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Hamburger Gründerpreis – Startups können sich jetzt bewerben!

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Der Hamburger Gründerpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen für Unternehmen und Gründerpersönlichkeiten. Dieses Jahr können sich für die Kategorie “Existenzgründer” erstmals Startups direkt für den Preis bewerben. Die wichtigsten Fragen dazu beantwortet uns Stefanie Huppmann, Leiterin der Abteilung StartUp bei der Hamburger Sparkasse.

 

Wie kam es zu der Entscheidung, den Hamburger Gründerpreis für eine Direktbewerbung zu öffnen?

Die Kategorie „Existenzgründer“ ist auch offen für Startups, die erst kurz vor der Gründung stehen. Die sind naturgemäß noch weitgehend unbekannt und von einer Jury schwer zu entdecken. Die Veranstalter erhoffen sich daher von der Ausschreibung eine größere Auswahl an hoffnungsvollen Projekten und Unternehmen.

 

Stefanie Huppmann, Leiterin der Abteilung StartUp der Hamburger Sparkasse AG (Foto: Haspa)

 

Was sind die Teilnahmebedingungen, die ich als Startup erfüllen muss?

  1.  ein erfolgversprechendes Konzept
  2.  innovativ und/oder hoch profitabel sein
  3.  eine überzeugende Qualifikation des Management-Teams
  4.  kurz vor der Gründung beziehungsweise seit maximal 3 Jahren am Markt sein
  5.  eine gesicherte Finanzierung
  6. aus der Metropolregion Hamburg stammen

Auf eine bestimmte Branche ist der Preis nicht beschränkt. Und man muss nicht Haspa-Kunde sein, um teilnehmen zu können!

 

Welche Informationen sind für die Bewerbung abzuliefern?

Zunächst reicht das Ausfüllen eines Bewerbungsbogens. Dort sind Fragen in folgenden Kategorien zu beantworten: Basisinformationen, Unternehmensinformationen, Markt, Status Quo & Strategie und Finanzdaten. Zum Bewerbungsbogen geht es hier.

 

Wie sieht der Zeitplan für den Wettbewerb aus?

Am 31. März 2017 ist Bewerbungsschluss.

Am 11. April 2017 wählt die Jury drei Favoriten aus. Diese werden im Juni in die Haspa zu einem Pitch vor der Jury eingeladen. Die entscheidet dann, an wen der Preis geht.

Die eigentliche Preisverleihung geht schließlich am 11. September 2017 in der Fischauktionshalle über die Bühne.

Gruppenbild der Preisträger 2016

 

Wie ist die Jury zusammengesetzt, die über das Weiterkommen in den jeweiligen Phasen entscheidet?

Alle Initiatoren des Hamburger Gründerpreises sind in der Jury vertreten. Konkret sind das die Hamburger Sparkasse, das Hamburger Abendblatt, Hamburg1 Fernsehen, die Handels- und Handwerkskammer Hamburg sowie Studio Hamburg und die Fischauktionshalle. Die Liste mit den Namen findet Ihr hier.

 

Was erwartet die Gewinner?

Geld- oder Sachpreise gibt es nicht, aber mediale Aufmerksamkeit und Einladungen zu einem Dinner for winner. Hier treffen in nahezu familiärer Atmosphäre die Preisträger vergangener Jahre auf die neuen Preisträger.

Einige Tage später findet dann die eigentliche Preisverleihung statt. Rund 800 Unternehmer strömen Jahr für Jahr in die Fischauktionshalle. Die Preisträger haben die Möglichkeit, persönliche Gäste, beispielsweise Mitarbeiter, Kunden oder Investoren hierzu einzuladen.

Zudem werden die Preisträger automatisch für den Deutschen Gründerpreis nominiert.

 

Welche Erfolgsgeschichten hat der Hamburger Gründerpreis bisher für Startups geschrieben?

Jimdo konnte zuerst den Hamburger, später auch den Deutschen Gründerpreis gewinnen. Auch Lemonaid und Indivumed waren erfolgreich. Eine Übersicht über die Preisträger der letzten Jahre gibt es hier.

 

 Fotos vom Gründerpreis: Romanus Fuhrmann & Stephan Wallocha

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Diese Hamburger Startups fahren zum SXSW – Teil 2

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Hamburgs Startups  werdem auch dieses Jahr wieder einen großen Auftritt haben beim SXSW-Fesival in Austin, Texas! Gleich siebenfach wird die Hansestadt vertreten sein; vier USA-Reisende haben wir bereits am Montag vorgestellt, heute sind die nächsten drei dran: PuttView, Appinio und HorseAnalytics. Mit HorseAnalytics steht übrigens zum dritten Mal in Folge eines unserer Startups im Accelerator-Wettbewerb!

PUTTVIEW / VIEWLICITY

Christoph Pregizer und Lukas Posniak von PuttView. In Austin wird Lukas das Startup vertreten. (Foto: BMBF/Mike Auerbach)

Euer Elevator-Pitch. Beantworte in 2-3 Sätzen was genau ihr macht.

PuttView revolutioniert das Golftraining auf dem Grün: Unsere Augmented Reality Lösung visualisiert die ideale Putt-Linie, gibt detailliertes Feedback und macht das Training durch spielerisches Lernen zum Erlebnis.

Warum ist eine Präsenz in den USA für euch von Vorteil?

Da die USA für uns mit circa 50% aller Golfplätze weltweit derwichtigste Markt sind, suchen wir in erster Linie nach strategischen Partnern für den Vertrieb. Wir freuen uns aber auch über Investoren-Kontakte und den Austausch mit anderen AR-Entwicklern.

Wie bereitet Ihr euch vor?

Networking über SXSW Social, möglichst viele RSVPs sammeln und versuchen bei dem wahnsinnig großen Angebot den Überblick zu behalten.

Eure drei Hashtags sind:

#AugmentedReality #Golf #UltimatePuttingExperience

Wer fährt mit?

Lukas Posniak, Geschäftsführer

APPINIO

Für Appinio am Start: Jonathan Kurfess, CEO (Foto: Appinio)

Euer Elevator-Pitch. Beantworte in 2-3 Sätzen was genau ihr macht.

Appinio ist eine Mobile App für Meinungen, die Unternehmen ermöglicht, in real-time und von hochspezifischen Zielgruppen Consumer Feedback und Insights zu erheben. Appinio ist mit 1000 beantworteten Umfragen innerhalb von 10 Minuten das schnellste Tool auf dem Markt und schafft es, vor allem Millennials für Marktforschung zu begeistern. Unser Ziel: Die Demokratisierung der Marktforschung.

Warum ist eine Präsenz in den USA für euch von Vorteil?

Die SXSW ist deshalb für uns so relevant, weil wir im Oktober in die USA internationalisiert haben und unser CEO Jonathan Kurfess gerade drei Monate in den USA im Silicon Valley verbracht hat, um den Launch zu begleiten und den Standort aufzubauen.. Ein Format wie die SXSW würde uns die Möglichkeit geben auch auf großer Bühne Appinio vorzustellen, bestehende Kontakte zu treffen, das Netzwerk zu erweitern und in den USA nachhaltig Fuß zu fassen.

Die USA ist für uns der mit Abstand relevanteste Markt, da die Unternehmen deutlich digitalisiert und innovationsbereiter sind als in Deutschland – gerade in der Marktforschung. In den USA wird über 40% des gesamten MaFo-Volumens umgesetzt, über 35% davon ist automatisierte/digitalisierte Marktforschung (analog Appinio), während der Wert in Deutschland nur ca. 4% beträgt. Die Resonanz der Unternehmen während des kürzlichen USA Aufenthalts haben das bestätigt.

Wie bereitet Ihr euch vor?

Programm durchgehen und Termine mit alten und neuen Kontakten vereinbaren.

Eure drei Hashtags sind:

#appinio #app #opinions

Wer fährt mit?

Jonathan Kurfess, CEO

HORSEANALYTICS

Enri Chantal Strobel ist die Gründerin von HorseAnalytics, hier beim Startups@Reeperbahn Pitch (Foto: Stefan Groenveld)

Euer Elevator-Pitch. Beantworte in 2-3 Sätzen was genau ihr macht.

HorseAnalytics empowers horse enthusiasts to monitor and improve the health and training of their companions by applying successfully tested technologies from human sport wearables combined with constant data quantification and real-time scientific analytics, fostering an intimate understanding.

Wir ermöglichen Pferdebesitzern und Reitern ihr Pferd zu monitoren und so s.B. Ihr Training zu analysieren, um die Fittness und Leistung Ihres Pferdes zu steigern. Bewegungen des Pferdes werden über Sensoren erfasst und automatisch analysiert. Gangarten, Bewegungsmengen und -intensitäten und viele weitere Informationen werden angezeigt. Über einen eigens entwickelten Sensor wird künftig auch ein 24/7- Monitoring ermöglicht.

Warum ist eine Präsenz in den USA für euch von Vorteil?

Neben spannenden Events mit inspirierenden Gründern, Künstlern, und Unternehmern möchten wir auch mit andere spannende Ideen und Technologien kennenlernen. Es ist uns dabei besonders wichtig, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken, und daher möchten wir dauerhaft auch außerhalb der doch eher konservativ orientierten Pferdesportszene aktiv bleiben. Persönliche Kontakte in die regionale Pferdeszene von Texas sollen aber auch nicht zu kurz kommen, schließlich ist Texas auch Pferdeland. Wir planen daher wichtige Multiplikatoren zu treffen und erste Vertriebspartnerschaften anzubahnen.

Wie bereitet Ihr euch vor?

Neben den ganzen organisatorischen Vorbereitungen, wie Flug und Hotel buchen, und der Organisation von Treffen, hatte ich die Ehre, an der Verabschiedung des amerikanischen Botschafters in Hamburg teilzunehmen und auch den neuen Konsul kennen zu lernen. Im Sinne dessen Rede hoffe ich, dann nicht nur auf den Pitch im Rahmen des Acceleratorprogramms der SXSW gut vorbereitet zu sein, sondern auch zu guten deutsch-amerikanischen Beziehungen beitragen zu können. Natürlich analysieren wir den amerikanischen Markt im Vorfeld noch einmal besonders und beschäftigen uns mit den wichtigsten Akteuren und Multiplikatoren. Auch Pitchtraining und ein Relaunch der Webseite stehen auf dem Programm.

Eure drei Hashtags sind:

#Reitsport #IoT #QuantifiedHorse

Wer fährt mit?

Enri C. Strobel, Gründerin, CEO
Sven Klose, Geschäftsführer VentureVilla Inkubator GmbH und Investor bei HorseAnalytics

Hamburg Startups auf der SXSW

Traditionell haben Hamburger Startups auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin, Texas eine ausgezeichnete Figur gemacht. Hamburg Startups ist seit einigen Jahren als Partner der Hamburger Aktivitäten für die Startup-Themen dabei und setzt in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm für Startups um.

So reiste Tinnitracks als Gewinner der Startups@Reeperbahn Pitches nach Austin und entschied den begehrten SXSW Accelerator für sich. 2016 sicherte sich Baqend beim Startups@Reeperbahn Pitch den Doppelsieg und damit auch direkt den Trip nach Austin in diesem März. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Deutschen Bank, EY, der Sutor Bank, XING und fischerAppelt schicken wir neben Baqend auch HorseAnalytics und NÜWIEL nach Texas. Dabei nimmt HorseAnalytics am SXSW Accelerator teil – da ist wieder Daumendrücken angesagt!

Beitragsbild: Er wird dieses Mal leider nicht dabeisein – Barack Obama, damals noch Präsident der USA (Foto: Neilson Barnard/Getty Images for SXSW)

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Hamburg bekommt zwei neue Acceleratoren

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Hamburg bekommt im Jahr 2017 zwei neue, spezialisierte Accelerator-Programme im Bereich Handel (Next Commerce Accelerator – NCA) und Logistik (Next Logistics Accelerator – NLA) aus derselben Baureihe, wie der Next Media Accelerator, der bereits den 4. Batch Startups aufgenommen hat. Ein Erfolgskonzept, denn es baut auf eine ambitionierte Gesellschafterstruktur, die hauptsächlich aus etablierten Unternehmen besteht. Zu den Architekten der Acceleratoren gehört das Beratungsunternehmen Skillnet. Wir haben mit Bodo Kräter, Gründer und Managing Partner, über die neuen Projekte gesprochen.

 

„Die 10 unterschiedlichen Gesellschafter des NCA bzw. NLA aus dem Handels- bzw. Logistikbereich bieten den Start ups natürlich vielfältigere Einsatzmöglichkeiten für Ihre Produkte, Technologien und Services, als die Acceleratoren einzelner Firmen“ erklärt Bodo Kräter. Der Zeitplan ist knapp kalkuliert. Der Next Commerce Accelerator startet mit dem Call-For-Paper bereits im Sommer, der Next Logistics Accelerator soll Ende des Jahres seine Tore öffnen. Im Interview verrät Kräter weitere Einzelheiten.

 

Warum habt ihr euch für einen Logistik Accelerator entschieden?

Hamburg ist als größter deutscher und zweitgrößter europäischer Hafen, mit ca. 12.000 Unternehmen in der Metropolregion der ideale Standort für einen Logistik Accelerator. Die etablierten Unternehmen der Logistik-Branche profitieren von den neuen Lösungen der Start-ups in den „WIOTTA“-Bereichen Warehousing, IoT, Transport und Adjacent Services.

Skillnet-Gründer und Managing Partner Bodo Kräter (Foto: Skillnet)

 

Wie eng arbeitet ihr dabei bereits mit dem Hamburger Hafen?

Sowohl die Stadt, die Hamburg Port Authority als auch die Logistik Initiative engagieren sich in der Konzeptionsphase. Entscheidend für den Erfolg der Acceleratoren sind allerdings vor allem ein starkes Management-Team für das Coaching der Startups und attraktive Investoren, die die Startups durch den Einsatz derer Produkte und Services richtig weiterbringen.

 

Sind schon alle Gesellschafter für den eCommerce Accelerator im Boot, und wie steht es um die Akquise der künftigen Geldgeber für den Logistik Accelerator?

Aktuelle Gespräche laufen sehr vielversprechend, nach 60% der Präsentationen bekommen wir eine Interessensbekundung auch investieren zu wollen. Nachdem die Managements an Bord und präsentiert worden sind, gibt es dann die abschließende Entscheidung.

 

Welche Startups sollen sich für Logistik bewerben?

Im Next Logistics Accelerator sollen sich Startups mit disruptiven Geschäftsmodellen aus den „WIOTTA“-Bereichen „Warehousing“, „Internet of Things“, „Transport“ und „Adjacent Services“ aus ganz Europa bewerben.

 

Warum sind die „Next Acceleratoren“ eigentlich besonders attraktiv für Start ups?

Wir haben uns viele der 140 Acceleratoren in Europa und ausgewählte aus den USA und Asien angeschaut. Wir glauben, dass wir aus 5 Gründen besonders attraktiv für Start ups sind: 1. Spezialisierung, 2. Kundenzugang zu den 10 Investoren und den tausenden Kunden der neutralen Initiatoren, 3. 6-Monats-Dauer, 4. Attraktiven Konditionen, 5. Beteiligtes Unternehmer-Mgt. des Accelerators.

 

Vielen Dank für das Interview!

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So feierte Hamburg Startups den Startup Day der Social Media Week

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Es hat schon Tradition: Seit vier Jahren ist Dienstag bei der Hamburger Social Media Week im Betahaus der Startup Day. Von Beginn an federführend dabei war Hamburg Startups. Dieses Jahr standen drei Workshops und eine Paneldiskussion auf unserem Programm, und die rege Publikumsbeteiligung hat uns gezeigt, dass wir mit unseren Themen wieder den richtigen Nerv getroffen haben.

Startups lassen sich durch eine Reihe von Eigenschaften ziemlich gut charakterisieren. Sie bestehen aus schnell wachsenden Teams mit flachen Hierarchien, die mangelnde Erfahrung durch hohes Engagement und große Flexibilität oft mehr als ausgleichen. Manche wichtigen Prozesse werden bei solchen Produkt- und Tech-getriebenen Unternehmen aber schnell mal vernachlässigt. Darauf machte Ulrich Bitting von der Beratungsgesellschaft BEST AUDIT in seinem Workshop „Effizientes Finanzmanagement“ aufmerksam.

