projekte an den Start bringen. Es wird also noch einiges zu berichten geben in nächster Zeit!

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