Steuerfragen sind Expertensache

Der Experte für Steuerfragen rät deshalb allen Startups, von Beginn an klare Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten zu definieren. Manchmal lässt sich Disziplin mit ganz einfachen Mitteln herstellen: Wenn Mitarbeiter ihre Reisekosten zunächst selber tragen müssen, liegt die dazugehörige Abrechnung in den meisten Fällen schon am nächsten Tag auf dem Tisch. Andere Probleme lassen sich leider nicht so einfach lösen. „Die Umsatzsteuer ist ein Albtraum“, gibt Ulrich Bitting zu, vor allem im internationalen Geschäft. Deshalb ist es unverzichtbar externe Experten zu Rate zu ziehen.

Ulrich Bitting, Gründer und Managing Partner von BEST AUDIT.

Die Arbeit wesentlich leichter macht zudem die richtige Software. Datev ist die „Monsterlösung der Steuerberater“ und kann fast alles, außer Mac. Da aber sehr viele Startups mit Mac arbeiten, bedarf es dafür Unterstützung durch andere Anbieter. Beispielhaft genannt wurden Candis.io, Fastbill und Buchhaltungsbutler. Alle Programme haben ihre Stärken und zugleich noch offene Punkte, es gilt also im Einzelfall zu prüfen, welches das geeignetste ist. Eine Sonderempfehlung gab es für Taxdoo, das den internationalen Umgang mit der Umsatzsteuer leichter macht. Ein Rundumsorglospaket gibt es aber nicht, qualifiziertes Personal ist und bleibt unverzichtbar.

Arbeitsrecht ist auch für Startups wichtig

Womit wir schon beim nächsten Workshop wären. „Startup Essentials: Arbeitsrecht für Gründer“ hieß es bei Jan Ove Becker und Dr. Richard N. Lauer von vangard, einer internationalen Kanzlei für Arbeitsrecht. Auch wenn Startup-Teams zu Beginn oft nur aus freundschaftlich verbundenen Personen bestehen, gibt es da einiges zu beachten. Zum Beispiel die Frage, wer ein echter Freelancer ist und wer eher scheinselbständig. Die Grenzen sind da fließend, wichtige Abgrenzungskriterien sind unter anderem die Intensität der Einbindung in interne Abläufe, Dauer und Ort der Tätigkeit, Abhängigkeit der Freelancer von einer bestimmten IT-Struktur und die Möglichkeit, auch für andere Auftraggeber tätig zu sein.

Besonders engagiert zeigte sich das Publikum beim Thema Recruiting, also der Einstellung neuer Mitarbeiter. Wenn Startups wachsen, kommt erstmals Personal hinzu, das nicht zu der ursprünglichen verschworenen Gemeinschaft gehört. Da möchte man natürlich ganz genau wissen, ob jemand zum bestehenden Team und zur Unternehmensphilosophie passt. Das Antidiskrimierungsgesetz schreibt allerdings vor, dass Einschränkungen wie beispielsweise bezüglich des Geschlechts, der Herkunft oder des Alters nicht in eine Stellenausschreibung gehören. Selbstverständlich eigentlich, der Teufel steckt allerdings manchmal im Detail. So ist es es erlaubt, Mitglieder für ein „junges Team“ zu suchen, wenn sich das „jung“ auf das Team an sich bezieht und nicht auf das bevorzugte Alter der Mitarbeiter.

Dr. Richard N. Lauer und Jan Ove Becker von vangard informierten über Arbeitsrecht.

Im Vorstellungsgespräch sind dann auch längst nicht alle Fragen erlaubt, wenn sie nicht relevant für das Arbeitsverhältnis sind. Die Kandidaten haben sogar das „Recht zur Lüge“, wenn es um private Dinge wie Familienverhältnisse, Religion oder Mitgliedschaft in einer Partei geht. Auch eine Schwerbehinderung ist nicht grundsätzlich ein relevantes Kriterium, der Gesundheitszustand in bestimmten Situationen schon, wenn er unmittelbaren Einfluss auf den Arbeitsalltag hat. Am Ende des Workshops wurde klar: Arbeitsrecht hat viele Facetten, die auch Startups betreffen, und je früher sie sich damit beschäftigen, desto besser.

Wie Banken Startups bei der Finanzierung helfen

Ein Thema, mit dem sich Startups garantiert von Anfang befassen, ist die Finanzierung. Und klassische Banken können da viel mehr tun, als mache denken. Die Deutsche Bank zum Beispiel. Dort ist Shelley Burke speziell für den Bereich Startups zuständig, und sie bestritt den ersten Teil unseres dritten Workshops „Finanzierung: Bootstrapping, BA, VC – what’s next?“. Banken gelten manchmal als etwas pingelig, wenn es um die Vergabe von Krediten geht, doch das hat einen plausiblen Grund. Genau wie Venture Capitalist-Investoren gehen sie volles Risiko. Während die Investoren aber meist mit Unternehmensanteilen oder Gewinnbeteiligungen belohnt werden, verdienen Banken nur an den Kreditzinsen.

Die Beurteilungskriterien sind bei beiden die gleichen: Im Vordergrund steht immer das Team, wenn das passt und einen kompetenten Eindruck macht, ist schon vieles erreicht. Ohne überzeugendes Geschäftsmodell und ein marktreifes oder schon am Markt platziertes Produkt geht es allerdings nicht, ein Proof of Concept ist unabdingbar. Und natürlich müssen eine Reihe von Kennziffern erfüllt sein und solide Finanz- und Liquiditätspläne vorliegen, vor allem, wenn es in das detaillierte Finanzierungsgespräch geht.

Von der Deutschen Bank, Region Nord: Simone Körber, Leiterin Öffentliche Fördermittel, und Shelley Burke, Startup Koordinatorin.

Banken unterstützen Startups aber nicht nur mit Krediten, sie helfen auch dabei, an die verschiedenen Quellen der öffentlichen Wirtschaftsförderung zu kommen. Davon berichtete Simone Körber, Leiterin Öffentliche Fördermittel, im zweiten Teil des Workshops. Da gibt es eine Menge Programme für Startups aus unterschiedlichen Bereichen und in verschiedenen Unternehmensphasen. Die KfW ist da sehr aktiv, und die IFB in Hamburg, mit Angeboten wie dem Innovationsstarter Fonds oder InnoRampUp. Banken beraten da gern, denn dadurch binden sie früh Startups an sich, die später große und wichtige Kunden werden können. Der Bedarf ist definitiv da, wie auch hier die zahlreichen Nachfragen aus dem Publikum zeigten. So hätte dieser wie die beiden anderen Workshops gern länger als nur eine Stunde gehen können, doch der volle Terminplan der Social Media Week setzt eben Grenzen.

Zum Abschluss eine große Portion Food-Facts

Richtig geschmackvoll ging es dann bei unserem letzten offiziellen Programmpunkt zu, dem großen Food-Panel. Christina Wegelin von Loé, Ayran Moghaddam von Heimatgut, Dominik Hensel von der Deutsche See GmbH und Alexander Djordjevic von Foodist standen Gastgeberin und Hamburg Startups-Mitgründerin Sina Gritzuhn Rede und Antwort. Food-Startups sind mehr als ein kurzfristiger Hype – darin waren sich alle einig, so unterschiedlich die jeweiligen Unternehmensphasen auch sind. So befindet sich Christina erst noch vor dem Launch ihres Aloe Vera-Getränks, während Ayram mit seinen Wirsingchips schon länger am Markt ist und inzwischen weitere Snacks herausgebracht hat.

Ayran Moghaddam (Heimatgut), Christina Wegelin (Loé), Sina Gritzuhn (Hamburg Startups) , Dominik Hensel (Deutsche See) und Alexander Djordjevic (Foodist)

In der Startup-Show „Die Höhle der Löwen“ ist er auch schon aufgetreten, genau wie Alex von Foodist. Beide bestätigten, dass der Kundenansturm unmittelbar nach Ausstrahlung der Sendung enorm ist und man sich mit seinen Servern und der Produktion darauf vorbereiten sollte. Einen nachhaltigen Erfolg garantiert die einmalige TV-Präsenz allerdings nicht, für den ist tatsächlich Nachhaltigkeit ein entscheidendes Kriterium. Genau wie Glaubwürdigkeit. Das bestätigt auch Dominik von Deutsche See, mit bundesweit 1.700 Mitarbeitern sicher kein kleiner Fisch. Wie ein Startup ist allerdings intern ein Team zur Produktion eines Lachburger-Patties vorgegangen. Er rät: „Startups, geht auf die Großen zu!“

Unerlässlich ist auf jeden Fall der Kontakt zur Community. Nahrungsmittel können nicht geschützt und innerhalb von zwei Wochen von Profis kopiert werden. Daher ist es entscheidend, sich ein positives Image aufzubauen, mit seinen Kunden im Dialog zu bleiben und soviel Transparenz wie möglich zu bieten. Derartige Glaubwürdigkeit und Konsumentennnähe können Großkonzerne nicht so leicht nachmachen. Zum Schluss wurden die Foodies noch gefragt, welches das beste Erfolgsrezept sei. Also, man nehme: ein tolles Team, harte Arbeit, Geduld und Durchhaltevermögen, Leidenschaft und eine Prise Wahnsinn. Guten Appetit, und viel Erfolg!

Typische Startup-Action bei Mixer der Social Media Week.

Und wer noch nicht genug hat von unseren Food-Startups: Nachschlag gibt es bald in unserem Spot on: Food & Health! Den Startup Day rund machte schließlich die Mixer-Party. Unsere Partner BEST AUDIT und vangard sorgten für die Getränke, zahlreiche Gäste für gute Laune. Bis zum nächsten Jahr!

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So geht es weiter mit HEUTE IN HAMBURG

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Es war eine Achterbahn der Gefühle. Erst hieß es, HEUTE IN HAMBURG müsse aufgeben, dann kam die Meldung, die populäre Freizeit-App könne doch weitermachen. Die Hintergründe blieben allerdings im Dunkeln. Gestern wurde das Geheimnis dann gelüftet und die Hamburger Sparkasse als Retter präsentiert. Allerdings etwas anders, als vielleicht einige vermuten. Wir sagen, wie der Deal aussieht.

Wie viele andere etablierte Unternehmen ist auch die Hamburger Sparkasse auf der Suche nach Wegen, die zunehmende Digitalisierung für sich zu nutzen, nicht nur im Bereich der Finanzdienstleistungen. Das führte zur Gründung der Haspa Next GmbH, die sich ins Mindspace am Rödingsmarkt einmietete, um dort an einem neuen Produkt jenseits des Bankgeschäfts zu werkeln. Thema: Lifestyle und Freizeitgestaltung für die Zielgruppe im Alter von 18 bis 30 Jahren.

Eine traurige Nachricht führte zum Happy End

Die daraus entstandene App war schon ziemlich weit entwickelt und stand kurz vor dem Launch, als eine Meldung die Hamburger Startup-Szene erschütterte: HEUTE IN HAMBURG (HiH) stellt zum 28. Februar den Betrieb ein! Mit Event- und Freizeit-Tipps hatte das junge Unternehmen seit 2014 weit über 150.000 Facebook-Fans für sich gewinnen können, doch fehlte jetzt die wirtschaftliche Grundlage für ein Weitermachen. Die Nachricht erreichte natürlich auch das Team von Haspa Next. Deren Konzept hatte große Ähnlichkeit mit dem, was HEUTE IN HAMBURG bereits machte, und so nahm man Kontakt auf.

Anstoßen auf eine gemeinsame Zukunft: Elisa Möller, Jan Becker und Patrick Henke von HEUTE IN HAMBURG, Haspa-Chef Harald Vogelsang und Tobias Lücke, Geschäftsführer der Haspa Next GmbH.

Schon beim ersten Treffen war klar: Hier stimmt die Chemie, hier kommt zusammen, was zusammen gehört. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, wird Tobias Lücke, Chef von Haspa Next, in einer Pressemitteilung zitiert. So konnte HiH schon am 17. Februar verkünden, dass es doch weiter geht. Am 28. Februar, dem Tag an dem eigentlich die Lichter ausgehen sollten, wurde schließlich der Vertrag unterzeichnet, mit dem Haspa Next HEUTE IN HAMBURG übernimmt. Und damit auch die drei Gründer Jan Becker, Patrick Henke und Sven Casimir sowie Elisa Möller, zuständig für Content.

Der neue Service startet im Sommer

Das ist quasi der harte Kern des Teams, das in der Boomphase mal bis zu zehn Personen stark war. Die vier werden zusammen mit den Leuten von Haspa Next einen neuen mobilen Service entwickeln,der im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. HEUTE IN HAMBURG wird bis dahin weiterbestehen wie bisher. Ob der Name über den Sommer hinaus bleiben wird, steht noch in den Sternen. Angesichts der Popularität der Marke stehen die Chancen aber gut. Der Service wird für die Nutzer auf jeden Fall kostenlos bleiben.

Beim Pressegespräch im Alten Mädchen, wo die Übernahme gefeiert wurde, wurde auch über die zukünftige Rolle von Haspa Next gesprochen. In der Pressemitteilung als Innovationlab und Inkubator bezeichnet, bevorzugt Tobias Lücke die Bezeichnung Plattform. Momentan konzentriere man sich auf dieses eine Corporate-Startup. Man sei auch nicht auf Startup-Shoppingtour, erklärte der Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang. Ob und wie der entstehende neue Service in das bestehende Haspa-Angebot wie das Joker-Programm eingebaut werde, stehe ebenfalls noch nicht fest. Momentan soll Haspa Next so unabhängig wie möglich agieren.

Chancen für HEUTE IN HAMBURG gut wie nie

Es ist also vieles noch in Bewegung. Das gilt auch für das neue, erweiterte Team, das nach einem neuen Standort sucht. Für die HEUTE IN HAMBURG-Macher nicht die einzige einschneidende Veränderung. Für Gründer Jan zum Beispiel ist es die erste Festanstellung seines Lebens. Der Preis, ein Stück Selbständigkeit zu verlieren, ist aber niedrig im Vergleich zu der Möglichkeit, das Herzensprojekt weiterführen und optimieren zu können, auch wenn ein Verkauf ursprünglich nicht geplant war. Was zurzeit auf Eis liegt, ist eine Ausdehnung des Konzepts auf andere Städte. Das gilt auch für das bereits bestehende HEUTE IN KÖLN. Dafür stehen die Chancen so gut wie nie, dass HiH dauerhaft zum Erfolg wird. Die vielen Fans in der Stadt wird es freuen.

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Fashion Cloud findet im ECC einen neuen Partner

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Das Hamburger Startup Fashion Cloud hat mit seiner Software für den stationären Modehandel eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Gerade konnte es einen neuen Partner gewinnen und damit sein Angebot erheblich erweitern. Wir haben mit dem Team von Fashion Cloud über die neusten Entwicklungen gesprochen.

 

Wir haben mal in unser Archiv geschaut und dabei festgestellt, dass unser letztes Interview mit Euch aus dem November 2015 stammt. Damals hattet Ihr gerade den ersten Platz bei SpeedUP! Europe geholt, noch unter dem Namen Look Local. Wie habt Ihr Euch seither entwickelt?

Der SpeedUP! Europe Award war der krönende Abschluss unserer Acceleration-Phase und im Grunde genommen der Start in den harten Alltag. Seitdem sind Tausend Dinge passiert. Für uns am wichtigsten: Wir haben mittlerweile ein komplett validiertes Geschäftsmodell, eine große Kundenbasis, ein exzellentes Image in der Modebranche und vor allen Dingen ein großartiges Team aufgebaut.

 

Kürzlich konntet Ihr verkünden, eine Partnerschaft mit dem European-Clearing-Center (ECC) eingegangen sein. Was ist das ECC?

Das ECC ist ein Datenverteilzentrum für die Schuhbranche und verfügt über Beziehungen zu zahlreichen Schuhlieferanten.

Damals als Fashion Cloud Look Local hieß.

Welche Vorteile bringt Euch die neue Partnerschaft?

Wir sind bislang ausschließlich in der Textilbranche unterwegs. Die Anbindung neuer Lieferanten ist ein ziemlich aufwändiger Prozess – für 200 Modemarken haben wir anderthalb Jahre benötigt. Um unseren Handelskunden zeitnah auch Bildmaterial aus dem Schuhsektor anbieten zu können, bringt uns diese Partnerschaft schnell nach vorne, da wir auf einen Schlag die wichtigsten Schuhlieferanten abdecken können.

 

Bereits Ende letzten Jahres war zu lesen, dass Ihr mit Eurer Plattform auch in Russland am Start seit. Welche weiteren Schritte zur Internationalisierung sind geplant?

Das Schöne an Online-Dienstleistungen ist ja, dass Landesgrenzen nur sehr bedingt eine Rolle spielen. Mittlerweile haben wir Modehändler aus 20 europäischen Ländern auf unserer Plattform. Der stärkste internationale Wachstumstreiber sind unsere Brands – diese empfehlen auch ihren ausländischen Handelspartnern die Nutzung von FASHION CLOUD. Wir werden dadurch also ganz automatisch weiter international wachsen.

 

Ihr habt inzwischen über 200 Modemarken in eurem Portfolio. Gibt es da noch größere Lücken, die Ihr bald füllen wollt?

Mit den 200 Marken decken wir schon die Mitte des Marktes und damit für unsere Händler die größten Umsatzbringer ab. Wir werden jetzt weiter in speziellen Segmenten und Stilgruppen wachsen. Als nächstes steht der Premium-Bereich an.

 

Ihr seid mit Fashion Cloud als Contentbroker für die Modebranche erfolgreich. Ließe sich Euer Geschäftsmodell auch auf andere Branchen übertragen?

Witzigerweise gibt es unser Geschäftsmodell schon in zahlreichen Branchen. Fast alle Unternehmen beschränken sich dabei nur auf die Branche, in der sie sich am besten auskennen. Wir werden daher nicht außerhalb der Modebranche wachsen, dafür aber dort neue Produkte an den Start bringen. Wir stehen beispielsweise kurz vor dem Launch des FASHION CLOUD Endlosregals. Für den Händler bedeutet dies, dass er über uns auf die Warenbestände seiner Lieferanten zurückgreifen und Nachbestellungen tätigen kann.

Das ist leider heute noch keine Selbstverständlichkeit, aber enorm wichtig für den Service am Endkunden. Du kannst dich bestimmt noch gut an dein letztes Shopping-Erlebnis erinnern, bei dem deine Wunschhose mal wieder nicht in deiner Größe verfügbar war. Das wird es in Zukunft zwar immer noch geben – allerdings wird die Hose dann via FASHION CLOUD direkt für dich nachbestellt.

Das neue Team von Fashion Cloud (Bild: Fashion Cloud)

Das aktuelle Team von Fashion Cloud (Bild: Fashion Cloud)

Ihr habt in letzter Zeit Euer Team schon kräftig verstärkt. Plant Ihr auch für die kommenden Monate, noch mehr Personal einzustellen?

Unbedingt! Unser Team zählt mittlerweile knapp 20 tolle Menschen aus unterschiedlichsten Nationen. In unserem brandneuen Office in der Hafencity sind momentan aber tatsächlich noch ein paar Arbeitsplätze zu besetzen. Gerade sind wir vor allem auf der Suche nach einem Data Specialist, Werkstudenten im (Produkt-) Datenmanagement, einem Senior Backend Entwickler und einem Praktikanten, der mit Engelsgeduld und Cleverness unseren Customer Service rockt.

Für eine Auflistung aller Stellen verweisen wir an der Stelle gerne auf unsere Karriereseite. In den kommenden Monaten werden wir definitiv noch weitere Stellen generieren. Stay tuned!

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Fashion Cloud im Hamburg Startups Monitor

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Startschuss für den Innovation Campus Green Technologies (ICGT)

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Neue Heimat für kluge Köpfe und junge Unternehmen im Herzen von Harburgs Technologie-Quartier Das neue Innovationszentrum soll Anlaufpunkt für Existenzgründerinnen und Existenzgründer aller Hamburger Hochschulen sowie für wissens- und technologiebasierte Gründungen sein. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei in den Bereichen Green & Clean Technology, Life Science und nachhaltige Digitalisierung. Der Senat fördert das Projekt mit  satten 4,45 Millionen Euro.

Junge Unternehmen und Startups finden eine neue Heimat gemeinsam mit dem Startup Dock, dem Design Thinking Lab der TU Hamburg, Gründungsberatern der Hamburg Innovation GmbH und der TuTech Innovation GmbH. Darunter auch das Startup Nüwiel, welches einen elektrisch getriebenen Anhänger herstellt, der sich den äußeren Bedingungen anpasst und das strampeln auf dem Rad somit erheblich erleichtert.

Diese Idee stellte der Gründer Sandro Rabbiosi im Rahmen eines Workshops vor, den das Startup Dock der TU Harburg vor gut zwei Jahren veranstaltet hatte.

Von der Ideenfindung, der Vorgründungsphase über die Gründung und den Markteintritt bis zur Unterstützung in der ersten Wachstumsphase bietet der Innovationscampus daher einen Rundum-Service mit gezielten Dienstleistungen in den jeweiligen Entwicklungsphasen von Startups.

Einzigartig ist dabei auch die Kombination aus wissenschaftlicher Lehre und Transfer, denn Gründerinnen und Gründer haben die Möglichkeit, bereits während ihres Studiums gefördert zu werden.

Prof. Christoph Ihl, Leiter des TUHH-Instituts für Entrepreneurship und einer der zwei Akademischen Direktoren des Startup Docks: „Unser Ziel ist es, die Aktivitäten in Lehre, Forschung und Technologietransfer so zu bündeln und zu gestalten, dass sie den Anforderungen junger Gründer in jeder Phase gerecht werden.“

Dr. Christian Salzmann betont wie wichtig das Netzwerk in der Startup-Szene ist, aber auch unter den verschiedenen Hochschulen selbst, ist ein enger Austausch von großer Bedeutung:„Wir haben nicht nur die Räume, in denen sich die Startups entwickeln können, sondern auch Beratungs- und Förderungsstrukturen, welche derzeit auch noch massiv weiterentwickelt werden. Wir stehen im engen Austauch mit anderen Hochschulen und sehen sehr positiv in die Zukunft“.

Wissenschaft meets Wirtschaft

Die Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Katharina Fegebank, schneidet höchstpersönlich das „Eröffnungsband“durch und freut sich darauf, mit dem ICGT künftig junge Talente fördern zu können: „Gute Ideen und innovative Gründungsansätze brauchen das richtige Umfeld, um erfolgreich sein zu können.

Ich freue mich, dass wir so einen Ort mit dem ICGT geschaffen haben. Das einzigartige Konzept der kurzen Wege, schnellem Austausch und der ganzheitlichen Betreuung bietet die Chance junge Talente zu gewinnen und Hamburg als attraktiven Innovationsstandort weiter auszubauen.“

Ein Campus für alle

Der neue Campus in Harburg ist im ehemaligen Gebäude der TuTech Innovation GmbH angesiedelt und bietet auf rund 3.000 qm Nutzfläche eine moderne Infrastruktur mit Büros, Co-Working Spaces und einer Werkstatt (und wirklich jede Menge Steckdosen).

Er ist offen für Startups aller Hamburger Hochschulen sowie für wissens- und technologiebasierte Gründerinnen und Gründer. Martin Mahn, Geschäftsführer der Hamburg Innovation und der TuTech Innovation GmbH: „Der neue Innovations- und Gründercampus bietet die Möglichkeit, eigene Ideen weiterzuentwickeln, die unternehmerische Chance für ein eigenes Startup wahrzunehmen und beides mutig umzusetzen.“

Foto Titelbild: ICGT

 

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Das waren die Online Marketing Rockstars 2017

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Vielleicht ist Online-Marketing mittlerweile die wichtigste und mächtigste Branche der Welt – eine ziemlich steile These, gewiss, aber eine, die von Jahr zu Jahr immer mehr Gewicht bekommt. Genau wie die Online Marketing Rockstars (OMR), ein Messe- und Konferenzereignis, das von Rekord zu Rekord eilt. So ziemlich alle, die in der Branche etwas zu sagen haben, waren dabei – Hamburg Startups natürlich auch.

Da sind die Veranstalter ganz akkurat: Waren es im vorigen Jahr genau 16.533 Besucher, verkündeten die Veranstalter für die Online Marketing Rockstars 2017 die Zahl von 26.872. Wenig überraschend gab es daher am Donnerstag lange Schlangen beim Einlass, die auch auf ein neues Bezahlsystem zurückzuführen waren. In dem Zugangsbändchen war ein Chip integriert, der sich mit Geld aufladen ließ, um dann später Essen und Getränke bargeldlos bezahlen zu können. Gute Idee, hat nur leider nicht ganz geklappt, mit der Konsequenz, dass am ersten Tag bis 17 Uhr die gesamte Verpflegung kostenlos war. Übrigens auch für die, die etwas später kamen und keinerlei Probleme bei der Registrierung hatten.

Stand des Next Media Accelerators

Die hatte die Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries ohnehin nicht. Sie ließ sich in den beiden für die OMR geöffneten Hallen zeigen, was die Digitalbranche so zu bieten hat. Und das war eine Menge. In Halle A2 konnten kleinere Unternehmen zeigen, was sie drauf haben, in A3 buhlten die Großen der Szene um Aufmerksamkeit. Dazu stellte der Next Media Accelerator gleich 50 Medienstartups vor, liefen ständig spannende Vorträge und Diskussionen auf der Expo-Bühne und boten Masterclasses Gelegenheit, sich mit bestimmten Themen intensiver zu beschäftigen. Und das war praktisch nur das Vorprogramm zu dem eigentlichen Höhepunkt.

Philipp Westermeyer

Der fand am Freitag in Halle A4 statt, die rund 5.500 Teilnehmern Platz bot. Sie waren gekommen, um sich bei der Konferenz ein Allstar-Aufgebot an Speakern anzuschauen. Den Auftakt machte Cheforganisator Philipp Westermeyer, der einen ersten Überblick über den Stand der Dinge im Onlinemarketing gab. Und damit kommen wir wieder zurück auf unser gewagtes Eingangsstatement, Stichwort „mächtigste Branche der Welt“. Die zumindest wertvollsten Unternehmen der Welt von heute sind Google beziehungsweise Alphabet, Facebook, Amazon, Apple und Microsoft. Davon sind mindestens die drei zuerst genannten absolute Marketingmaschinen. Vielleicht ist die These doch nicht so steil.

Wer sein eigenes Produkt nicht versteht, verliert

Deutsche Unternehmen können da in Bezug auf Größe nicht mithalten, nicht ansatzweise. Dafür gibt es hierzulande viele Weltmarktführer aus dem Mittelstand, die offensichtlich ihr Produkt verstanden haben. Eine Grundvoraussetzung, die im Internetzeitalter genauso gilt wie eh und je. Andrew „Boz“ Bosworth von Facebook erklärte das an einem historischen Beispiel. Natürliches Eis war früher eine begehrte Ware, die „Barons of the Ice Trade“ waren mächtige Männer. Bis zur Erfindung des Kühlschranks. Statt diese Innovation für ihr Geschäft zu nutzen, bekämpften die Eisbarone sie, weil sie eines nicht begriffen hatten: Nicht das Eis an sich war ihr Produkt, sondern Kühlung. Die lieferte der Kühlschrank wesentlich einfacher und zuverlässiger, also setzte er sich durch.

Alexander Nex, CEO von Cambridge Analytica

Die Themen Produkt und Marketing und dass ein gutes Produkt sowieso das beste Marketing sei, zogen sich als roter Faden durch die meisten Vorträge. Facebook und Instagram kamen als wichtige Werbekanäle immer wieder zur Sprache, aber auch Amazon. Das Webkaufhaus ist inzwischen mehr als nur ein Marktplatz; als Suchmaschine für Produkte hat es Google als wichtigste Quelle abgelöst. Wer also beispielsweise an einem neuen Smartphone interessiert ist, gibt den Suchbegriff nicht zwingend zuerst bei Google ein, sondern geht immer häufiger erst zu Amazon und dann dort auf die Suche. Das ist eine Entwicklung, die vielen Anbietern noch gar nicht genug bewusst ist.

Ohne Big Data kein Donald Trump?

Ebenfalls ein beliebtes Thema: Donald Trump. Der hierzulande doch ziemlich unbeliebte US-Präsident durfte immer mal wieder für den einen oder anderen Gag herhalten. Und stand im Mittelpunkt des Vortrags von Alexander Nex, CEO von Cambridge Analytica. Die britische Analysefirma war weltweit in die Schlagzeilen geraten, weil sie mit detaillierter Auswertung von Social Media-Daten der Trump-Kampagne auf die Sprünge geholfen hatte. Manche sagen sogar, ohne Cambridge Analytica hätte Trump nicht gewonnen. Ob er deswegen ein schlechtes Gewissen habe, wurde Nex gefragt. Er verneinte dieses und zeigte sich zufrieden mit seiner Arbeit, unabhängig von der politischen Beurteilung.

Verena Papik von musical.ly war eine von nur zwei Frauen, die als Speakerinnen die große Konferenzbühne betraten. Da geht bestimmt noch mehr!

Wie ein Online Marketing Rockstar sah Nex nicht unbedingt aus, doch gab es die überhaupt auf der Konferenz? Das ursprünglich aus China stammende Startup musical.ly beschäftigt sich zwar mit Musik, spricht aber eher Teenies als Rocker an. Verena Papik, Marketingchefin der kürzlich eröffneten Europaniederlassung in Berlin, konnte dafür von über 200 Millionen Downloads der Playbackfilmchen-App berichten und die neue App live.ly für Livestreamings vorstellen.

MfG: Fanta 4

Einfach machen mit Gary und Casey

Die werden die Künstler, die die Kaffeepause als Überraschungsgäste musikalisch aufmischten, sicherlich nicht zur Steigerung ihrer Bekanntheit brauchen. Schließlich sind Die Fantastischen Vier schon seit fast 28 Jahren dabei und verstehen es immer noch ihr Publikum mitzureißen. Genau wie später bei der Aftershowparty die Beginner und Chefboss und zwischendurch als Nachwuchs-Startupler Das Bo, der bei OMR schon zum Inventar gehört. Sie alle waren dann eher die Online Marketing RAPstars.

Gary Vaynerchuk

Wie Rockstars traten tatsächlich die drei Speaker auf, die die größte Aufmerksamkeit erzielten, erkennbar an den vielen Selfiewünschen und Nachfragen aus dem Publikum. Ein von ihnen war Gary Vaynerchuk, Unternehmer, Investor, Autor (Selbsteinschätzung: „I can’t write for shit“) und Provokateur. War das jetzt eine Motivationsrede oder eine Publikumsbeschimpfung, was er da ablieferte? Jedenfalls rief er seine Zuhörer dazu auf, nicht rumzujammern und endlich aktiv zu werden, schließlich sei dies die beste aller Zeiten für Gründerinnen und Gründer. Oder, um es in seinen Worten auszudrücken: „Less talking, more fucking doing!“

Casey Neistat

Ähnlich drauf war auch der YouTuber Casey Neistat, wenn in seiner Wortwahl etwas gemäßigter. Er erzählte, dass er seine Karriere kaum geplant und meistens einfach gemacht habe. So bei seinem Spot für die Sportartikelmarke Nike, deren Motto ja auch in diese Richtung geht. Für diesen Auftraggeber flog er zehn Tage lang um die Welt, bis das Geld alle war, und drehte, was ihm gerade vor die Kamera und in den Sinn kam. Ohne Konzept oder gar Drehbuch. Das Ergebnis hat inzwischen über 24 Millionen Views bei YouTube. Als Nächstes soll er, der noch nie eine Zeile gecodet hat,was Digitales für CNN aufbauen. Ohne echten Plan. Das kann nur gut werden.

Bruce Dickinson

Ein echter Online Marketing Rockstar: Bruce Dickinson

Und dann kam zum Schluss doch noch ein waschechter Rockstar auf die Bühne: Bruce Dickinson, Sänger von Iron Maiden. Wer jetzt allerdings einen dekorativ verlebten, leicht besoffenen, in Kutte und Lederhose gekleideten Langhaarträger erwartet hatte, wurde rundherum enttäuscht. Bruce erfüllte keines der gängigen Heavy Metal-Klischees und wirkte in grauem Anzug und hellem Hemd eher wie ein Gentleman, allerdings mit Biss. Kein Wunder, der Mann ist nicht nur Musiker, sondern auch Pilot, Manager einer Fluggesellschaft, Betreiber einer Flugzeugwerksatt und vor allen Verwalter der Marken Bruce Dickinson und Iron Maiden. Da gibt es eine Uhr, ein Videospiel und ein Bier und wer weiß, was bald noch alles, Hauptsache es passt zum Image. Rotwein können seinetwegen Motörhead machen.

Die Beginner (im Bild: Jan Delay/Eizi Eiz) waren waren der Headliner der Aftershowparty

Und das waren sie dann, die Online Marketing Rockstars 2017. Zu groß, zu voll, zu egal, sagen manche, für die mittlerweile auch schon früher alles besser war. Überwältigend, finden beispielsweise die Mitglieder des Chors „Die Hamburger Goldkelchen“, die alle erklärtermaßen nicht singen können und unter denen sich viele Vertreter der Starup-Szene finden. Sie waren quasi die Vorgruppe der Beginner. Klar, nicht alles hat geklappt (siehe „Cashless Payment“), und nicht alle Speaker konnten gleichermaßen begeistern. Geschenkt, ein Spektakel wie die Online Marketings Rockstars sucht nicht nur in Hamburg seinesgleichen und tut der doch manchmal etwas behäbigen Hansestadt auf jeden Fall gut. Wo das noch hinführen soll? Wir werden sehen, Philipp Westermeyer und sein Team fangen wahrscheinlich gerade schon wieder mit der Planung für 2018 an.

Beitragsfoto: Philipp Westermeyer küsst seinem Spezi Bo die Füße

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Caté gewinnt die sechste Slam-Schlacht von 12min.me

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Sechs Startups pitchen sechs Minuten, stellen sich für weitere sechs Minuten den Fragen einer sechsköpfigen Jury, und das in dieser Form zum sechsten Mal – das musste einfach ein teuflisch guter Abend werden! Wurde es auch, denn wenn 12min.me zum StartupSlam aufruft, ist immer Party angesagt. Da waren wir natürlich auch dabei.

Und mit uns waren wieder hunderte Startup-Fans ins Mindspace gekommen, um das Spektakel mitzuerleben. Für die, die noch nie dabei waren, hier kurz der Ablauf: Jemand stellt auf möglichst unterhaltsame Weise sein  Startup vor, eine Jury hakt direkt im Anschluss mit Fragen nach. Die Entscheidung über den Sieger des Abends trifft aber ausschließlich das Publikum, dessen Beifall mit einem Applausometer gemessen wird.

Sechs coole Startups, sechs gelungene Pitches

Den Anfang machten die beiden Bastians von Caté, die aus der Kaffeekirsche ein leckeres, koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk machen.Dafür verwenden sie einen Rohstoff, der sonst auf dem Müll landet und jetzt den Kaffeebauern ein zusätzliches Einkommen beschert. Viele Startups, gerade aus der Food-Ecke, möchten die Welt ein bisschen besser machen, bei Caté gelingt das tatsächlich. Dessen Panama-Connection dient nicht zur Steuervermeidung, sondern hilft den Leuten in dem mittelamerikanischen Land. Ob das die Zuschauer überzeugt konnte? Wer die Überschrift nicht gelesen oder ein schlechtes Gedächtnis hat, muss auf die Beantwortung dieser Frage noch ein wenig warten.

Bastian Muschke und Bastian Senger hatten nicht nur Caté, sondern auch eine Kaffepflanze mitgebracht.

Einer der heißen Trends 2017 könnten Chatbots werden. Das sind Programme, mit denen Nutzer über Texteingaben kommunizieren, um eine konkrete Auskunft zu bekommen. Bei DOCYET geht es um medizinische Hilfe im Ausland. Wer in der Ferne krank wird, ist auf verlässliche Informationen zu vertrauenswürdigen Ärzten und Krankenhäusern angewiesen. Die soll DOCYET liefern. Wie einfach die Handhabung und solide die Datenbank im Ernstfall jeweils ist, wird sich zeigen müssen. Gründer Florian Bontrup konnte immerhin verkünden, dass schon Krankenversicherungen mit ihm zusammenarbeiten.

Florian Bontrup pitchte für DOCYET.

Über einen großen Kunden berichtete auch Michael Wolf von wingu. Lego nutzt die Technologie das Hamburger Startups, um seine Kunden im Laden mit den passenden Informationen zu seinen Produkten zu versorgen. Beacons orten per Bluetooth die Smartphones der User und spielen dann den je nach Ort erstellten Content ein. Puh, dass sind ganz schön viele englische Fachbegriffe, aber wir gehen mal davon aus, dass das aus immerhin 18 Personen bestehende Team von wingu weiß, was es da tut. Die Jury jedenfalls war angetan und zählte wingu zu seinen Favoriten.

Michael Wolf von wingu

Genau wie DailyDress, den virtuellen Kleiderschrank. Der kann die Welt verändern, erklärte Mitgründerin Jennifer Schäfer. Frauen brauchen im Schnitt mindestens 15 Minuten pro Tag für die Wahl der Klamotten. Aufs Jahr gerechnet sind das rund vier Tage, und aufs Leben… Ach, man mag gar nicht darüber nachdenken. Die App DailyDress jedenfalls erleichtert die Qual der Wahl und macht Vorschläge, auch für den Kauf neuer Kleidungsstücke. Das spart Zeit, die Frauen für ihre Karriere und die Familie nutzen können. Namhafte Partner wie Otto oder Zalando hat das auch schon überzeugt.

Jennifer Schäfer, Marius Murtz und Dr. Laura Karim sind das DailyDress-Team

Die Medien verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit, gleichzeitig sind sich fast alle einig, dass guter Journalismus unverzichtbar ist in einer Demokratie. umatter möchte die Leserinnen und Leser bei der Festlegung polititisch relevanter Themen einbeziehen und dann qualifizierte Journalisten auf diese ansetzen. Finanziert werden soll das ausschließlich durch die Leserschaft. Ein ambitioniertes Projekt, das Cedric Stein da vorstellte und für das gerade eine Crowdfunding-Kampagne läuft. Leicht wird das bestimmt nicht, wie etwa das Beispiel der Krautreporter zeigt. Da kann man nur die Daumen drücken!

Cedric Stein möchte mit umatter den Journalismus auffrischen.

Zum Schluss wurde es dann noch richtig romantisch, und das ausgerechnet mit einem Versicherungsthema. Linda Brackund Jolan Möbus von den Haftpflicht Helden. Sie spielen ein erstes Date nach, bei dem er sie mit Argumenten für seine Haftpflichtversicherung zu gewinnen versucht. Dabei stieg ein Balken bei jedem Punkt höher von „langweilig“ in Richtung „sexy“. Am Ende hatte Linda in der Szene nicht nur eine Versicherung abgeschlossen, sondern auch ihr Herz dem feschen Vertreter geöffnet. Ob auch das Publikum ein Herz für Haftpflicht Helden hatte? Gleich verraten wir es!

Jolan Möbus und Linda Brack von den Haftpflich Helden behaupteten: Versicherungen können sexy sein!

Zuerst kam noch einmal die Jury zu Wort: Stefanie Huppmann – Leiterin der Abteilung StartUp bei der Hamburger Sparkasse, Michael Gutsmann – stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Capital One A, Daniel Jutrosinski – Gründer und Geschäftsführer PaxTerra Online Marketing, Sanja Stankovic – Mitgründerin Hamburg Startups, John F. Voss – Senior Sales | Creative Markets LaCie / Seagate Technology und Karem Aly – Geschäftsführer FOX international KG / WirtschaftsmediatorHK Hamburg favorisierten, wie gesagt, mehrheitlich wingu und DailyDress, auch Caté kam gut an.

Die Top 3 beim Selfie.

Letztlich entschied aber das Publikum per Applaus, und das Ergebnis war so knapp, dass noch eine dritte Jubelrunde durchgeführt werden musste. Dann war alles klar und die Preisverleihung begann, es gab PR-Workshops für alle, eine Festplatte für den Drittplatzierten wingu und einen HR-Workshop für die Haftpflicht Helden auf Platz 2. Gewonnen hat, na gut, keine Überraschung mehr, Caté, und zwar nicht nur den obligatorischen Goldenen Anker, sondern auch noch eine Flatrate für das Jobboard von Hamburg Startups. Herzlichen Glückwunsch!

Der nächste StartupSlam von 12min.me kommt bestimmt

Danach war Party angesagt, und es wurde lang, lustig und laut. Laut war es allerdings schon vorher; während der Pitches konnte das Publikum sein Konversationsbedürfnis manchmal nicht unter Kontrolle halten. Das ist aber auch so ziemlich der einzige Wermutstropfen bei einer wie immer sehr gelungenen Veranstaltung. Und für die nächste Ausgabe wird das Team von 12min.me bestimmt wieder ein tolles Programm zusammenstellen!

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Premium – die Cola, die keine Gewinne machen darf

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Ein Unternehmen, das keine Gewinne erzielen will. Und keine Werbung macht. Das keine Hierarchien kennt und bei dem jeder und jede bei allen Entscheidungen mitbestimmen kann – Konsumenten eingeschlossen. Bei dem die Gleichwertigkeit von Menschen das oberste Prinzip ist. Das sich daher auch lieber Kollektiv als Unternehmen nennt. Und seit 15 Jahren am Markt ist. Gibt’s nicht? Doch, das gibt es, nennt sich Premium und ist mit Cola und anderen Getränken erfolgreich. Und damit ein Fall für unseren Spot on: Food & Health.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Es begann damit, dass die Lieblingscola von Uwe Lübbermann ihre Rezeptur geändert hatte, ohne dass er darüber informiert worden war. Bei großen Konzernen eine durchaus übliche Vorgehensweise, aber eine, die nicht Uwes Wertvorstellungen entsprach. Einer seiner Leitsätze lautet: „Rede mit jedem, auf den Du Dich auswirken wirst.“

Bei Premiun trifft ein Kollektiv alle Entscheidungen

Im Privaten mag das funktionieren, aber kann das auch im Geschäftsleben klappen? Konkret heißt das nämlich, dass nicht nur sämtliche Mitarbeiter Mitspracherecht haben, sondern auch Lieferanten, Händler und alle anderen Geschäftspartner. Und nicht zuletzt die Kunden, die das Produkt kaufen. Sie alle können Teil des Kollektivs werden, das über das Vorgehen bei Premium entscheidet. 190 Mitglieder hat das Gremium zurzeit. Den inneren Kreis bilden dabei die zehn Kollektivisten, die hauptberuflich für das Getränkeunternehmen arbeiten.

Sie sind Freiberufler und verdienen im Prinzip alle dasselbe. Das geschieht nach dem Grundsatz der Gleichwertigkeit, was nicht absolute Gleichbehandlung bedeutet. So bekommen Kollektivisten Zuschläge, wenn sie Kinder versorgen, eine Behinderung haben oder ihren Platz zum Arbeiten finanzieren müssen, denn ein zentrales Büro gibt es nicht. Daher ist Uwe, der den Titel „zentraler Moderator“ trägt und die genannten Bedingungen für einen Zuschlag nicht erfüllt, auch nicht der höchstbezahlte Kollektivist.

Uwe Lübbermann an einem seiner Lieblingsplätze in Entenwerder, wo er jahrelang gelebt hat.

Weiterhin sind rund 50 Sprecherinnen und Sprecher für Premium unterwegs. Das sind quasi Hobbyaußendienstler, die dafür sorgen, dass die Cola (sowie Bier, Mate und ein Holunderblütengetränk) mittlerweile in gut 200 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich ist. Insgesamt gibt es 1.700 gewerbliche Partner, von der Kneipe bis um Etikettenhersteller. 2016 wurden 1,55 Millionen Flaschen verkauft. Für das vergangene Jahr hatte das Kollektiv ein Wachstum von 10 % avisiert. Das wurde nicht erreicht, stattdessen waren es 11 %.

Keine Gewinne und keine Werbung

Wachstum ist nicht das oberste Ziel bei Premium, Gewinne machen schon gar nicht. Sollten die trotzdem mal anfallen, wird umgehend der Preis der Ware gesenkt. Als kürzlich bei der Versorgung eines Hackerkongresses mit Cola ein Überschuss blieb, kam der als Spende dem Wiederaufbau des Golden Pudel Club zugute. Dort fanden nämlich einst die ersten Sitzungen des Kollektivs statt. Womit wir noch einmal auf die Anfänge zurückkommen. Uwe sicherte sich damals die ursprüngliche Rezeptur seiner Lieblingscola (es war übrigens afri) und führte Premium in den Markt ein. Ganz ohne klassische Werbung übrigens, denn auch das gehört zum Credo.

Selbst das Etikett auf der Flasche beschränkt sich auf die allernötigsten Informationen. Niemand soll mit Werbebotschaften konfrontiert werden, die er oder sie nicht bewusst empfangen möchte. Immerhin gibt es inzwischen eine Facebookseite, was lange umstritten war. Schließlich ist für eine Entscheidung Einstimmigkeit erforderlich, und die zu erzielen dauert manchmal etwas länger. Trotzdem hat sich das Verfahren bewährt, nur in drei Fällen musste Uwe sich als primus inter pares durchsetzen. Zweimal ging es um das Flaschenetikett, einmal um eine Rückholaktion, da die Cola versehentlich doppelt so viel Koffein enthielt wie üblich. Das war sowieso unvermeidlich und musste schnell gehen.

Konsequent puristisch: die Flasche von Premium-Cola (Foto: Premium)

Ansonsten gilt für Uwe: „Mach so schnell wie Du kannst, aber nicht schneller.“ Dahinter steckt die Empfehlung, nichts zu überstürzen und Ausdauer zu haben. Das empfiehlt er auch Startups, die oft Skalierung um jeden Preis in den Mittelpunkt stellen und sich dabei in finanzielle Abhängigkeiten begeben. Uwe rät, sich zu fragen, ob wirklich immer alles so schnell gehen muss. Und er rät davon ab, alles auf eine Karte zu setzen und sich ausschließlich mit seinem Unternehmen zu beschäftigen, auch wenn es noch gar keinen Umsatz macht.

Startups berät Uwe kostenlos

Er selbst hat auch Jahre nach der Gründung von Premium noch andere Jobs gehabt und sich erst auf seine Cola konzentriert, als es sich wirklich rechnete. Das heißt, vollständig konzentriert auch wieder nicht, denn seit einiger Zeit ist er zudem als Berater tätig. Oder wie er es lieber nennt, als „Begleiter“. Bei der Wortwahl ist er sehr genau, denn „Sprache kann sehr mächtig sein.“

In dieser Funktion hat er schon einigen Startups geholfen, überwiegend aus dem Bereich Getränke. Kostenlos natürlich, denn wie sagt er so schön: „Wenn ich Erfahrungen weitergebe, habe ich hinterher nicht weniger.“ Von neun Startups, denen er Tipps gegeben hat, existieren acht noch heute, und das schon ein paar Jahre. Wer mit Uwe Kontakt aufnehmen möchte, kann das gern über seine Webseite tun.

Dieses schöne Stillleben mit Cola trägt den Titel „Mahlzeit“ (Foto: Premium)

Das können auch große Unternehmen, die allerdings für die Begleitung zahlen dürfen. Fünf Jahre hat er darauf hingearbeitet, jetzt freut er sich, dieses Ziel erreicht zu haben. Zu seinen Referenzen gehören inzwischen unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate und die Deutsche Bahn. Die werden gewiss nicht gleich den absoluten Kollektivismus einführen, wollen sich aber von dem ungewöhnlichen Geschäftsmodell inspirieren lassen. Das ist offensichtlich so ungewöhnlich, das Uwe von einem indischen Kongress kürzlich zu einem der „Top 50 Most Impactful Social Innovators“ gekürt wurde.

Mit Anstand Erfolg haben – das geht!

Über eine solche Auszeichnung kann sich Uwe nur bedingt freuen. Er meint, es könne viel mehr Menschen geben, die so handeln wie er, und ein besonderes Talent besitze er auch nicht. Er findet es irgendwie verrückt, dass er versucht, sich anständig zu benehmen, was das System aus seiner Sicht eigentlich nicht belohnt, und trotzdem Erfolg hat. Und das nachhaltig, in jeder Beziehung.

HÖRTIPP: Wer noch mehr über Uwe und Premium erfahren möchte, kann das in diesen Podcasts tun:

Link 1

Link 2

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein invieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

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next media accelerator Batch 4 – ein Stapel toller Startups

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Bereits die vierte Runde eingeläutet hat der next media accelerator (nma) und wieder fünf vielversprechende Medienideen aus vier Ländern am Start. Da geht es um eine Online-Hilfe für Autoren, eine Plattform für Vor-Ort-Reporter und verschiedene Lösungen für Livestreams und gemeinsames Fernsehen. Wir haben die neuen Startups im betahaus besucht und stellen sie und die Menschen dahinter kurz vor.

Authorship

Roberto Machado von Authorship

Rob kommt aus Sao Paulo, hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften und auch schon als Journalist gearbeitet. Schreiben gehört für ihn also zum Alltag, und dabei ist ihm aufgefallen, dass es bisher kein Tool gibt, das ihm umfassend bei der Erstellung besserer Texte hilft. Also hat er zusammen mit zwei Kollegen, einer aus Ecuador, eine aus Chile, Authorship.me entwickelt. Das Programm verwendet Elemente aus der künstlichen Intelligenz und soll nicht nur die Qualität steigern, sondern auch das Zeitmanagement von Autoren optimieren. Dafür werden die Texte umfassend analysiert, gelungene Bereiche grün markiert, verbesserungswürdige gelb oder rot, und Verbesserungsvorschläge gibt es natürlich auch.

Für Authorship sind die sechs Monate in Hamburg bereits das vierte Förderprogramm. Rob erklärt, der next media accelerator sei weltweit ziemlich einmalig, was sich offensichtlich bis ins ferne Brasilien herumgesprochen hat. Dabei kommt Authorship auch ein bisschen hanseatisch daher mit seinem Schiff im Logo (klar, „ship“!). Der größte Hafen Brasiliens liegt schließlich nur etwa 70 Kilometer von Sao Paulo entfernt. Wieder was gelernt.

Contentflow

Gregor Landwehr von Contentflow

Journalistisch gearbeitet hat auch schon Gregor, obwohl er ursprünglich mal Bankkaufmann gelernt, dann aber noch ein geisteswissenschaftliches Studium draufgesetzt hat. Den Sprung in den next media accelerator hat er mit Contentflow geschafft, zu dessen Machern noch Sebastian und Jonathan gehören. Zusammen haben sie ein Angebot geschaffen, dass die Erstellung von Livestreams einfacher und professioneller macht. Dabei hilft ein Netzwerk von Experten wie Kameraleuten und Produktionsleitern, aber auch eine Software, denn Contentflow wandelt sich gerade vom klassischen Dienstleister zum Software-as-a-Service-Anbieter.

Zielgruppe sind hauptsächlich professionelle Kunden: Medien, Agenturen, Veranstalter von Pressekonferenzen. Und Politiker; prominentester Nutzer von Contentflow ist zweifellos Martin Schulz, der als Kanzlerkandidat der SPD gerade für mächtig Wirbel sorgt. Das nützt natürlich auch dem Wachstum von Contentflow, das sich von seiner Teilnahme am nma einen weiteren Schub verspricht und schon erste vielversprechende Termine, etwa beim NDR, absolviert hat.

Newsreps

Zohaib Khan von Newsreps

Im Zeitalter von Smartphone und Internet kann jeder ein bisschen Reporter sein. Selbstverständlich können Amateurjournalisten keine Profiredakteure ersetzen, diese aber sehr wohl unterstützen, wenn bei wichtigen Ereignissen schnell Bilder und Informationen vom Ort des Geschehens benötigt werden. Um das zu organisieren, gibt es das schwedische Startup Newsreps. Mit der App können Medienunternehmen Gelegenheitsreporter bei Bedarf beauftragen und umgekehrt alle, die sich berufen fühlen, spannende Geschichten anbieten.

Text, Foto, Video – alles ist möglich, was das Smartphone hergibt. Langfristig möchte Newsreps zu einem „Facebook für News“ werden. International ist das Startup auf jeden Fall schon aufgestellt. Mitgründer Zohaib hat pakistanische Wurzeln, Verbindungen bestehen auch in die USA und nach Indien – und jetzt eben auch nach Hamburg.

Sceenic

Paul Bojarski von Sceenic

Wer kurze Antworten bevorzugt, sollte Paul lieber fragen, wo er noch nicht gewesen sei. Geboren in Polen, wuchs er in London auf, war jahrelang in Argentinien Head of MTV Digital und sicherte sich sein erstes Investment in Israel. Und das ist nur ein Bruchteil der Länder und Orte, die er unter anderem auch als Gründer eines digitalen Plattenlabels besucht hat. Die Idee zu seinem Startup Sceenic kam beim Anschauen des Volleyballl-WM-Finales Brasilien gegen Polen. Ein Großereignis, das seine Familie am Fernseher vereinte, allerdings an verschiedenen Orten. Gewonnen hat übrigens Polen.

Events wie Sportveranstaltungen und Preisverleihungen begeistern sehr viele Menschen, die aber nicht zusammen schauen können, weil die Globalisierung sie über die ganze Welt verstreut hat. Paul beziffert die potenzielle Zielgruppe auf 200 Millionen. Die können sich dank Sceenic und über Smartphone oder Webcam  nun zusammenschalten und gemeinsam gucken und das Geschehen kommentieren. Nicht alle 200 Millionen natürlich, sondern in kleinen, geschlossenen Gruppen. Zahlen müssen sie dafür nicht, das tun die Medienunternehmen, die den Service anbieten.

Stream Time

Joel Freeborn von Stream Time (bei den Online Marketing Rockstars)

Und noch einmal Livestreams: Die werden immer beliebter. Dank Facebook, YouTube, Periscope und Co. kann heutzutage jeder Liveübertragungen veranstalten. Professionelle Publisher machen das erst recht, um ihre Leserinnen und Leser über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden zu halten. Das Problem ist nur: Bisher gibt es keine zentrale Informationsquelle, über die ich erfahren kann, wann wo welcher Livestream übertagen wird.

Das will das britische Startup Stream Time ändern. Hier entsteht eine Art digitale Programmzeitschrift für Livestreams. Das Stream-Team besteht aus Trevor und Joel. Trevor, tätig im Business Development, lebt schön länger in Hamburg und war daher mit dem nma-Programm vertraut. Mit dem Digitaldesigner Joel arbeitet er seit drei Jahren zusammen. Noch befindet sich der Service in der Aufbauphase, im Gespräch ist man mit dem Web Summit, der im November wieder in Lissabon stattfindet.

Beitragsbild: aus dem Blog des next media accelerator

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Korea – eine aufstrebende Startup-Nation stellt sich vor

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China ist eine Großmacht, auch im Internet, das hat sich längst in aller Welt herumgesprochen. Aber Korea? Über dieses ostasiatische Land ist hierzulande wenig bekannt, von Smartphoneherstellern wie Samsung mal abgesehen. Eine Veranstaltung im Mindspace zur südkoreanischen Startup-Szene brachte da viele neue Erkenntnisse.


Südkorea ist das Land mit dem schnellsten Internet der Welt und einer Smartphonedichte, die ebenfalls ihresgleichen sucht. Aus dem Alltag der Koreaner ist das Web längst nicht mehr wegzudenken und spielt eine viel größere Rolle als etwa in Deutschland. Und Hersteller wie Samsung oder LG haben sich führende Positionen im Handymarkt erobert. Beste Voraussetzungen eigentlich für eine blühende Startup-Szene. Aber ganz so einfach ist das nicht.

Sungil Eo, General Director von KOTRA Hamburg, sprach das Grußwort

Das wurde deutlich bei einer Veranstaltung, zu der die Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA) ins Mindspace eingeladen hatte. KOTRA ist eine Regierungsorganisation zur Förderung des koreanischen Außenhandels, die seit 1962 existiert und seit 1974 auch ein Büro in Hamburg hat. Consultant Jan Ziegler gab zuerst einen Überblick gab zuerst einen Blick über das Land und sein Startup-Ökosystem. Hier ein paar der wichtigsten Daten und Fakten:

In der koreanischen Startup-Welt dominiert der „Gangnam Style“

Südkorea hat über 51 Millionen Einwohner, von den rund 25 Millionen im Großraum Seoul leben. Dort gibt es geschätzt 3.500 Startups. Das Zentrum der Szene befindet sich im Stadtteil Gangnam, weltbekannt durch den Hit „Gangnam Style.“ Das traditionelle Sicherheitsdenken und der Wunsch der Eltern, ihre Kinder mögen einen Job bei einem großen Konzern bekommen, bremst das Wachsen einer Startup-Kultur. Daher sind die meisten Gründer bereits über 30 bei ihrem ersten Schritt in die Selbständigkeit, und zu 90 % männlich.

Jan Ziegler, Consultant von KOTRA Hamburg, gab einen Gesamtüberblick über die koreanische Startup-Szene

Die Finanzierung kommt vor allem von zahlreichen staatlichen Programmen, private Investoren halten sich dagegen sehr zurück. Die meisten koreanischen Startups sind fast ausschließlich am heimischen Markt aktiv und bieten dort Services an, die bei uns von den amerikanischen Internetriesen erbracht werden. So ist Naver dort die führende Suchmaschine, nicht Google, und der beliebteste Messaging-Dienst heißt KakaoTalk. Weitere Erfolgsgeschichten schreiben das E-Commerce-Unternehmen Coupang und das vielseitig aufgestellte Startup Yello Mobile, beide milliardenschwere Einhörner.

Hyeyun Kim, Consultant  KOTRA Hamburg, sprach über Kooperationen

Im Ausland dagegen tun sie sich alle schwer oder versuchen es dort gar nicht erst. Das ändert sich jetzt  langsam. Im Dezember waren erstmals 18 Startups aus Südkorea beim K-Startup Meetup Berlin in Deutschland zu Gast. Die ebenfalls von KOTRA initiierten Kooperationen mit den Telefongesellschaften Brighstar und Deutsche Telekom gaben bescherten koreanischen Startups zusätzliche internationale Aufmerksamkeit. Eventuell wagt sich das eine oder andere von ihnen bald auch mit einer Niederlassung nach Hamburg.

Ludolf Ebner Chung berichtete von seinen Erfahrungen als ausländischer Entrepreneur in Südkorea

Wie sieht es aber umgekehrt aus: Welche Chancen haben beispielsweise deutsche Startups in dem ostasiatischen Land? Deutschland an sich hat einen guten Ruf, gilt dort als verlässliche Marke. Der Halbkoreaner Ludolf Ebner Chung hat auch durchaus gute Erfahrungen gemacht. Zuerst beim Aufbau einer Tochtergesellschaft von Delivery Hero, dann mit seinem eigenen Logistikunternehmen Naldo. Trotzdem macht er in seinem Vortrag nicht unbedingt Mut. Zu eigen sei die koreanische Kultur und zu kompliziert das Steuerrecht, komplizierter als das deutsche. Und Vorsicht bei Beamten, wenn sie einen schlechten Tag haben!

Was in Korea Erfolg haben könnte? Games – und Food!

Ein positives Beispiel liefert das Hamburger Computerspiele-Unternehmen Bigpoint, das seit 2016 in chinesischer Hand ist. Dessen Bestseller Drakensang wurde in überarbeiteter Form und unter dem Namen Dragon Rise auch in Südkorea ein Hit. Überhaupt haben Gameschmieden dort gute Karten, denn rund die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt sich mit Videospielen, zum Teil exzessiv, weshalb es eine staatlich reglementierte monatliche Obergrenze für Ausgaben in diesem Bereich gibt.

Südkorea ist nicht nur bekannt für schnelles Internet, sondern auch für gutes Essen.

Ein weiteres erfolgversprechendes Geschäftsfeld könnte Food sein, meint KOTRA-Consultant Hyeyun Kim. Die Systemgastronomie von Vapiano hat in Südkorea schon Fuß gefasst, und deutsche Backwaren haben sowieso weltweit einen legendären Ruf. Vielleicht wird es Zeit für ein Brot-Startup,warum nicht aus Hamburg? An gutem Essen herrscht sonst in Südkorea kein Mangel, wie das abschließende üppige Buffet auf köstliche Weise bewies. Und so gingen wir gut gesättigt nach Hause, und voller Informationen über ein Startup-Land, von dem bestimmt noch zu hören sein wird.

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SXSW-Tagebuch: Schlangen und Steaks zum Auftakt

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Es ist soweit: Alle Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Startups, die sich auf den Weg zum SXSW-Festival inTexas gemacht haben, sind sicher gelandet und haben schon einige Erlebnisse hinter sich. Zeit also, ein paar der Höhepunkte in der ersten Folge unseres kleinen Austin-Tagebuchs zusammenzufassen.

Haben wir gesagt, alle seien sicher gelandet? Nun, für die Menschen gilt das auch. Der Prototyp des Elektronanhängers von Nüwiel hat es allerdings nicht geschafft. Trotz sicherer Haltung in einem Käfig durfte das Gefährt nicht mitfliegen. Manchmal müssen eben nicht nur Hunde draußen bleiben. Für alle, die es gar nicht abwarten konnten und schon auf dem Flug nach Amerika eine Konferenz erleben wollten, hatte sich die Lufthansa übrigens etwas ganz Besonderes einfallen lassen. FlyingLab nannte sich die Veranstaltung über den Wolken, mit Gadgets zum Testen und Speakern wie Hamburgs Harald Neidhardt von MLOVE.

Natalia Tomiyama und Johanna Maasackers von Nüwiel mit ihrem gut verstauten Anhänger, der trotzdem nicht nach Texas durfte.

Gehört das Prinzip der drei Veranstaltungsreihen bald der Vergangenheit an?

Wer dann in Austin angekommen ist, ist längst noch nicht drin beim SXSW.  Ohne ein sogenanntes Badge kommt man nämlich kaum irgendwo hin, und da jeder so ein Teil braucht, sind, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, die Schlangen schon mal etwas länger.  In diesem Jahr gibt es die Badges noch in den Kategorien Interactice, Film und Music sowie die Platinum-Ausgabe für die, die alles mitnehmen wollen. Das könnte sich bald ändern. Auf der Eröffnungsveranstaltung hat nämlich SXSW-Programmchef Hugh Forrest erklärt, dass das Prinzip der drei Programmreihen nicht mehr zeitgemäß sei. Schon heute sind die Übergänge fließend, in Zukunft wird es womöglich nur noch ein Megaereignis geben.

In dieser Schlange stand Daniel Raschke von Picalike für sein Badge an. Darauf folgte noch eine weitere Schlange.

Lange Flüge und lange Warteschlangen machen hungrig, und was isst der gemeine Texaner vermeintlich den ganzen Tag? Logisch, Steaks! Eine Topadresse für Steaks heißt Fogo de Chao. Das ist eine ursprünglich aus Brasilien stammende Restaurantkette, die sogar zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat und an 29 Standorten in den USA zu finden ist, natürlich auch in Austin.

Hannes Kuhlmann und Felix Gessert von Baqend treffen Sandra Hartwig von der Personalberatung Cibb bei der Entrepreneur’s Lounge auf der Dachterrasse des Fogo de Chao

Die Dachterrasse eines Steakhauses als wichtiger Treffpunkt

Unsere Hamburger Startupper sind dort in erster Linie aber nicht zum Schlemmen aufgeschlagen, sondern zum Netzwerken. Die auf der Dachterrasse des Fogo de Chao stattfindende Entrepreneur’s Lounge (Hashtag: #Meatup) gilt nämlich als einer der wichtigsten Treffpunkte für die Szene. Investoren, Journalisten, Multiplikatoren und andere Entscheider aus der ganzen Welt treffen sich hier. Sanja Stankovic, Mitgründerin von Hamburg Startups und seit Jahren beim SXSW aktiv, hat dafür gesorgt, dass die Austin-Fahrer bei diesem Event dabei sein konnten und die Stadt Hamburg hat den Erwerb der Tickets gesichert. Coole Aktion! Was die Startups daraus gemacht haben? Mal sehen, wir bleiben dran!

Enri Chantal Strobel von HorseAnalytics und Sanja Stankovic von Hamburg Startups freuen sich schon auf den Accelerator am Sonntag

Aus norddeutscher Sicht mit Spannung erwartet wird der Pitchwettbewerb SXSW Accelerator am Sonntag, wo zum dritten Mal in Folge Hamburger vertreten ist. Wie wir bereits berichtet haben, sicherte sich HorseAnalytics in der Kategorie Sport einen Platz im Finale. Seitdem ist Gründerin Enri Chantal Strobel eine gefragte Frau, ihr Fitnesstracker für Pferde findet überall Beachtung. So auch in einem Blogbeitrag von Unterstützer Microsoft und einem Interview mit Accelerator-Veranstalter Chris Valentine in der Wirtschaftswoche. Und da wird noch einiges kommen; in Austin hat Enri beispielsweise mit Lars Gaede von Wired gesprochen.

Hamburger Startups sind beliebt – deutscher Papierkram weniger

Gesprochen wurde auch über das Hamburger Reiseservice-Startup Voya, obwohl das gar nicht vor Ort ist. Sanja hat Vincent Jacobs von der französischen Investmentfirma Kima Ventures getroffen. Er hat in Voya investiert und nur eine Beschwerde: der ganze Papierkram, der mit dem Engagement für ein deutsches Startup verbunden ist.

Women Entrepreneur Leaders at SXSW

Ein weiterer Höhepunkt war dann schließlich schließlich am Abend das Event „Women Entrepreneur Leaders at SXSW“, veranstaltet von Woman@Austin. Frauenpower ist überhaupt angesagt, am 13. März haben zum Beispiel die Digital Media Women ihren großen Tag. Da sind wir natürlich auch dabei! Und sonst? Los Pollos Hermanos, der fiktive Fastfood-Laden aus Breaking Bad, hat ein reales Popup-Restaurant eröffnet. Und der echte (!) Ryan Gossling hat zusammen mit Michael Fassbender und Rooney Mara seinen neuen Film vorgestellt. Aber das gehört eigentlich nicht hierher, wir konzentrieren uns lieber auf die Startup-Geschichten. Bis morgen!

Beitragsbild oben: Entrepreneur’s Lounge, Fogo de Chao

Hamburg Startups auf der SXSW

Traditionell haben Hamburger Startups auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin, Texas eine ausgezeichnete Figur gemacht. Hamburg Startups ist seit einigen Jahren als Partner der Hamburger Aktivitäten für die Startup-Themen dabei und setzt in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm für Startups um.

So reiste Tinnitracks als Gewinner der Startups@Reeperbahn Pitches nach Austin und entschied den begehrten SXSW Accelerator für sich. 2016 sicherte sich Baqend beim Startups@Reeperbahn Pitch den Doppelsieg und damit auch direkt den Trip nach Austin in diesem März. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Deutschen Bank, EY, der Sutor Bank, XING und fischerAppelt schicken wir neben Baqend auch HorseAnalytics und NÜWIEL nach Texas. Dabei nimmt HorseAnalytics am SXSW Accelerator teil – da ist wieder Daumendrücken angesagt!

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SXSW-Tagebuch: nasses Networking bei Reeperbahn Hamburgers

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SXSW Festival – wer wäre da gerade nicht gerne dabei? Zumindest wegen des Wetters muss niemand neidisch sein. Zum Sonnenbaden war allerdings auch keiner nach Texas gefahren, und zum Networking gab es wieder viele Gelegenheiten. Wir geben einen kleinen Überblick in der zweiten Folge unseres Austin-Tagebuchs.

Für Hamburger Verhältnisse eigentlich nur erhöhte Luftfeuchtigkeit, in Texas gilt das als Regen. Dieses Foto gemacht hat übrigens Hartmut Giesen von der Sutor Bank, einem wichtigen Partner bei der Reise zum SXSW.

Aus der Abteilung „unnützes Wissen, mit dem man kaum jemanden beeindrucken kann“: Austin liegt etwa auf der selben Breite wie Agadir in Marokko oder Kairo in Ägypten. Also praktisch in der Wüste. Hamburg dagegen teilt sich den Breitengrad mit den Aleuten Alaskas oder dem Baikalsee in Russland, gehört damit fast schon zur Arktis. Klimatisch trennen die Orte theoretisch Welten. Umso gastfreundlicher, dass Austin am Samstag Hamburger Wetter gegen Heimweh zu bieten hatte, also Regen (während in der Hansestadt selbst bekanntlich den ganzen Tag die Sonne schien).

Hartmut Giesen (Sutor Bank), Jonathan Kurfess (Appinio), Matthias Beer (Hamburg Marketing) und Daniel Raschke (Picalike) bei Hamburg TexConnect

Das hatte den Vorteil, dass die Teilnehmer beim Matchmaking „Hamburg TexConnect“, präsentiert von fischerAppelt,  bei den Reeperbahn Hamburgers um trocken zu bleiben noch enger zusammenrückten. Was ja auch Sinn der Sache ist. „Reeperbahn Hamburgers“ ist übrigens die inzwischen schon traditionsreiche Imbissbude direkt gegenüber dem Convention Center, also in allerbester Lage. Das Reeperbahn Festival, die Stadt Hamburg und weitere Partner werden dort in den nächsten Tagen noch so einiges veranstalten. Hamburg Startups ist natürlich immer dabei!

Das beeindruckende Kafeeangebot im German Haus

Geöffnet hat inzwischen auch das German Haus (kein Schreibfehler), das dort an fünf Tagen Innovationen  aus Deutschland präsentiert. Am ersten Tag ging es um das Thema „Smart Cities“. Einige unserer Hamburger Startups aus Hamburg werden sich dort noch vorstellen, unter anderem connected-health mit seiner Gesundheits-App. CTO Matthias Lau war schonmal da und zumindest von dem Kaffeeangebot beeindruckt.

Felix Gessert von Baqend und Leah Hunter haben sichtlich Spaß bei Hamburg TexConnect

Noch einmal zurück zu Hamburg TexConnect: dort konnten unsere Startups zahlreiche Gespräche mit VCs, Vertretern der internationalen Presse und anderen Multiplikatoren führen. Zu denen zählt die Autorin und Gründerin Leah Hunter, die wir vorab schon für ein Interview gewinnen konnten. Leah wird auch beim Digital Media Women Day am 13. März zu sehen und hören sein.

Ein japanisches Ferbsehteam begleitet Nüwiel und spricht hier mit einem Investoren

Neues von Nüwiel: Nein, der Elektroanhänger, der leider in Deutschland bleiben musste (wir berichteten), hat es noch nicht nach Texas geschafft. Dafür aber ein japanisches Fernsehteam, dass Nüwiel schon in Hamburg getroffen hat und jetzt in Austin wieder dabei ist. Soll nochmal einer behaupten, Hamburger Startups hätten keine internationale Ausstrahlung!

Werner Vogels (rechts) bei der TOA WorldTour

Jenseits von Reeperbahn Hamburgers hatte zum Beispiel die TOA WorldTour einiges zu bieten. Ok, die TOA, also Tech Open Air, ist eine Berliner Veranstaltung, aber das sehen wir nicht so eng. Enri Chantal Strobel, die mit HorseAnalytics beim SXSW Accelerator-Wettbewerb ihren großen Auftritt hat, war jedenfalls beegeistert. Sie schreibt uns über den Vortrag von Werner Vogels, CTO & Vice President von Amazon: „Besonders angenehm: seine Einstellung zu Unternehmen, die nicht auf den großen Exit aus sind, sondern ein stabiles Business im leinen Stil aufbauen.“

Lukas Posniak von PuttView hat den Durchblick mit einer AR-Brille der nächsten Generation.

Was sonst noch geschehen ist? Bestimmt eine Menge, schließlich war Samstagnacht, und da geht einiges beim SXSW Festival. Vielleicht hören wir später noch davon. Wir freuen uns derweil schon auf den Sonntag, der für unsere Startups besonders erfolgreich verlaufen könnte. Ob es so kommt, verraten wir in der nächsten Folge unseres Tagebuchs!

Hamburg Startups auf der SXSW

Traditionell haben Hamburger Startups auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin, Texas eine ausgezeichnete Figur gemacht. Hamburg Startups ist seit einigen Jahren als Partner der Hamburger Aktivitäten für die Startup-Themen dabei und setzt in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm für Startups um.

So reiste Tinnitracks als Gewinner der Startups@Reeperbahn Pitches nach Austin und entschied den begehrten SXSW Accelerator für sich. 2016 sicherte sich Baqend beim Startups@Reeperbahn Pitch den Doppelsieg und damit auch direkt den Trip nach Austin in diesem März. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Deutschen Bank, EY, der Sutor Bank, XING und fischerAppelt schicken wir neben Baqend auch HorseAnalytics und NÜWIEL nach Texas. Dabei nimmt HorseAnalytics am SXSW Accelerator teil – da ist wieder Daumendrücken angesagt!

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SXSW-Tagebuch: War das der Tag des Pferdes?

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Nach dem chinesischen Kalender ist das nächste Jahr des Pferdes erst wieder 2026. Zum Tag des Pferdes hätte dagegen schon der 12. März 2017 werden können. Genauer gesagt, zum Tag von HorseAnalytics, denn das hatte die Chance, beim prestigeträchtigen Pitchwettbewerb SXSW Accelerator zu gewinnen. Ob es geklappt hat und was Hamburger Startups sonst beim Festival erlebt haben, erfahrt ihr im dritten Teil unseres Austin-Tagebuchs.

Ein Höhepunkt des Interactive-Programms in Austin ist zweifellos der Pitchwettbewerb SXSW Accelerator. 2017 war der so groß wie nie. In zehn Kategorien stellten sich an zwei Tagen insgesamt 50 Teams einer mit Experten gespickten Jury. Gegenüber 2016 sind das vier Kategorien mehr, neu hinzugekommen ist unter anderem „Sports Technology“. Und dadurch wurde es dann richtig interessant.

Hamburger Finalisten beim SXSW Accelerator haben schon Tradition

Hier setzte sich nämlich eine Tradition fort: Zum dritten Mal in Folge war ein Startup aus dem Hamburger Ökosystem im Finale. 2016 war SpiceVR das mit seiner Drohne Spherie gelungen, das Jahr davor konnte Tinnitracks in der Sparte Health sogar gewinnen – als erster deutscher Teilnehmer überhaupt! 2017 nun qualifizierte sich ein von Hamburg Startups geförderter Kandidat für die schon erwähnte Rubrik Sport.

Enri Chantal Strobel von HorseAnalytics pitcht beim SXSW Accelerator

Da kostete es auch keine Überwindung, am Sonntagmorgen schon ziemlich früh aufzustehen. HorseAnalytics, unsere Entdeckung von letztjährigen Startups@Reeperbahn Pitch, war schon um 9:30 dran, im vierten Stock des Hilton Hotels, Salon AB. Gründerin Enri Chantal Strobel hatte nur zwei Minuten Zeit für ihren Pitch, bei dem sie ohne Hilfsmittel auskommen musste. Danach beantwortete sie sieben Minuten lang Fragen der Jury zu ihren „Fitnesstracker für Pferde“.

Das Warten nach dem Pitch beginnt…

Unter den Augen unserer SXSW-Cheforganisatorin Sanja Stankovic schlug sie sich bravurös, doch ob es zum Sieg gerreicht hatte? Auf die Beantwortung dieser Frage mussten die beiden noch eine Weile warten, denn alle Sieger des kompletten Wettbewerbs sollten erst am Abend um 19 Uhr verkündet werden.

Felix Gessert stellte sein Startup Baqend im German Haus vor

Zeit genug, um sich zwischendurch auf ein paar anderen Bühnen umzuschauen. Im German Haus zum Beispiel, wo Felix Gessert die Webseitenbeschleunigung von Baqend erklärte. Baqend konnte vergangenen September beim Startups@Reeperbahn Pitch abräumen und dabei unter anderem die Reise zum SXSW Festival gewinnen.

Johanna Maasackers und Natalia Tomiyama von Nüwiel beim Female Founder Brunch (Foto: Anne Gaertner)

Unterdessen stärkten sich Natalia Tomiyama, Johanna Maasackers und Anne Gaertner von Nüwiel beim Female Founder Brunch. Natalia pitchte dann am Nachmittag noch im San Antonio House und hatte am Samstag schon im German Haus beim Smart City-Tag ihren elektrisch getriebenen Fahrradanhänger präsentiert. Volles Programm also für einen der Senkrechtstarter der Hamburger Startup-Szene!

Harald Neeidhart (links) beim Tech for good-Panel

Kein Startup mehr, aber immer wieder eine Erwähnung wert ist das MLOVE-Projekt von Harald Neidhardt. Er setzt sich unter anderem für die Flüchtlingshilfe ein und war daher ein würdiger Moderator des Panels „Tech for Good: Solutions for the Refugee Crisis.“ Unterdessen hatte sich Matthias Lau von connected-health einem Vortrag von Mark Cuban angesehen. Cuban ist mehrfacher Milliardär, Besitzer des Basketballteams Dallas Mavericks und Juror in der Startup-Show „Shark Tank“. Von ihm übermittelt Matthias und das Zitat „[Trump] is the Zoolander President“. Ex-Vize Joe Biden war übrigens am Sonntag auch beim SXSW.

…und endlich fällt die Entscheidung!

Enri Chantal Strobel (HorseAnalytics) und Sanja Stankovic (Hamburg Startups) waren gut gelaunt beim SXSW Accelerator, auch wennes zum Sieg nicht ganz gereicht hat.

Nun wollen wir es aber nicht länger spannend machen und kommen zur Siegerehrung  beim SXSW Accelerator. In der Kategorie Sport hat gewonnen… (Trommelwirbel)….: Brizi aus Toronto. Da geht es um „Remote-Control Augmented Reality Camera Systems“, um aus Bequemlichkeit mal die Webseite das kanadischen Startups zu zitieren. Schade für HorseAnalytics, aber die Teilnahme an sich war schon ein großer Erfolg, und Kontakte wie der zum Accelertor-Gründer Chris Valentine oder zu einflussreichen Medien wie der FAZ können mehr wert sein als jeder Preis.

Mehr Frauen denn je unter den Gewinnern

Sonst war kein deutsches Unternehmen dabei, sieht man vom Ersatzkandidaten Antelope in der Kategorie „Health und Wearables“ ab. Antelope hatte 2015 beim Startups@Reeperbahn Pitch gewonnen. Das kann doch alles kein Zufall mehr sein ;-). Auch noch unbedingt erwähnenswert: 50% der Gewinner beim Wettbewerb waren Frauen – da geht was!

Jetzt wurde es endlich Zeit für Party, oder besser gesagt, Parties, den davon gab es jede Menge. Das schönste Bild dazu hat uns Lukas Posniak von PuttView übermittelt, und zwar aus dem Haus von Großbritannien (siehe oben). Lukas hatte tagsüber auch ein Panel zum Thema Golf besucht, genau sein Thema natürlich, denn PuttView nutzt Augmented Reality fürs Golftraining. Die beste Party sollen allerdings die Holländer auf die Beine gestellt haben, diese Feierbiester. Wir werden sehen, wie unsere Startuphelden das alles überstanden haben. Bis morgen!

Beitragsbild oben: alle Finalisten des SXSW Avvelerators

Hamburg Startups auf der SXSW

Traditionell haben Hamburger Startups auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin, Texas eine ausgezeichnete Figur gemacht. Hamburg Startups ist seit einigen Jahren als Partner der Hamburger Aktivitäten für die Startup-Themen dabei und setzt in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm für Startups um.

So reiste Tinnitracks als Gewinner der Startups@Reeperbahn Pitches nach Austin und entschied den begehrten SXSW Accelerator für sich. 2016 sicherte sich Baqend beim Startups@Reeperbahn Pitch den Doppelsieg und damit auch direkt den Trip nach Austin in diesem März. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Deutschen Bank, EY, der Sutor Bank, XING und fischerAppelt schicken wir neben Baqend auch HorseAnalytics und NÜWIEL nach Texas. HorseAnalytics nahm sogar am  SXSW Accelerator teil und ist am Sieg nur knapp vorbeigeschrammt!

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Das Team von Wechselwild sucht Nachfolger

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2017 hat für das Hamburger Startup-Ökosystem nicht optimal begonnen. Protonet und Jaano kündigten das Ende ihrer Unternehmensaktivitäten an, das Ende von HEUTE IN HAMBURG konnte gerade noch verhindert werden. Nun verabschiedet sich auch das Team von Wechselwild aus der Community. Die Hintergründe dazu gibt es bei uns im Interview.


‘Wir haben mit unserer Plattform mit über 6.000 Designs aus der Community und unseren Produkten tausende Kunden begeistert und über 600.000 Euro* umgesetzt. Wir haben eine schnieke neue Website, unsere Fanpage aufbereitet und den Instagram-Channel saniert. Wir haben unzählige Menschen kennengelernt und von vielen Unterstützung erhalten, oft ohne jeglichen Gegenwert. Wir haben einige wilde Parties gefeiert und unglaublich viel gelernt.’ schreibt einer der Gründer Sebastian.

Sie sehen für sich keinen persönlichen Nutzen mehr, um das seit über sechs Jahren Aufgebaute weiter zu einem möglichen Erfolg zu führen. Die Begründung: Der eigene Fokus liegt mittlerweile woanders. Sie suchen eine Nachfolge, die die Plattform weiter führen. Wir haben mit Sebastian Schäder darüber gesprochen.

 

Sebastian, was bringt Euch dazu aufzuhören?

Wir hatten in mehreren Anläufen die IT nicht in den Griff bekommen. Da ein Teil unseres Konzeptes auf Designs aus der Crowd aufbaut, konnten wir nicht mit einer gängigen (und günstigen) eCommerce-Lösung wie Woocomerce oder Shopify arbeiten.

Nachdem wir uns erst auf die falschen Entwickler eingelassen haben, die uns mit einem halbfertigen System haben sitzen lassen, hat AKRA Ende letzten Jahres endlich ein performantes System an den Start gebracht.

Das ganze hatte sich aber über einige Jahre hinweg gezogen, in denen insbesondere ich dazu gezwungen war, anderweitig Geld zu verdienen.  Mittlerweile habe ich mit Studio Ferdinand ein Designstudio aufgebaut, in dem ich meine Stärke und meine Leidenschaft voll einbringen kann: Konzeption, UX/UI und Design.

Bei Wechselwild hingegen braucht es jemanden mit anderen Kompetenzen aus dem Sales-, Marketing-, oder Businessdevelopment-Bereich.

 

Ihr habt mit Wechselwild eine beeindruckende Community aufgebaut, Eure Gürtel sind mittlerweile Kult, warum hat es nicht zum finanziellen Erfolg gereicht?

Wir waren teilweise einfach handlungsunfähig. Z.B. konnten wir auf Grund der oben genannten Schwierigkeiten onsite nichts optimieren um z.B. performante Kampagnen zu konzipieren usw. Viele Standard-Maßnahmen, die im eCommerce üblich sind waren uns nicht oder nur mit übertriebenem Aufwand machbar. Das ganze hat zudem so viel Zeit gekostet, dass es schwierig war andere Vertriebskanäle zu erschließen oder weiter auszubauen.

 

Zwei der drei Gründer von wechselwild: Edin Zekanovic (l.) und Sebastian Schäder

Was sind Eure größten Fehler auf dem Weg gewesen?

Wir hätten mit einer schlankeren Software relaunchen und einige Features killen müssen. Dann wären wir vermutlich früher eine Lösung online gewesen, mit der wir anständig hätten arbeiten können.

 

Ihr habt gemeinsam mit AKRA die Software für Shop und Cocreation-Plattform komplett auf neue Füße gestellt, warum war das nötig?

Mit der vorherigen Software war es uns nicht mal möglich weitere Produkte einzupflegen. Wir haben z.B. schon 2015 die neuen Beanies auf Messen und bei Dawanda verkauft, konnten sie aber im eigenen Shop nicht anbieten. Darüber hinaus war die Seite auch nicht mehr zeitgemäß, nicht Responsive, nicht Retina-Optimiert und nicht komfortabel zu bedienen. Auf der Basis hat es keinen Sinn gemacht irgendwelche Maßnahmen hinsichtlich Conversionoptimierung usw. anzugehen.

 

Was ratet Ihr anderen Gründern, die in einer ähnlichen Situation sind?

Konzentriert euch auf das Wesentliche 😉 Definiert einen klaren MVP und startet nur damit was wirklich notwendig ist, damit die Idee funktioniert bzw. angenommen werden kann.

 

Du schreibst in dem Abschiedsbeitrag, dass Wechselwild zu schön ist, um es aufzugeben. Was habt Ihr denn konkret damit vor?

Wir führen gerade erste Gespräche mit strategischen Partnern, die Wechselwild übernehmen bzw. fortführen. Wenn jemand Reichweite oder Vertriebskanäle hat, in die er unsere Produkte einfach integrieren kann, ist das eine gute Gelegenheit das eigene Sortiment aus dem Mass Customizing-Einheitsbrei hervorzuheben. Denn eines ist sicher: Die Produkte haben immer begeistert.

 

Wie sollte der und diejenige gestrickt sein, um Wechselwild zu übernehmen?

Wir haben gute Produkte die vom Markt angenommen sind, eine gute Marge, eine Marke die Bekanntheit erlangt hat und endlich eine Software, auf der man aufbauen kann. Was wir nicht haben, bzw. was uns immer gefehlt war Kapital und Marketing- und Vertriebs-Knowhow/Ressourcen.

Wie oben schon angesprochen ist das im besten Fall jemand, der bestehende Strukturen, Vertriebskanäle oder Reichweite nutzen kann um unsere Produkte zu verkaufen.

Der zum Kult gewordene Gürtel von Wechselwild.

Der zum Kult gewordene Gürtel von Wechselwild.

Was sind Eure Bedingungen dafür?

Es sind sehr viele Konstellationen denkbar. Z.B. kann Edin das Geschäft weiterhin Administrativ betreuen und wir übernehmen mit dem Studio weiter die visuellen bzw. konzeptionellen Aufgaben. Das ist sehr individuell abhängig von den Möglichkeiten und Anforderungen des Partners – deswegen würden wir das jeweils auch individuell aushandeln.

 

Welche Vorteile hätte Eure Nachfolge von Eurer bisherigen Arbeit?

Es sind viele Hürden genommen und der Proof, dass die Produkte konvertieren, ist erbracht. Wir haben ganz viel Knowhow, eine eingetragene Marke und ein starkes visuelles Auftreten. Wir haben über 9.000 registrierte User, über 6.500 öffentliche Designs aus der Community, über 6.000 Follower in unseren Social Media Kanälen und einen Mailchimp-Verteiler mit über 6.000 Abonnenten.

Wir haben endlich ein funktionierendes System in das mehrere Tausend Entwicklungsstunden geflossen sind und eine eigene Produktionsstraße für individuelle Designs ab einer Stückzahl von eins.

Das alles muss sich der Nachfolger nicht selbst erarbeiten 😉

 

Danke für das Gespräch!

 

Wechselwild im Hamburg Startups Monitor

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SXSW-Tagebuch: Die Presse lobt Hamburg(er) Startups

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Der starke Aufttritt des Hamburger Startup-Teams beim SXSW Festival  ist inzwischen auch bei vielen Medienvertretern angekommen. Ausführliche Berichte sind der Lohn. Außerdem hatten die Digital Media Women ihren großen Tag in Texas. Teil 4 unseres Austin-Tagebuchs.

Wir könnten hier ja viel davon erzählen, wie toll die Hamburger Startups beim SXSW ankommen und was für eine großartige Rolle Hamburg Startups in Person von Mitgründerin Sanja Stankovic dabei spielt. Tun wir aber nicht, dafür sind wir viel zu bescheiden. Da zitieren wir doch lieber andere, etwa W&V, ein Fachmagazin für die Werbebranche:

„Auch eine Reihe von Startups aus Hamburg ist wieder mit dabei. Finanziert durch Unternehmen wie Ernst & Young, Deutsche Bank, Sutor Bank und Xing bringt das Hamburg Startups-Team um Sanja Stankovic seit 2014 ausgewählte Gründerinnen und Gründer nach Austin.“ (hier der ganze Beitrag)

Oder HORIZONT, noch ein Fachmagazin:

„Beim Matchmaking der Stadt Hamburg, Hamburg Startups und fischerAppelt wurden Hamburger Startups mit Tech-Journalisten, VCs und US-Startups vernetzt bei Burger and Beer.“ (mehr dazu hier).

Die Teilnehmer am SXSW Accelerator konnten sich in einer Ausstellung präsentieren, natürlich auch Enri Chantal Strobel von HorseAnalytics

Beim SXSW Accelerator hat es für HorseAnalytics am Sonntag nicht ganz zum Sieg gereicht, der WIRED war das „Wearable für Pferde“ aber ein schönes Interview wert. Und die FAZ schreibt unter dem Titel „Deutschland zeigt Flagge bei der SXSW“ nicht nur ausführlich über HorseAnalytics, sondern auch über Tinnitracks und MLOVE, beide bekanntlich aus Hamburg. Berlin kommt da auch noch ein bisschen vor.

Wurde noch gar nicht richtig gewürdigt: das Häuschen, in dem die von uns betreuten Startups wohnen.

Derweil sorgt die Abwesenheit der Fahrsdienstleister Uber und Lyft bei der SXSW für Unmut. Berichtet zumindest austin360, die Entertainment-Webseite des Austin American-Statesman, das ist die wichtigste Tageszeitung der texanischen Hauptstadt. Demnach seien viele Besucher mit den Alternativangeboten von Fasten und RideAustin nicht zufrieden. Beide waren am Samstag zwischenzeitlich ganz außer Betrieb, und das bei Dauerregen.

Jenni Schwanenberg (mantro) und Sin To (Digital Media Women) erklärten „How Corporates Kill Startups“ beim Digtial Media Women Day

Am Montag schien zum Glück wieder die Sonne, passend zum Digital Media Women Day. Die Digital Media Women (DMW) wurden einst in, na klar, Hamburg gegründet, um die Position von Frauen in der Digitalwelt zu stärken. Auch wenn da noch viel zu tun ist, haben sie es schon weit gebracht, unter anderem eben auch nach Austin zum SXSW. Den ganzen Nachmittag hatten unter dem Zeltdach der Reeperbahn Hamburgers starke Frauen eine Menge zu sagen. DMW-(und Hamburg Startups-)Mitgründerin Sanja Stankovic war natürlich da, Natalia Tomiyama von Nüwiel und Enri Chantal Strobel von HorseAnalytics auch. Leah Hunter, mit der wir kürzlich ein Interview geführt haben, ebenfalls. Und viele mehr.

Unser AR-Spezialist Lukas Posniak von PuttView war wieder als Tester unterwegs, hier mit einem neuen Augmented Reality Headset (Meta 2)

So, dass war heute mal eine etwas verkürzte Version unseres Tagebuchs, aber keine Bange, damit ist unsere Berichterstattung von SXSW Festival noch nicht beendet. Bald folgt die große Austin-Bilanz unserer Startup-Reisegruppe. Bis dann!

Beitragsbild oben: Skyline von Austin (Foto: Anne Gaertner)

Hamburg Startups auf der SXSW

Traditionell haben Hamburger Startups auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin, Texas eine ausgezeichnete Figur gemacht. Hamburg Startups ist seit einigen Jahren als Partner der Hamburger Aktivitäten für die Startup-Themen dabei und setzt in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm für Startups um.

So reiste Tinnitracks als Gewinner der Startups@Reeperbahn Pitches nach Austin und entschied den begehrten SXSW Accelerator für sich. 2016 sicherte sich Baqend beim Startups@Reeperbahn Pitch den Doppelsieg und damit auch direkt den Trip nach Austin in diesem März. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Deutschen Bank, EY, der Sutor Bank, XING und fischerAppelt schicken wir neben Baqend auch HorseAnalytics und NÜWIEL nach Texas. HorseAnalytics nahm sogar am SXSW Accelerator teil und ist am Sieg nur knapp vorbeigeschrammt!

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Foodist – Aufstieg einer Food-Marke

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Bundesweit bekannt wurde Foodist durch den Auftritt in „Die Höhle der Löwen“ und  seine Abo-Boxen mit Leckereien. Längst aber hat das Unternehmen weit mehr zu bieten und schickt sich an, eine echte Marke in der Lebensmittelbranche zu werden. Wo die Reise hingeht, erfahrt Ihr in dieser Folge unserer Serie Spot on: Food & Health.

Spot on: Food & Health – eine Serie über junge Unternehmen der Hamburger Food-Szene

Wer in letzter Zeit häufiger mit S- und U-Bahn gefahren ist, dem könnten große Werbeplakate aufgefallen sein für Tortillachips von Manomasa, Popcorn von Propercorn oder Proteinsnacks von The Protein Ball Company. Unten rechts in der Ecke steht jeweils „selected bei Foodist.“ Dass die Plakatflächen dem Außenwerbungsspezialisten Ströer gehören, ist dabei kein Zufall.

Ströer ist nämlich längst mehr als ein Unternehmen für Außenwerbung, bezeichnet sich selbst als Multi-Channel-Medienhaus und ist zudem in der Startup-Welt engagiert. So geriet im Frühjahr 2016 auch Foodist in den Fokus von Ströer. Danach ging alles ziemlich schnell. Inklusive intensiver Due Dilligence, also der Risikoprüfung, vergingen nur vier Monate vom Erstkontakt bis zur Vertragsunterzeichnung im August. Seither ist Foodist eine Tochtergesellschaft von Ströer.

Plakate wie dieses waren in letzter Zeit überall in Hamburg zu sehen

Die Zusammenarbeit mit Ströer ist „eine Traumsituation“

Ist dem bisher unabhängigen Startup dieser Schritt schwer gefallen? Gar nicht, versichert CEO und Co-Founder Alexander Djordjevic. Viele unterschätzten, wie kapitalintensiv gerade die Lebensmittelbranche sei, meint er. Für ein solides Wachstum sei da ein finanzstarker Partner unerlässlich. Zudem ließen ihm die neuen Eigentümer ziemlich freie Hand, eher kontaktiere er Ströer als umgekehrt. „Einen MDAX-Konzern an der Seite zu haben, mit dem du ein gemeinsames Interesse verfolgst – das ist eine Traumsituation!“, fasst Alex zusammen.

Tatsächlich ist der Umsatz seit der Übernahme noch einmal deutlich gestiegen. Dabei war Foodist schon vorher auf Erfolgskurs. Das zeigt auch die Bilanz aus den früheren Erfahrungen mit Crowdfunding. Die Plattform Companisto weist auf ihrer Homepage einen Auszahlungsbetrag von etwas über 3 Millionen Euro aus – für sämtliche dort abgewickelten Projekte. Rund 1,9 Millionen Euro gehen allein auf das Konto von Foodist. Das spricht sicher für das Unternehmen, weniger für das Modell Crowdfunding.

Die Foodist-Gründer Alexander Djordjevic und Ole Schaumberg mit einem Foodist-Verkaufsdisplay (Foto: Foodist)

Der Erfolg basiert auf dem cleveren Geschäftsmodell, das Foodist schon früh verfolgt hat. Am Anfang stand die Box mit Delikatessen, die sich Feinschmecker jeden Monat zuschicken lassen können. Parallel gab es die Leckereien aus der Box auch im Onlineshop zu kaufen. Und bald kam noch eine dritte Säule hinzu, nämlich die Rolle als Zwischenhändler. Die beliebtsten Spezialitäten aus dem Sortiment konnte Foodist in Einzelhandel platzieren. Der scheut sonst die Einführung neuer Produkte, weil deren Akzeptanz nicht abzuschätzen ist und er in vielen Fällen dafür andere Ware aus den Regalen nehmen müsste.

Markforschung mit der Abo-Box

Dieses Risiko kann Foodist abfedern, es agiert ein bisschen wie ein Marktforschungsinstitut. Die Kunden werden bei jeder Box zu allen Produkten befragt, zudem lassen die Bestellmengen im Shop direkte Rückschlüsse auf die Beliebtheit zu. Sind diese Ergebnisse positiv, ist auch für den Einzelhandel ein Erfolg zu erwarten. Der lässt sich dank Ströer noch steigern, wenn Plakate gezielt in der Nähe von Läden platziert werden, die Foodist-Artikel listen. Nicht immer lassen sich übrigens alle Werbeflächen verkaufen. „Unsold Inventory“ heißt das im Fachjargon und kommt häufig Foodist zugute, das damit seine Präsenz in der Öffentlichkeit noch steigern kann.

Foto: Foodist

All diese Faktoren führen dazu, dass besonders schnell reagiert werden kann. „Der Schnellere frisst den Langsamen“, bringt Alex eine Branchenregel auf den Punkt. Ein Beispiel: Die bereits erwähnten Protein Balls (Bild oben) wurden in London entdeckt und waren schon zwei Monate später in der Abo-Box. Die Kunden reagierten besonders positiv, so dass die Snacks bald darauf auch im Handel erhältlich waren. Dort tritt Foodist mehr und mehr als eigene Marke auf. Inzwischen gibt es Verkaufsdisplays, also temporäre Pappregale, mit dem Logo und Design des Startups. Auf diese Weise will es sich weiter als Kurator hochwertiger Lebensmittel etablieren, die es bereits an 5.000 Verkaufsstellen gibt.

Mit „Mission More“ bringt Foodist seine erste Eigenmarke in den Markt

Dabei wird allerdings nicht bleiben. Voraussichtlich im Mai kommt nämlich die erste Eigenmarke in den Läden: Mission More. Die ersten Rezepte dafür hat Co-Founder Ole Schaumberg in der eigenen Küche entwickelt – das ist noch echte Startup-Mentalität! Mission More wird hochwertige süße Snacks anbieten, ein Trend, der Deutschland gerade erst startet. In den USA verkaufen sich gesunde Riegel mittlerweile besser als beispielsweise Snickers.

Alexander Djordjevic mit der neuen Snackbox

Bewusster Genuss wird immer mehr zum Lifestyle-Thema, nachhaltig produzierte und gesunde Lebensmittel gelten für manche inzwischen als Prestigeobjekte. In Deutschland ist da noch ordentlich Luft nach oben. In kaum einem Land wird so wenig vom verfügbaren Einkommen in Essen und Trinken investiert, dafür sind wir Spitze bei der Anschaffung von Küchengeräten.

Der Shop soll auf bis zu 10.000 Produkte anwachsen

Noch ein paar Daten und Fakten zu Foodist: Auch wenn sich das Geschäft im Einzelhandel immer besser entwickelt, erzielt es noch zwei Drittel seines Umsatzes online. Dabei lauft die Hälfte aller Verkäufe inzwischen über Smartphone oder Tablet. Der Onlineshop bietet zurzeit etwa 1.400 Artikel an, angestrebt sind 10.000.  Ab April gibt es eine Snackbox für 12,90 monatlich. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen 55 Mitarbeiter und wird im September von der Großen Elbstraße in die Hafencity umziehen.

Es tut sich also einiges im Hause Foodist. Als Nächstes ist der schweizerische Markt im Visier, für den eigene Regeln gelten. Weitere Ziele: die Nummer 1 für Food-Geschenke werden, und überhaupt die führende Food-Plattform. Das mag etwas vermessen klingen, aber bei dem Weg, den das Unternehmen bisher gegangen ist, ist es ihm durchaus zuzutrauen.

Wer jetzt Lust auf dieses Unternehmen bekommen hat und dort gern arbeiten möchte, hier sind die aktuellen Jobangebote:

Spot on: Food & Health

Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.

Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein invieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food & Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!

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MOTION8 zeigt den Weg aus nutzlosen Versicherungen

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Ein schwieriges Thema, das alle betrifft, ist die Altersvorsorge. In Zeiten niedriger Zinsen sind selbst Lebensversicherungen nicht mehr automatisch die sichere Wahl. Das Startup MOTION8 bietet jetzt einen Service an, mit dem sich ineffektive Versicherungen rückabwickeln lassen. Wir haben mit dem Team darüber gesprochen, wie das funktioniert und für wen sich das lohnt.

 

Liebes MOTION8-Team, könnt Ihr Euch bitte kurz vorstellen – wer Ihr seid, woher Ihr beruflich kommt und wie Ihr zusammengekommen seid?

Unser Kernteam besteht aus Dennis Potreck, Michael Breukel und Frank Meinhardt – und wir kommen alle aus sehr verschiedenen Bereichen.

Dennis kümmert sich bei MOTION8 als Geschäftsführer vor allem um die Entwicklung von Konzepten und Vertriebsoptimierungen der Partner. Vor der Gründung war er lange als freier Versicherungsmakler und Verkaufstrainer für emotionale Intelligenz in der Finanzdienstleistungsbranche tätig.

Für die Bereiche Business Development, Produktmarketing, Vertragsgestaltung, Online Marketing und Systemtrainings ist Michael verantwortlich. Bevor er gemeinsam mit Dennis MOTION8 gründete, leitete er verschiedene Onlinemarketing-Agenturen.

Frank leitet den Maklerservice und den Support für die angeschlossenen Partner. Er übernimmt die fachliche Beratung, steht bei Fragen rund um die Erfassung der einzelnen Verträge zur Seite und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Rückabwicklungen. Davor war Frank 17 Jahre als selbstständiger Verkaufs- und Kommunikationstrainer in den größten deutschen Service-Centern tätig.

 

Was genau macht MOTION8?

MOTION8 bietet Finanzdienstleistern eine automatisierte, softwaregestützte Rückabwicklung von ineffektiven Lebens- und Rentenversicherungen. Damit werden Versicherungskunden aus alten Verträgen befreit, deren Renditen von den Versicherungskonzernen zu hoch prognostiziert wurden. In vielen Fällen können sich Endkunden so einige Tausend Euro zurückholen – meist bietet das massive Vorteile gegenüber einer gewöhnlichen Kündigung. Und für Finanzdienstleister bedeutet das Potentiale für Neu- und Folgegeschäfte mit ihren Kunden.

Wichtig für uns ist die Abgrenzung zu den Finanzdienstleistern selbst: Wir verkaufen keine Versicherungsprodukte und geben auch keine Empfehlungen dazu ab. Unser Fokus liegt ausschließlich auf der Rückabwicklung der Lebensversicherungen.

 

Könnt Ihr den juristischen Hintergrund auch für Laien kurz erklären?

Der Bundesgerichtshof und der Europäische Gerichtshof haben 2014 erwirkt, dass fast alle Anlageformen mit einem Versicherungsmantel, die zwischen 01.07.1994 und 31.12.2007 geschlossen wurden, wegen fehlerhafter Widerrufsbelehrungen rückabgewickelt werden dürfen. Diese Entscheidung betrifft alleine in Deutschland ca. 100 Millionen Verträge, mit einem von den Versicherungskonzernen geschätzten Rückabwicklungswert von über 400 Milliarden Euro. Dieser Herausforderung haben wir uns gestellt und einen juristischen und technischen Weg gefunden, Finanzdienstleistern und in weiterer Folge Versicherungsnehmern eine einfache, automatisierte Rückabwicklung zu bieten. Bedeutet: Der Versicherungsnehmer erhält alle eingezahlten Beiträge zuzüglich einer attraktiven Rendite zurück, selbst wenn die Verträge in der Vergangenheit bereits gekündigt wurden.

Frank Meinhardt, Dennis Potreck, Daniela Reinert (Assistenz der Gesellschafter) und Michael Breukel (Foto: MOTION8)

An wen richtet sich Euer Serviceangebot in erster Linie?
Unsere Leistungen richten sich im Grunde ausschließlich an Finanzdienstleister wie Versicherungsmakler. Für sie haben wir einen Prozess entwickelt, wie sie ihre Kunden, also die Versicherungsnehmer, aus alten Verträgen befreien können. Durch das freigewordene Kapital können sie ihnen dann wiederum zeitgemäße Altersvorsorgeprodukte anbieten.

 

Wie verdient MOTION8 Geld?

Den vollständigen Support und Service, alle Softwaresysteme und die Schulungen zum gesamten Prozess stellen wir Finanzdienstleistern und somit auch den Versicherten kostenfrei zur Verfügung. Ausschließlich im Erfolgsfall, wenn der Endkunde sein Geld von der Versicherung zurückbekommt, erlauben wir uns, 20 Prozent vom tatsächlich generierten Kundenvorteil einzubehalten. Kundenvorteil bedeutet: alles, was der Versicherungsnehmer über den Rückkaufswert hinaus erhält.

 

Für wen ist die Rückabwicklung einer Lebenversicherung sinnvoll – und für wen eher nicht?

Das können wir nicht pauschalisieren, jeder Fall muss einzeln geprüft werden. Genau aus diesem Grund haben wir uns von Anfang an dazu entschieden, dass jede BGH-konforme Berechnung für alle kostenfrei zur Verfügung gestellt wird – egal, ob danach eine Rückabwicklung eingeleitet wird oder nicht. Nur so können Versicherungsnehmer eine fundierte Entscheidung treffen.

Aus ethischer Sicht ist uns wichtig, dass wir nicht als “Vertragsvernichter” verstanden werden. Wir distanzieren uns nachdrücklich davon, dass es sinnvoll sei, jede Police, die unter das BGH- und EuGH-Urteil fällt, rückabzuwickeln. Wir bauen deshalb auf das Know-how und die Integrität jedes einzelnen Finanzprofis, dass er nach bestem Wissen und Gewissen handelt und unsere Dienstleistung zum Wohle des Kunden erbringt.

 

Eine Lebensversicherung dient in der Regel der privaten Altersversorgung, deren Notwendigkeit grundsätzlich unbestritten ist. Welche renditestarken und gleichzeitig sicheren Alternativen gibt es heutzutage?

Wie gesagt liegt darauf gar nicht unser Fokus. Teile unseres Teams haben zwar viele Jahre Erfahrung im Bereich Finanzdienstleistungen – aber mit MOTION8 konzentrieren wir uns tatsächlich nur auf die Rückabwicklung der ineffektiven Altersvorsorgeprodukte. Im nächsten Schritt liegt es ganz bei den Finanzdienstleistern, welche Alternativen sie ihren Kunden empfehlen.

 

Ein Wort zum Standort Hamburg: Wie beurteilt Ihr den für Startups in Bezug auf die Finanz- und Versicherungsbranche?

Tatsächlich haben wir Hamburg in erster Linie aus emotionalen und privaten Gründen als Unternehmenssitz gewählt. Wir lieben diese Stadt einfach! Da wir aber nahezu ausschließlich online arbeiten, könnten wir theoretisch auch am anderen Ende der Welt sitzen.

Im Bezug auf die Finanzbranche hat sich in den letzten Jahren hier merklich viel getan. Viele namhafte deutsche Fintechs kommen aus Hamburg und sind im Begriff, die Branche nachhaltig zu verändern. Wir finden es natürlich sehr spannend, ein Teil davon zu sein. Die hanseatische Art der Geschäftsleute passt außerdem gut in unsere eigene Philosophie der Transparenz und Verbindlichkeit.

 

Vielen Dank für das Interview!

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d3con – eine Fachkonferenz als großes Kino

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Hamburg ist die Hauptstadt des Onlinemarketings. Nur wenige Tage nach den Online Marketing Rockstars ging hier mit der d3con ein weiteres Branchengroßereignis über die Bühne – oder über die Leinwand, denn Schauplatz war das Cinemaxx am Dammtor. Wir haben uns eine Portion Popcorn geschnappt und dort mal umgesehen.

Ob man als Teilnehmer der d3con am letzten Dienstag im richtigen oder falschen Film war, muss jeder selber entscheiden. Im Kino war man auf jeden Fall, und am Vortag eventuell schon im Beach Club. Erstmals nämlich erstreckte sich die Fachkonferenz nämlich über zwei Tage. Am Montag gab es zur Einführung in das Thema „Programmatic Advertising“ die d3con University im Beach Hamburg (Alter Teichweg). 400 ließen sich in entspannter Atmosphäre die Grundbegriffe der modernen Onlinewerbung erklären.

Im Saal 1 des Cinemaxx am Dammtor während der d3con

Keine schlechte Idee, denn in der Szene geht ziemlich speziell zu, was sich auch in der Wortwahl niederschlägt. Die Fachbegriffe kommen eigentlich immer aus dem Englischen und werden dann gern noch abgekürzt. Ein Beispiel aus der Marketingsprache, die natürlich nicht auf Internetthemen beschränkt ist: Fast Moving Consumer Goods. Das sind Produkte, die häufig gekauft und schnell verbraucht werden, Lebensmittel zum Beispiel. Nun ist das ein furchtbar langer Begriff, also herrscht die Abkürzung FMCG vor. Wer die möglichst schnell aussprechen kann, zeigt, dass er dazugehört. Früher gab es dafür übrigens das schöne deutsche Wort „Schnelldreher“.

Kann Big Data Wahlen entscheiden?

Die mitunter etwas verschrobenen Formulierungen sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auf der d3con um ein Thema ging, dass nicht nur einen kleinen Expertenkreis tagtäglich beschäftigt. Programmatic Advertising soll nämlich dafür sorgen, dass Onlinewerbung so genau wie möglich nicht nur bestimmte Zielgruppen, sondern sogar einzelne Personen passend zu Interessen und Eigenschaften erreicht. Welche Konsequenzen das haben kann, zeigte der erste Vortrag des Tages im großen Saal.

Molly Schweickert, Head of Digital bei Cambridge Analytica

Molly Schweickert ist Head of Digital bei Cambridge Analytica, der Datenfirma, die Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben will. Ob das überhaupt zutrifft, ist mittlerweile genauso umstritten wie das Engagement an sich. Cambridge Analytica jedenfalls behauptet, Wahlberechtigte zum richtigen Zeitpunkt auf den geeigneten Kanälen mit den passenden Botschaften angesprochen und damit dem Wahlausgang beeinflusst zu haben. Geholfen haben dabei jede Menge Daten – Big Data – vor allem von Facebook. Bei den Rockstars hatte CEO Alexander Nix noch deutlichen Widerspruch erfahren, bei der d3con musste Schweickert hauptsächlich harmlose Fachfragen aus dem Publikum beantworten.

Der größte Aufreger der Branche: Adblocker

Kontroverser ging es da schon beim Panel über Adblocker zu. Die kratzen schließlich an der Existenzgrundlage der ganzen Branche, indem sie Onlinewerbung einfach herausfiltern. Zu den „Bösewichten“ gehört eyeo aus Köln, bei der d3con vertreten durch Christian Dommers, Head of Business Development. eyeo vertreibt die Adblock Plus und liegt deswegen im rechtlichen Clinch mit so mächtigen Gegnern wie dem Medienkonzern Axel Springer.

Dominik Reisig von AdDedefend

Es gibt aber auch eine Initiative für bessere Werbung und den Wunsch nach einem ideellen Vertrag zwischen Publishern und Nutzern, beides zur Stärkung der Akzeptanz von Internetreklame. Und konsequenteres Vorgehen gegen adblockende Leser: Bezahlschranken und Schließen der Webseiten für solch renitente Zeitgenossen. Und es gibt Startups wie das Hamburger AdDefend. AdDefend macht nicht nur praktisch alle Adblocker unwirksam, sondern ermöglicht auch schlauere Werbeeinspielungen für die kritische Zielgruppe, erläuterte CEO Dominik Reisig.

Auch für Startups ist die d3con eine wichtige Bühne

Auch wenn große und ganz große (Google, Facebook) Unternehmen die Szene im Onlinemarketing dominieren, gibt es immer wieder Platz für Startups mit frischen Ideen. Ihnen war bei der d3con ein eigenes Panel gewidmet. Darin saß auch Timo Hagenow von Yieldlove. Das Unternehmen verspricht seinen Kunden, das Preis-Leistungs-Verhältnis von Werbeplänen zu optimieren. Yieldlove ist schon Stammgast bei der Konferenz und fungierte auch als Sponsor. Eine lohnende Investition, wie Timo bestätigt:

Die d3con war mal wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Die Wahl des Cinemax Dammtor als Veranstaltungsort hat mir gut gefallen – perfekte Akustik, gemütliche Sitze, Popcorn, absolut passend für die Branche. Sicherlich das wichtigste Event im Bereich Programmatic Advertising nicht nur für DACH. Nächstes Jahr sind wir definitiv wieder dabei.

Timo Hagenow von Yieldlove

Beim Startup-Panel herrschte übrigens wieder weitgehend Harmonie, auch wenn über die Bedeutung eines ausgefeilten Businessplans keine Einigkeit bestand. Die Bedeutung des Teams und der Unternehmenskultur betonten alle, und dass Bürokratie „ganz ekelhaft“ sein kann, wie Frederike Voss vom Hamburger Ad-Tech-Startup orbyd bemerkte, stieß ebenfalls kaum auf Widerspruch.

Programmatic Advertising geht über das Internet hinaus

Programmatic Advertising bleibt auf jeden Fall ein lohnendes Feld für Startups. In Zukunft wird diese Disziplin außerdem über das Internet hinaus an Bedeutung gewinnen, in der Vermarktung von Radio-, Video- und TV-Formaten ebenso wie in der Außenwerbung. Zumindest da sind sich die Experten sicher; wie das alles umzusetzen ist, weiß noch keiner so genau. Beste Chancen also für findige Gründerinnen und Gründer.

d3con-Cheforganisator Thomas Promny

Und genug Stoff für noch viele Ausgaben der d3con. Die nächste ist bereits für den 10. und 11. April 2018 angekündigt. Ob dann das schon dieses Jahr proppenvolle Cinemaxx noch ausreicht? Cheforganisator Thomas Promny wird mit seinem Team schon eine Lösung finden. Und dann hoffentlich wieder eine positive Bilanz ziehen wie diese:
Die d3con 2017 war mit gleich zwei neuen Locations für die d3con University und die Konferenz für uns als Ausrichter besonders aufwändig. Aber die Mühen haben sich gelohnt – wir freuen uns sehr über insgesamt 1800 zufriedene Besucher an zwei Tagen.

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